Kann das auch für immer sein?: Sommerflirt 3 (German Edition)
-Brot über den Sabbat-Tisch zu feuern und damit auf meinen Ausschnitt zu zielen. Und wenn er einen Treffer landet, bietet er mir grinsend an, es wieder herauszuholen.
»Licht aus in vier Minuten!«, ruft Ronit.
Ich winke Miranda zu, die auf der gegenüberliegenden Seite des Mittelgangs in einem unteren Bett liegt, ziehe meine schrecklich dünne Decke hoch und versuche, es mir gemütlich zu machen. Es ist nicht leicht, sich zu entspannen, wenn die extrem gedehnten Drahtfedern über einem jedes Mal quietschen, sobald meine Stockbettmitbewohnerin sich bewegt. Ich sollte auf jeden einzelnen Bissen achten, der in den nächsten zehn Tagen in Vics Mund wandert. Keinesfalls kann ich riskieren, dass sie zunimmt, solange wir hier sind, so viel ist sicher … mein Leben könnte davon abhängen.
Im Ernst, was ist, wenn die Federn mitten in der Nacht den Geist aufgeben und sie auf mich draufknallt? Werde ich dann jämmerlich ersticken? Und falls ja, kümmert das jemanden? Vielleicht sollte ich lieber auf der Seite schlafen, damit mir eine kleine Atemhöhle bleibt, durch die ich überleben kann, wenn die Federn durchkrachen und Vic auf mich runterrauscht.
Ich tue mir heute Abend wirklich selbst leid, doch dann kommen mir all die israelischen Soldaten in den Sinn, die Nacht für Nacht, Jahr für Jahr in den unteren Betten schlafen und zu fehlenden und kaputten Federn hinaufstarren. Ich bin ja schließlich nur etwas länger als eine Woche da.
Als Ronit das Licht ausschaltet, drehe ich mich auf die Seite (nicht zuletzt, weil ich sowieso Seitenschläfer bin) und denke an Avi in seinem Stockbett.
Hat er wegen der Liegestütze Schmerzen?
Schläft er oben oder unten? Denkt er genauso viel an mich wie ich an ihn?
Als Avi im Januar bei uns in der Wohnung übernachtet hat, hat er zum Schlafen nie ein Shirt getragen, und ich habe immer ganz fasziniert seine Bauchmuskeln und seinen Bizeps angeguckt. Ich habe ihm einen Gutenachtkuss gegeben und er hat sein seltenes Lächeln aufblitzen lassen und mich an sich gezogen (das war natürlich, als mein Dad uns ausnahmsweise mal nicht mit Argusaugen beobachtet und mich zurück in mein Zimmer beordert hat).
Ich habe mein Handy nicht bei mir, um seine alten Mailboxnachrichten abzuhören. Die hat er mir draufgesprochen, als wir während seines Besuchs Schluss gemacht hatten und er genauso dringend wieder mit mir zusammenkommen wollte wie ich mit ihm. Ich kenne diese Nachrichten in- und auswendig und wiederhole sie im Stillen …
Habe ich dir gesagt, dass mich deine Augen an geblasenes Glas erinnern? Ich kann durch diese Augen in deine Seele blicken, Amy. Sie werden dunkler, wenn du versuchst, sexy zu sein, und sie strahlen, wenn du lächelst. Und wenn sich Ärger zusammenbraut, dann blinzelst du doppelt so schnell wie sonst. Und wenn du traurig bist, gehen deine Augenwinkel ein winziges Stück nach unten. Ich vermisse deine Augen.
Ich muss dir was sagen. Aber nicht, weil ich will, dass du es mir auch sagst. (Tiefes Luftholen) Ich … ich liebe dich. Aber nicht diese Art Liebe mit Wenn und Aber … sondern so richtig, für immer. Auch wenn du dich nicht meldest. Sogar wenn du auf Nathan oder irgendeinen anderen Typen stehst. Wir können Freunde sein. Wir können auch mehr sein. Aber … ruf mich doch zurück.
Hab ich mal erwähnt, dass ich mich bei unserem allerersten Treffen so sehr zu dir hingezogen gefühlt habe, dass es mir Angst gemacht hat? Mir – Angst. Es geht mir immer noch so, wenn ich bei dir bin, weil ich mir jetzt wünsche, dass wir für immer zusammengehören. Wie lang ist für immer, Amy?
Ich wünschte, ich könnte jetzt seine Arme um mich spüren, die mir versichern, dass das nur ein weiteres Schlagloch in der Straße unserer steinigen, doch leidenschaftlichen Beziehung ist.
Mit dem Gedanken daran, dass Avi mich eines Tages die ganze Nacht lang ohne elterliche (oder militärische) Einmischung in den Armen halten wird, schlafe ich ein.
10
Schlafmangel hat viele, viele negative Auswirkungen.
Ich träume, dass jemand das Licht anschaltet und mir ins Ohr schreit.
»Ihr habt sieben Minuten zum Anziehen, dann steht ihr draußen! Und nehmt eure Wasserflaschen mit!«
Nein, das ist gar kein Traum. Es ist ein Albtraum. Und ich lebe ihn.
»Ich bin müde, Ronit. Ich bin gerade erst eingeschlafen«, höre ich Tori ächzen.
Die Antwort auf ihr Gejammer ist ein »Yala, zooz!«.
Ich höre ein paar der Mädchen miteinander sprechen, doch statt mich munter zu machen, lullt mich das
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