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Kann ich den umtauschen?

Titel: Kann ich den umtauschen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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wäre dann wieder aufgefüllt«, verkündete er fröhlich und schmiss die Lieferpapiere auf den Schreibtisch.
    Â»Die waren wirklich extrem dankbar, dass du ihnen noch eine Lieferung geschickt hast, Alice. Du hättest den Laden mal sehen sollen, als hätte ein Heuschreckenschwarm dort gewütet, da war fast alles ausverkauft … Meredith Baker wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte, da habe ich ihr gesagt, sie soll einfach dankbar sein und die Kohle zählen, und wenn ihr das nicht hilft, wäre ich gerne bereit, mit ihr ins Hinterzimmer zu gehen und … äh, Inventur zu machen.« Er zwinkerte Alice zu, die nachsichtig den Kopf schüttelte. »Ich wäre dann jetzt fertig.«
    Er platzierte seinen strammen Hintern auf der Arbeitsplatte und grinste sie an. »Es ist gleich Mittag. Bist du dann auch fertig?«
    Alice schüttelte den Kopf.
    Â»Leider nein. Ich fang schon bald an zu schielen vom vielen Etikettenkleben.«
    Â»Wie wär’s mit einer Runde Pub? Ein kleiner Mittagsschoppen? Die Sonne scheint, wir könnten uns mit ein bisschen Cider und einer Tüte Schweinekrusten im Garten auf die Wiese legen, Händchen halten und dem Gesang der Vögel lauschen.«
    Â»Oh …« Alice seufzte sehnsüchtig. »Wäre echt klasse, abgesehen vom Händchenhalten … Ich muss das hier aber bis heute Abend fertig haben. Wenn ich es bis Montag liegen lasse, fängt die neue Woche gleich mit einem Rückstand an. Alles wegen der Eillieferung.«
    Â»Wie lange dauert das denn noch?«
    Â»Mindestens noch eine Stunde.«
    Floyd legte den Autoschlüssel auf den Tisch und schnappte sich eine Rolle von den Etiketten, die Alice auf die Gläser klebte.
    Â»Wenn wir zu zweit sind, dauert’s nur eine halbe Stunde, dann schaffen wir’s gerade noch zur Happy Hour.«
    Â»Ist das dein Ernst?«
    Wortlos fing Floyd an zu kleben.
    Â»Du bist ein Held«, freute sich Alice und klebte weiter.
    Â»Nöö …«, grinste Floyd. »Ich finde bloß, trinken ist wie Sex. Macht zu zweit einfach deutlich mehr Spaß.«

    Vierzig Minuten später saßen sie im Biergarten des Duck & Bucket.
    Das ungewöhnlich gute Wetter hatte das halbe Dorf dorthin gelockt, sodass der Garten gefüllt war mit gut gelaunten Menschen, die Cider tranken und die Sonne und den Alkohol auf sich wirken ließen, bis sie anfingen zu summen wie die Bienen auf den duftintensiven lila Blüten des Flieders.
    Da die Tische nicht reichten, fläzten sich die Leute auf der Wiese und setzten sich auf die Steinmauer, die den Pubgarten von der Weide trennte, auf der der Hilfspfarrer Ainsley Watson und seine Frau Meredith zwei »Salt« und »Vinegar« genannte Esel hielten, die für ihr Leben gerne Chipstüten mopsten, sobald sie in ihre Nähe kamen.
    Mit einem großen und einem kleinen Glas Cider in der Hand bahnte Floyd sich einen Weg aus der kühlen Dunkelheit des Pubs und durch die vielen Menschen hindurch in den strahlenden Sonnenschein. Alice hatte sich bereits in der Nähe des Baches niedergelassen, der fröhlich plätschernd durch das Dorf floss und in den See bei Whattelly Hall mündete.
    Â»Aaah, so gefällt mir das …«, seufzte er, als er sich neben sie aufs Gras sinken ließ. »Was müssten wir wohl tun, um es uns jeden Tag so gut gehen zu lassen?«
    Â»Im Lotto gewinnen? Eine Bank ausrauben?«
    Â»Oder einen reichen Mann heiraten …«, zog er sie auf.
    Â»Hör bloß auf. Du weißt genau, dass ich unabhängig bin, ich kaufe mir meine Secondhandklamotten von meinem eigenen Geld.« Alice nippte am Cider und schloss selig die Augen.
    Â»Ja, das ist ja gerade das Abgefahrene. Du bist mit einem Mann zusammen, der mehr Kohle hat als Jay Z und Beyoncé zusammen, und läufst immer noch so verlottert rum.«
    Â»Oh, besten Dank für die Blumen!«, gab Alice leicht beleidigt zurück. Das war nun mal ihr persönlicher Stil!
    Â»Lotterschick, meine ich.«
    Â»Nur weiter so, Floyd.«
    Er grinste unverfroren aus seiner üblichen Uniform aus Designerjeans und T-Shirt.
    Â»Weißt du was, Alice, ich finde, du bist wirklich ganz große Klasse, ganz egal, was du anhast. Und eben weil du einsame Spitzenklasse bist, könntest du doch ohne Probleme einen Mann finden, der sein vieles Geld am liebsten für dich verpulvert. Dann müsstest du dir über Etiketten keine

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