Kann ich den umtauschen?
Flo?« Besorgt sah er sie an.
Weinte sie?
Nein, Flo weinte nicht.
Aber ihre Augen glänzten tränenerfüllt.
»Was ist los, Flo?«, fragte er noch einmal und kniete sich vor ihr hin. »Bist du krank?«
Sie schüttelte den Kopf.
»Was ist denn dann los? Wieso bist du so aufgewühlt?«
»Ich bin nicht aufgewühlt.«
»Also, wenn du jetzt nicht aufgewühlt bist, dann mag ich mir gar nicht vorstellen, wie du aussiehst, wenn du es bist«, neckte er sie liebevoll. »Und, möchtest du mir erzählen, wieso du nicht so aufgewühlt bist?«
Flo sah zu ihm auf.
Ihre Unterlippe bebte.
»Uns steht eine Familienerweiterung ins Haus.«
Andrew erstarrte. Er sah sie an, die Kinnlade heruntergeklappt, bis ein breites, ungläubiges Grinsen auf seinem Gesicht erstrahlte.
»Ist das dein Ernst?«
Flo nickte.
»Ach, Flo, wie wunderbar ⦠Wieso hast du es dir nun doch anders überlegt?«
»Anders überlegt?«
»Na ja, du wolltest doch nie einen Hund! Ach, nein, egal, ich will gar nicht wissen, warum, ich freue mich!« Er nahm sie in den Arm und küsste sie. »Du bist die beste Ehefrau der Welt! Wann holen wir ihn? Oder sie, wenn du willst? Willst du einen Rassehund? Ich hätte ja lieber einen aus dem Tierheim â¦Â«
»Ãh, Andrew â¦Â«
»Es gibt so viele tolle Hunde da drauÃen, die ein Zuhause brauchen â¦Â«
»Ãh, Andrew â¦Â«
»Also eins steht allerdings fest: Buster soll er heiÃen.«
Flo verdrehte die Augen, gab es auf, mit Worten seinen Redefluss zu unterbrechen, und hielt einfach den Plastikstab mit dem blauen Streifen hoch.
Das half.
Andrew verstummte sofort.
Sah den Stab an.
Sah Flo an.
Sah wieder den Stab an.
Und fiel in Ohnmacht.
Minuten später öffnete er die Augen und sah Flo, die sich über ihn beugte und ihm mit einem Geschirrtuch Luft zufächelte.
»Alles klar, ⦠Daddy?« Sie lächelte.
»Daddy â¦Â«, wiederholte Andrew entgeistert. Dann lächelte er wieder entrückt und begeistert.
»Daddy.« Flo nickte. »Glücklich?«
»Ob ich glücklich bin?« Binnen Sekunden war er aufgestanden. »Ob ich glücklich bin, du dumme, wunderbare, faszinierende Frau â¦Â« Er hielt inne, nahm ihr Gesicht in beide Hände, sah sie schwärmerisch an und küsste sie sanft. »Ich bin der glücklichste Mann der Welt! Nur eine Frage â¦Â«
»Nämlich?«
»Darf ich es trotzdem Buster nennen?«
Alice strampelte auf ihrem alten roten Fahrrad die zweieinhalb Kilometer zum Haupthaus zurück. Die Frühlingssonne schien ihr aufs Haar, und sie lächelte glücklich.
Als sie sich dem Haupteingang näherte, sah sie, dass Daniel dort stand und mit etwas düsterer Miene auf sie wartete.
»Bin ich zu spät?«, fragte sie etwas auÃer Atem, als sie vor ihm hielt.
»Nein, nein. Ich bin nur nicht so begeistert davon, dass du mit dem Teil da überall herumsaust.«
»Mach dir keine Sorgen, ich bin Fahrradprofi.« Sie stellte das Fahrrad ab, ging die Stufen hinauf und gab ihm einen Kuss.
»Kann ja sein«, sagte er und gab ihr auch einen Kuss. »Aber ein Teil von dir ist noch nicht Fahrradprofi.«
»Wo ist Julian?«
»In der Küche. Macht sich an Mrs. Hamble ran, wie üblich.«
Alice lächelte.
»Hast du es ihm gesagt?«
Daniel schüttelte den Kopf und tätschelte lachend den zu einer Kugel anschwellenden Bauch seiner Frau.
»Ich glaube, da wird er ganz von selbst draufkommen, Alice Cooper-Stanton. Oder siehst du das anders?«
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