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Kann ich den umtauschen?

Titel: Kann ich den umtauschen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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Jahr.«
    Â»Die Mispeln sind schon reif?« Alice war sofort ganz Ohr. Mispeln gehörten zu ihren liebsten, aber auch am schwersten zu ergatternden Heckenfrüchten.
    Â»Jeps.«
    Â»Wo?«
    Â»Oben bei Hall Farm, aber nicht auf deiner Seite, sondern unten bei den Scheunen, in denen John Kents Mähdrescher steht …«
    Wie der geölte Blitz war Alice auf den Beinen.
    Â»Was ist denn jetzt los?« Floyd lag, immer noch auf Freizeit eingestellt, im Gras und sah überrascht zu ihr auf.
    Â»Na, wenn die Mispeln jetzt reif sind, sollte ich sie wohl besser pflücken.« Sie lächelte wissend. »Daraus mache ich eine geniale Weihnachtskonfitüre. Ein bisschen Orangensaft, Rotwein und Gewürze dazu, köstlich! MispelMirakel.«
    Â»Aber du hast doch gerade das Wochenende eingeläutet!«
    Â»Ich pflücke meine Mispeln! Bis später …«
    Â»Und lässt deinen Cider stehen! Was soll ich denn jetzt damit machen?« Er hielt ihr fast volles Glas hoch.
    Â»So, wie ich dich kenne, lieber Floyd, wirst du binnen fünf Minuten eine Dame aufgerissen haben, die ihn gerne mit dir trinkt!«

    Drei Stunden später stolperte Alice mit gut und gerne drei Kilo herrlicher, knotiger, kleiner, brauner Mispeln nach Hause. Mispeln sind wohl so ziemlich die hässlichsten Früchte, die englische Hecken zu bieten haben, aber ihr ungewöhnliches Aroma war einfach perfekt für ihre Weihnachtskonfitüren. Was Alice am allermeisten faszinierte, war, dass man warten musste, bis sie förmlich vergammelten, bevor man sie verarbeiten konnte. Sie hatte in den letzten sechs Jahren genügend vergammeltes Obst entsorgt und fand diese kleine Schrulle der Natur wirklich liebenswert.
    Alice stellte die Beute in einem der Außengebäude ab – von dort würde sie sie am Montag mit zur Arbeit nehmen. Sie sah auf die Uhr und quietschte erschrocken, weil es schon fast vier war. Sie raste ins Haus und ins Badezimmer, wo sie sich sofort unter die Dusche stellte, um sich für Nathan frisch zu machen.
    Unter der Woche, wenn sie allein war, kümmerte sie sich nicht sonderlich um ihr Äußeres. Spätestens zwei Stunden vor seiner Rückkehr standen die Zeichen dann aber regelmäßig auf penibler Enthaarung, massenweise Seifenschaum und unfassbar dunklem Schmutzwasser im Abfluss.
    Als sie eine Dreiviertelstunde später das Bad wieder verließ, war sie nicht mehr die kräftig behaarte und nach Feld und Wald riechende Neandertalerin, sondern glänzte und duftete wie eine Kulturerdbeere.
    Eine dicke, fette, saftige Gartenerdbeere, ging es Alice durch den Kopf, als sie an einem großen Spiegel vorbeikam.
    Durch ihre Arbeit und das damit verbundene Herumstreifen in Wäldern, Feldern und Gesträuch sowie durch das viele Radfahren war sie zwar ziemlich fit – aber auch sie passte nicht mehr in Größe 36 wie damals, als sie Nathan kennengelernt hatte. Sie hatte im Laufe der Jahre langsam, aber sicher zugenommen, bis sie plötzlich Mühe hatte, sich in eine ihrer eher groß ausfallenden Jeans Größe 38 zu zwängen … Von da an überließ sie das Kosten der Konfitüren Floyd, bis sie wieder in die Jeans hineinpasste.
    Dass sie etwas zugelegt hatte, lag aber auch an Nathans Leidenschaft für gutes Essen und nicht unbeträchtlichen Mengen guten Weins dazu. Und wie das immer so ist mit Dingen, die man besser moderat statt im Übermaß genießen sollte – sie setzen sich gnadenlos auf der Hüfte ab. Aber auch Bella war nicht ganz unschuldig an der Entwicklung. Bei ihr gab es fast ausschließlich traditionelle englische Küche, das heißt schweres, pampiges Essen, massenweise Desserts und jeden Donnerstag die obligatorische Shepherds-Pie.
    Und natürlich musste Alice essen, was Bella kochte.
    Sie hatte nämlich diese Theorie, dass Bella weniger geneigt wäre, das Essen zu vergiften, wenn Alice ihr immer wieder Komplimente dazu machte.
    Was sie anziehen sollte, stellte heute glücklicherweise kein Problem dar, denn Alice wollte Nathan splitternackt begrüßen. Lediglich in einen Hauch von Feuchtigkeitsmilch mit Schimmerpartikeln würde sie sich hüllen. Selbst das Eincremen dauerte heutzutage länger als früher, stellte sie amüsiert fest, als sie den Cremetopf aus dem Schrank holte. Vorratsgröße – schließlich war die zu versorgende Fläche um einiges angewachsen.
    Als sie

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