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Kann ich den umtauschen?

Titel: Kann ich den umtauschen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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kurzem Zögern.
    Er lächelte, und Alice nahm staunend zur Kenntnis, dass seine Augen grün waren. Sanftes Aquamarin, wie sonnenbeschienenes Meer.
    Â»Hallo, Alice, ich heiße Nathan.«
    Alice hatte einen Schluck getrunken, um die Zunge zu lösen, die auf so merkwürdige Weise völlig ausgetrocknet war.
    Â»Nathan.« Sie wiederholte seinen Namen, als würde sie ihn schmecken, als würde sie ihn sich genüsslich auf der Zunge zergehen lassen. »Ich hab dich hier noch nie gesehen, jedenfalls nicht mit denen da, die kommen ja jedes Jahr …«
    Â»Ich bin sozusagen geschäftlich hier, die Jungs sind alte Freunde von mir. Sie wussten, dass ich heute in der Gegend sein würde, und haben mich überredet, mit ihnen abendessen zu gehen, aber ehrlich gesagt habe ich einen ziemlich langen Tag hinter mir und hatte eigentlich vor, mich möglichst früh zu verkrümeln.«
    Â»Klar. Verstehe ich«, entgegnete Alice und konnte nur mit Mühe ihre Enttäuschung verbergen.
    Â»Wie gesagt, hatte . Eigentlich.«
    Â»Wie, hatte, eigentlich?«
    Â»Ich glaub, ich hab’s mir anders überlegt.« Und da war es wieder, das Lächeln.

    An jenem Abend nahm sie ihn mit zu sich nach Hause.
    Das war etwas, was Alice sonst nie tat.
    Und er blieb das ganze Wochenende.
    Achtundvierzig Stunden, die sich anfühlten wie ein Leben und nach deren Verstreichen zwei fremde Menschen sich einander näher und verbundener fühlten, als lebenslange Freunde es vermochten.
    Achtundvierzig Stunden, in denen auf magische Weise das Versprechen einer gemeinsamen Zukunft gewebt worden war.
    Als das Wochenende sich dem Ende zuneigte und sie endlich das Bett lang genug verließen, um etwas anderes zu tun als zu duschen oder zu essen, spazierten sie Hand in Hand durch das Dorf. Und da Alice diese Runde so gut kannte, gingen sie nun auch zu Whattelly Hall hinauf und schlüpften durch eine Bruchstelle in der Steinmauer, die das gesamte Anwesen umfasste. Sie schlenderten den Privatweg entlang, bis sie aus dem Wald herauskamen und sich vor ihnen das Land ausbreitete, dessen prachtvolle Bewaldung die Kulisse für das Herrenhaus selbst bildete.
    Hier zog er sie an sich und küsste sie lange und unendlich zärtlich … Dann richtete er den Blick auf das in der Sonne schlummernde, honiggoldene Haus.
    Kaum war sie seinem Blick gefolgt, fragte er sie: »Wie findest du das hier?«
    Â»Ich finde, das ist das schönste Haus der Welt«, antwortete sie wahrheitsgemäß und ein bisschen wehmütig.
    Worauf er sie anlächelte und erwiderte: »Ich bin wirklich froh, dass es dir gefällt … Weil es nämlich ab heute mir gehört.«

    Alice rannte nach Hause, zu Flo, wo sie sich totenbleich auf einen der alten geblümten Sessel plumpsen ließ und ihre Freundin aufforderte, den Wodka aufzumachen, den Flo stets für Notfälle im Kühlschrank bereithielt.
    Â»Ich kann unmöglich was mit ihm anfangen, Flo!«, fasste sie unter Tränen zusammen.
    Und Flo verstand sie.
    Sosehr sie Whattelly auch liebte – sie wusste, wie die Dorfbewohner waren.
    William Coopers Verlust von Whattelly Hall war schon seit Jahren das Gesprächsthema in Upper und Lower Whattelly. Das Gerede hörte nur immer dann auf, wenn Alice den Pub verließ und sich in anderen Ecken des Dorfes blicken ließ. Und im Pub selbst waren die Leute viel zu sehr damit beschäftigt, möglichst viel starken Cider zu saufen, als dass sie die Frau am Zapfhahn mit dummem Geschwätz verärgern wollten.
    Alice und Florence wussten beide, dass man ihr zeit ihres Lebens unterstellen würde, sie sei nur deswegen mit Nathan liiert, weil sie unbedingt ihr Elternhaus zurückhaben wollte. Dass sie alles dafür tun würde.
    Was natürlich überhaupt nicht stimmte.
    Alice hatte sich in Nathans große grüne Augen verliebt, bevor sie überhaupt wusste, wer er war und was er hatte.
    Selbstverständlich hätte Alice das Anwesen nur zu gerne zurückgehabt, aber sie hatte sich bereits damit abgefunden, dass das ein Ding der Unmöglichkeit war. Hatte sich selbst eingeredet, dass es letztlich ja doch nur ein Haufen Ziegelsteine und Mörtel war. Dass es keine Persönlichkeit und keine Atmosphäre hatte. Dass die Tatsache, dass ihr Urururgroßvater es gebaut hatte, ihrer Familie nicht das Recht gab, für immer dort zu leben. Dass es irgendwann einmal jemand anderem gehören

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