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Kann ich dir jemals widerstehen?

Kann ich dir jemals widerstehen?

Titel: Kann ich dir jemals widerstehen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cindy Gerard
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in der modernen Zivilisation.
    "Ich
nehme an, du hast gehört, was Jimmy Lawler aus der Buchhaltung
passiert ist", sagte Pearl nun.
    Er
sah sie im Geist vor sich, wie sie an seinem unbesetzten Schreibtisch
stand. Sie war siebzig, doch sie gab nur achtundfünfzig Jahre
zu. Mit ihren wachen grünen Augen, dem kunstvoll gestylten
rotbraunen Haar und dem tadellosen Make-up konnte sie das auch locker
behaupten.
    "Er
war erst vierzig", fuhr sie fort und machte eine Pause, um
Websters volle Aufmerksamkeit zu bekommen. "Letzte Woche brach
er tot zusammen. Herzschlag. Soll ich dir sagen, was garantiert nicht auf seinem Grabstein stehen wird? Ich wünschte, ich hätte
mehr gearbeitet ."
    Webster
dachte an Tonya Griffin in der Blockhütte.
    "Webster
…"
    "Ich
bin hergefahren, okay?" Manchmal war es klüger nachzugeben.
Und letztlich hatte Pearl Recht. Er brauchte Tonya Griffin für
sein neues Projekt. "Kannst du dich nicht einfach damit
zufrieden geben?"
    "Nur
wenn du versprichst, endlich einmal richtig abzuschalten und
mindestens zwei Wochen dort zu bleiben. Dann ist immer noch genügend
Zeit übrig, um Tonya nach New York zu bringen, die Fotos zu
entwickeln und unseren Termin für die erste Nummer zu halten.
Ich habe ein paar Prospekte in deine Reisetasche gesteckt. Hast du
sie schon gefunden?"
    Allerdings
hatte er sie gefunden. Es waren Hochglanzfotos eines rustikalen
Hotels nahe der kanadischen Grenze. Bilder von glücklichen
Anglern, sonnengebräunt und mit Baseballkappen auf dem Kopf. Und
alle Angler hielten prächtige Fische in die Kamera.
    "Zum
letzten Mal, Pearl, ich bin kein Angler. Ich will auch keiner werden.
Himmel noch mal, hier gibt es so große Mücken, dass man
sie für Vampire halten könnte. Und Bären, Pearl. Echte
Bären mit Zähnen und Krallen und viel Appetit auf Fleisch
und Schokolade. Vor fünf Minuten hätte mich fast einer
gefressen. Ich komme zurück, sobald ich dieser Frau die
Unterschrift unter den Vertrag abgerungen habe."
    "In
zwei Wochen und keinen Tag eher", gab Pearl in jenem Ton zurück,
der ihn als kleinen Jungen das Fürchten gelehrt hatte und nichts
von seiner Wirkung verloren hatte. "Außerdem hast du jede
Menge passende Kleidung dabei."
    Er
strich sich über das Gesicht. O ja, er war perfekt ausgerüstet.
Pearl hatte sich erlaubt, den halben Laden von C.C. Bozeman leer zu
kaufen und die Sachen in sein Apartment bringen zu lassen. Als er
gestern Abend nach Haus gekommen war, hatte alles schon
bereitgelegen. Er hatte kaum einen Blick darauf geworfen, als sie die
Sachen in die ebenfalls neue Sporttasche von C.C. Bozeman gepackt
hatte.
    "Eine
Woche", gab er zurück. Schließlich war er der Boss –
jedenfalls solange Pearl ihm die Illusion gestattete. "Und ich
schwöre, wenn du noch ein Wort darüber sagst, werde ich …"
    "Schon
gut. Sei nicht gleich beleidigt, Webster. Du bist bei ihr, richtig?
Dann haben wir für den ersten Tag genug erreicht."
    " Wir haben überhaupt nichts erreicht. Du dagegen …"
    "Ich
weiß, mein Lieber, ich habe das Unmögliche möglich
gemacht. Und glaub mir, es war eine Leistung."
    Nun
ja. Sie hatte es geschafft, ihn auf Trab zu bringen, das konnte er
nicht leugnen. Aber jetzt musste er das Unmögliche versuchen und
die kratzbürstige Miss Griffin auf Trab bringen, sonst konnte er
sein neues Projekt vergessen.
    Zunächst
jedoch lief er hastig die Treppe hinauf, weil er einen weiteren Bären
erblickt hatte, der auf einen Futternapf zusteuerte.
    Verflixt,
wie hielt Tonya dieses Leben nur aus? Webster würde es lieber
mit einem Straßenräuber aufnehmen als mit einem dieser
Giganten der Wildnis. Bei Ersteren kannte er wenigstens das Motiv:
Sie wollten Geld. Bei wilden Bären wusste man jedoch nie, worauf
sie aus waren. Die würden einen Mann glatt für ein After
Eight umbringen.
    Pearl
konnte den zweiwöchigen Urlaub vergessen. Spätestens um
Mitternacht würde er im Flugzeug sitzen, den unterschriebenen
Vertrag in Händen – vorausgesetzt, er hatte seine beiden
Hände dann überhaupt noch.
     
    Tonya
hielt einen angeschlagenen Teekessel aus Kupfer unter das spärliche
Rinnsal aus dem Wasserhahn und versuchte, das Zittern ihrer Hände
zu ignorieren. Webster Tyler war der allerletzte Mensch, mit dem sie
hier draußen gerechnet hätte. Überhaupt der letzte
Mann, den sie jemals zu sehen erwartet hätte. Zumal sie alles
daransetzte, Männern wie ihm aus dem Weg zu gehen.
    Okay,
gestand sie sich ein, während sie mit einem Streichholz den
alten Gaskocher entzündete

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