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Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Titel: Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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bestrebt gewesen, sich ein neues Millennia zu erschaffen, doch jetzt mussten sie wieder fliehen.
    »Okomm weiß bereits von der hiesigen Situation«, sagte Ithana, die an den Kommunikationskontrollen saß. »Es können keine Schiffe für die Verteidigung des Kalanka-Systems erübrigt werden. Alle Flotten sind im Kernbereich gebunden, wo es an fünf Stellen zu Angriffen der Kronn gekommen ist.«
    Tako nickte erneut. »Mit der Vernichtung von Airon hat eine neue Offensive der Graken begonnen.« Und sie geht von Millennia aus , flüsterte es in ihm.
    »Auf Kyrna herrscht ein Kommunikationschaos«, sagte Elisa. »Meine Anfragen in Hinsicht auf Norene und Dominik sind bisher ohne Reaktion geblieben.«
    Die Akonda schwenkte in eine hohe Umlaufbahn.
    »Lanze Karides«, begann Ithana in dem steifen Ton, den Tako verabscheute, »ich muss darauf bestehen, dass Sie die Standardorder des Oberkommandos beachten und zum Valis-Sektor fliegen. Man erwartet uns in der Rückzugszone D.«
    »Sie haben Okomm eben gerade einen Bericht übermittelt«, erwiderte Tako. »Dort weiß man also, dass wir aus dem Airon-System entkommen und wohlauf sind.«
    »Die Akonda – und Sie – werden im Kernbereich gebraucht, Lanze Karides«, beharrte Ithana mit einer Kühle, die sehr unangenehme Erinnerungen in Tako weckte.
    »Das Defensivkomitee des Kalanka-Systems hat sich mit uns in Verbindung gesetzt«, erklang erneut die Stimme des Megatrons. »Man bittet uns, zur Sonne zu fliegen und bei der Verteidigung des Systems mitzuhelfen.«
    Tako seufzte, tief und schwer. »Die Verteidigung dieses Sonnensystems hat keinen Sinn , Elisa. Jene wenigen Schiffe haben nicht die geringste Chance gegen die Kronn, wenn sie erscheinen.« Er atmete tief durch. »Hiermit mache ich von meiner Sonderermächtigung Gebrauch. Ich weise die dem Defensivkomitee unterstehenden Raumschiffe an, unverzüglich zum dritten Planeten zurückzukehren und bei der Evakuierung von Kyrna mitzuwirken.«
    »Ich übermittle die Anweisung, Tako.«
    »Und noch etwas. Ich autorisiere dich, auf alle planetaren Datenbanken zuzugreifen, auch auf die Archive der Tal-Telassi. Als Grund nenne ich einen militärischen Notfall, zu dessen Feststellung ich als Projektleiter Andromeda befugt bin. Such nach Informationen über Norene und Dominik.«
    »Ja, Tako. Ich beginne mit der Datenabfrage.«
    Tako bemerkte, dass Ithana ihn groß anstarrte. »Sie verstoßen gegen mehrere Regeln und Prinzipien des Oberkommandos, Lanze Karides«, sagte sie mit deutlicherer Fassungslosigkeit, als er einer Lobotomen zugetraut hätte. »Sie lassen sich von egoistischen Motiven leiten.«
    Das ist nicht wahr , flüsterte es in ihm. Andere Dinge in seinem inneren Kosmos gerieten in Bewegung, wie Mosaiksteine, die sich langsam zu einem Bild anordneten. »Wir haben es mit einer völlig neuen Situation zu tun, Ithana. Ich bin sicher, dass uns Dominik wertvolle Dienste leisten kann.«
    »Bei allem Respekt, Lanze Karides«, sagte die Lobotome, »das sind Ausflüchte. Ich habe den Eindruck, dass es Ihnen allein um persönliche Dinge geht.«
    Tako drehte den Kopf und sah seine blasse Assistentin an. »Es gibt Dinge, von denen Sie nichts wissen, Ithana. Sie sind auch persönlicher Natur, haben aber eine große Bedeutung für den Krieg.« Er lauschte dem Klang der eigenen Worte und hörte eine fremde Wahrheit in ihnen.
    Das zentrale QR-Feld zeigte einen großen Transporter, der mit tausenden von Evakuierten an Bord aus der Atmosphäre des Planeten kam und beschleunigte. Durch Lücken in den dichten Wolken waren Schnee und Eis einer Welt zu sehen, die bald den Graken zum Opfer fallen würde.
    »Ich habe Informationen gefunden, Tako«, sagte Elisa. Ein kleineres quasireales Projektionsfeld öffnete sich und zeigte ein Paar, einen jungen Mann neben einer ebenfalls recht jungen Frau mit langem blonden Haar, das zu einem Zopf geflochten war. Tako richtete seine volle Aufmerksamkeit auf die Darstellung. Zehn Jahre waren vergangen, doch die Augen des jungen Mannes …
    »Dominik?«, fragte er leise.
    »Ja, Tako«, bestätigte Elisa. »Er hat Norene ermordet und ist auf der Flucht.«
    »Wie bitte?«
    »So heißt es jedenfalls. Vor wenigen Tagen hat er in einer kleinen Stadt auf Kyrna die Großmeisterin Norene 19 getötet und sich anschließend auf den Weg zur Hauptstadt Endiria gemacht, zusammen mit seiner Freundin Loana, einer Schülerin der Tal-Telassi. Ihre Spur verliert sich in Endiria.«
    Takos Gedanken rasten. »Welche Hintergründe hat

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