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Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Titel: Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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hinweg kroch die Akonda mit nur zehn Prozent der Lichtgeschwindigkeit durchs interstellare All, in unmittelbarer Nähe einer Transferschneise, die vor allem für den Frachtverkehr genutzt wurde. Es war Tako bei jedem Transit gelungen, sein Bewusstsein in den notwendigen »leeren« Zustand zu versetzen, auch wenn es ihn mehr Mühe gekostet hatte als noch vor wenigen Wochen. Jetzt beugte er sich im Sessel des Kommandanten vor, betrachtete die QR-Felder und ihre Anzeigen.
    »Es ist eine neue Art von Energieriff«, sagte Elisa und blendete weitere Ortungs- und Analysedaten ein. »Die Chtai haben einen Weg gefunden, es mit einer kleineren Transferschneise zu verbinden, die vom Hauptstrang ausgeht, und deshalb sehen wir hier keine gestrandeten Schiffe.«
    »Das Riff hat sie aus dem Transit gerissen und in die andere Transferschneise geschleudert«, murmelte Tako.
    »Ja.«
    »Und die energetischen Spuren der Ibenau enden hier?« Es war eine rhetorische Frage. Die Daten in den QR-Feldern ließen keinen anderen Schluss zu.
    »Ja, Tako.«
    Wieder musste eine Entscheidung gefällt werden, diesmal eine sehr gefährliche. Tako horchte in sich hinein und vernahm ein wortloses Flüstern, das von Bereitschaft kündete.
    »Wohin ist der Frachter verschwunden, Elisa?«
    »Das lässt sich nicht feststellen. Die kleine Transferschneise führt zu einem unbekannten Ziel.«
    »Lässt sich ein kontrollierter Transit durchführen?«
    »Um diese Frage zu beantworten, muss ich weitere Analysen durchführen, Tako. Bitte hab ein wenig Geduld.«
    Während Tako wartete, dachte er an die im Hibernationsraum schlafende Ithana. Er konnte entscheiden, sich selbst in Gefahr zu bringen, aber hatte er das Recht, eine solche Entscheidung auch für die Lobotome zu treffen, ohne ihr Wissen, ohne sie zu fragen? Nein, dazu hatte er kein Recht. Aber welche Alternativen gab es? Die Akonda verfügte nicht mehr über Einsatzschiffe in der Art der Talamo , nur über einige Rettungskapseln, die nicht für den Flug über lichtjahrweite Entfernungen geeignet waren. Wenn er Ithana in einer solchen Kapsel zurückließ und er anschließend aus irgendeinem Grund nicht rechtzeitig hierher zurückkehren konnte … Dann starb seine Assistentin, sobald den Lebenserhaltungssystemen die Energie ausgegangen war.
    Aber andere Erwägungen schoben sich in den Vordergrund. Irgendetwas sagte Tako, dass die Zeit drängte, dass es schnell zu handeln galt.
    Das von den Chtai entwickelte und von den Kronn geschaffene Energieriff zeigte sich als filigranes Gespinst im zentralen QR-Feld, wie ein in die Länge gezogenes Spinnennetz. Es reichte halb in den glühenden Strang der Transferschneise hinein, und in seinem Innern befand sich ein weiterer, viel dünnerer Strang.
    »Ein vollkommen kontrollierter Transit durch die zweite Transferschneise ist nicht möglich, Tako«, sagte Elisa. »Aber eine gewisse Kontrolle sollte sich bewerkstelligen lassen.«
    Das genügt. Schnell. Zögere nicht länger. Diesmal war das Flüstern deutlicher, wurde fast zu einer Stimme, und ihr Klang erschien Tako vage vertraut. Und wieder wusste er, dass es richtig war, auf diese Weise zu handeln.
    »Bring uns ins Riff, Elisa«, sagte er.

 
22. Dominik: Konfrontationen
     
    14. Februar 1124 ÄdeF
     
    Oben, über den alten Gräben und Stadtsenken, pfiff ewiger Wind über die felsigen Schultern eines Planeten, auf dem einst ein intelligentes Volk existiert hatte. Niemand erinnerte sich mehr an seinen Namen, und die einzigen Hinterlassenschaften jenes Volkes bestanden aus Ruinen, die langsam unter dem Staub der Erosion verschwanden. Und aus seltsamen, hieroglyphenartigen Symbolen, zu Fünfergruppen angeordnet.
    Dominik beobachtete, wie Loana mit den Fingerkuppen über eine solche Symbolgruppe strich, als er die wenigen Sachen zusammenpackte. Sie hatten in dieser kleinen Höhle übernachtet, nicht weit von der Oberfläche entfernt, und derzeit war die Stimme des Winds nur ein Flüstern. Dominik hoffte, dass sie an diesem Tag besser vorankamen und die große Senke erreichten, die sie während des Absturzes des Taruf-Frachters gesehen hatten.
    Er warf sich den Rucksack über die Schulter; ihre Lebensmittel- und Wasservorräte gingen zur Neige. Wenn der Wind stärker wurde und sie erneut zwang, in einer Höhle Schutz zu suchen … Dann gerieten sie in große Schwierigkeiten. Er überlegte kurz, ob er es noch einmal mit Fomion versuchen sollte, entschied sich aber dagegen. Die Teleportation aus dem abstürzenden

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