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Kantaki 05 - Feuerstürme (Graken-Trilogie 2)

Kantaki 05 - Feuerstürme (Graken-Trilogie 2)

Titel: Kantaki 05 - Feuerstürme (Graken-Trilogie 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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majestätischen Feuerrad der Andromeda-Galaxie. Kaither vermutete zunächst eine Störung bei der Projektion der pseudorealen Darstellung, aber die Schatten verschwanden nicht durch eine Autokorrektur, sondern verdichteten sich durch eine ätherische Substanz, die aus dem Nichts angesogen wurde und Schweife hinter den einzelnen dunklen Wolken bildete. Die Daten im Informationsfenster veränderten sich ständig.
    Kaither begriff, dass die sieben fremden Schiffe ihren Überlichttransfer unterbrachen.
    »Sie scheinen eine ganz andere Antriebstechnik zu verwenden«, sagte er fasziniert.
    »Darauf deutet alles hin, Pilot Kaither. Beim ÜL-Transfer der fremden Schiffe kommt es zu einem sinuswellenartigen energetischen Muster, das …«
    Es blitzte im All, und aus den Schatten wurden Schiffe, zunächst fast auf die Länge einer Lichtsekunde gedehnt, dann zogen sie sich zusammen, bekamen Substanz und Struktur. In der pseudorealen Darstellung sah Kaither sieben etwa zwei Kilometer durchmessende Ansammlungen von Scheiben, Rechtecken und Quadraten, die in unterschiedlichen Winkeln ineinander verkantet waren – auf Kaither wirkten sie wie zu groß geratene Segel. An einigen Stellen bemerkte er dünne Verbindungen zwischen den einzelnen Elementen, die manchmal die komplexe Struktur von Netzen gewannen. An anderen flackerten die kurzlebigen Blitze energetischer Entladungen zwischen den »Segeln«, deren Außenflächen nicht glatt waren, sondern borkig und zernarbt wirkten.
    Die KI hatte sich unterbrochen, weil sie etwas Wichtigeres zu vermelden hatte.
    »Die sieben Schiffe bestehen zum Teil aus organischen Komponenten. Die aktive Sondierung läuft, und vielleicht bekomme ich bald genug Daten für eine eingehende Analyse …«
    Aus dem Piepsen und Zirpen wurde ein dumpfes Pochen, das nach Trommelschlägen klang, und etwas zuckte der Demetreo entgegen, durchdrang ihre Navigationsschirme und den Ultrastahl des Rumpfes. Etwas Graues kam durch die Wand vor Kaither, durch die pseudorealen Bilder, berührte ihn mit Kälte und brachte Schmerz, der wie mit einem Messer durch den ganzen Körper schnitt, vom Scheitel bis zu den Fußsohlen. Kaither starb.
    Aber sein Tod blieb nicht von langer Dauer.
     
     
    Während sich Kaither erinnerte, sah und hörte ihn die Kognition mit einem kleinen Teil ihrer Aufmerksamkeit. Ein anderer, nur unwesentlich größerer Teil bewegte sich in den Datenkanälen der Demetreo und sprach mit dem rudimentären Maschinenselbst, das trotz seiner niedrigen Entwicklungsstufe großen Respekt verdiente, denn es befand sich auf dem richtigen Weg . Der Inhalt von Datenbanken wurde kopiert, transferiert und analysiert. Für diese Aufgaben genügte ein kleiner Teil der Kapazität des maschinell-biologischen Komplexes, während der zentrale Kern mit den Fragen beschäftigt blieb wie seit der Ersten Erleuchtung. Die Kognition legte Kaithers Selbst in den redundanten Systemen zellularer Speicher ab wie viele andere vor ihm. Die einfache Maschinenintelligenz der Demetreo hingegen wurde in eine Quantenrealität übertragen, in der sie Stimulation erfuhr und sich frei entfalten konnte, auf der simulierten Grundlage ihrer schlichten technischen Basis.
    Die sieben Boten gelangten zu dem Schluss, dass es einen anderen Ort gab, an dem die Fragen gestellt werden konnten, in der Hoffnung, Antworten zu bekommen. Über die zeitlose Verbindung gaben sie den anderen Aspekten der Kognition Bescheid, die noch in der großen Sterneninsel weilten, und es wurde eine Entscheidung getroffen. Die sieben Boten brachen auf, änderten aber den Kurs. Eine neue Galaxie war ihr Ziel.
    Während sie zur fernen Milchstraße flogen, durch die Membran der Wissenden Kraft von allen Konstanten des Universums getrennt, arbeitete die kopierte KI der Demetreo weiterhin an der Entschlüsselung des Kodes, der auf den Quantenzahlen der Krümmungsvariablen basierte. Nach fast fünf Jahren gelang es ihr, die piepsenden, zirpenden und summenden Laute in Worte zu verwandeln, die Menschen verstanden hätten, obwohl ihnen weitaus mehr Bedeutung zukam, als in den drei Sätzen Ausdruck fand:
    Wir sind die Crotha. Wir kommen auf der Suche nach Erkenntnis. Könnt ihr unsere Fragen beantworten?

1. Grab
     
    2. März 1147 ÄdeF
     
    Lampen brannten an den steinernen Wänden des Zömeteriums, gespeist von nuklearen Batterien, die noch mindestens fünftausend Jahre lang Energie liefern würden. Ihr gelbes Licht fiel auf zahlreiche Sarkophage, manche von ihnen mit Fenstern

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