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Karlo geht von Bord - Kriminalroman

Karlo geht von Bord - Kriminalroman

Titel: Karlo geht von Bord - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verlag Vogelfrei
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mir das eingebrockt hat.“
    „Na, wer schon? Du selbst warst das. Wer denn sonst? Und mich hast du mit reingezogen. Und was ist dabei rausgesprungen?“
    Einser fasste sich mit vielsagender Geste an den Schädel und verzog dabei schmerzhaft das Gesicht.
    „Ja, schon gut. Tut mir leid. Aber jetzt ist es eben wie es ist. Was soll ich denn machen? Karl, bitte!“
    Einser winkte zwar noch einmal mit beiden Händen ab, doch dann ließ er die Schultern sinken und schüttelte resigniert den Kopf. „Ich muss verrückt sein.“

Samstagmorgen, 17. September
11
    „Die Drecksarbeit musste natürlich wieder einmal ich machen“, klagte Kommissar Reichard. „Ganz abgesehen davon, dass wir wieder einmal am Wochenende arbeiten dürfen.“
    „Das ist eben unser Beruf, Reichard. Da ist nichts bequem. Wollen Sie dem Mörder Vorsprung geben? Sie hätten ja Flussmatrose werden können. Obwohl“, grinste er ironisch, „dann hätten Sie jetzt vielleicht ebenfalls eine Leiche gefunden.“
    Prüfend betrachtete er seinen Kollegen. „Was ist denn eigentlich los? Was meinen Sie mit Drecksarbeit?“
    „Na, ich hatte natürlich ganz zufällig die Witwe an der Backe und durfte ihr noch auf dem Schiff beibringen, dass der Tote ihr Mann ist“, ereiferte sich Reichard. „Die Frau war natürlich völlig von der Rolle. Die hat total durchgedreht und rumfantasiert, dass irgendwelche Weiber schuld seien oder so was. Man wurde nicht recht schlau draus. Die Sanitäter haben mich nicht mehr weiter mit ihr reden lassen. Ich glaube fast, sie hätten sie am liebsten zur Beobachtung ins Krankenhaus gebracht, so wie die drauf war.“
    „Frau Wurm war also auch auf dem Schiff“, sinnierte Gehring. „Das wird ja immer besser.“
    Gehring setzte sich hinter seinen Schreibtisch, stützte den Kopf auf die Hände und sah seinem Kollegen Harald Reichard irritiert zu, wie der eilig auf den Ausgang zusteuerte.
    „Halt, Reichard, hiergeblieben. Wohin des Weges? Bleiben Sie hier. Kommen Sie, setzen Sie sich ruhig noch einmal zu mir. Große Aufgaben warten auf Sie. Passen Sie auf: Kollege Schaller soll die Wohnung der Wurms observieren. Und er soll noch jemand mitnehmen. Irgendwas stinkt, sagt mir meine Nase. Ich bin sicher, dass sich dort demnächst was tut.“
    Reichard schien erleichtert.
    „Alles klar, Chef, mach ich.“
    Er drehte sich zur Tür und streckte schon die Hand nach der Klinke aus, da bohrte sich die Stimme Gehrings erneut in seine Ohren.
    „Reichard, stopp! Was ist los mit Ihnen? Wo wollen Sie denn dauernd hin? Das ist doch noch keine große Aufgabe. Nein, für Sie habe ich auch Arbeit. Sie durchleuchten mir bitte alle, die halbwegs mit unserem Fall in Verbindung gebracht werden können. Sie wissen schon: ganz besonders die Ehefrau, Beate Wurm. Gab es da Krach in der Ehe, eventuell Scheidung, ging der Wurm fremd und solche Sachen. Natürlich auch noch Jeannette Müller, die beiden Leute aus der Rhön ebenfalls. Reden Sie mit Einser, wenn er vernehmungsfähig sein sollte. Kam er mit den anderen dort an? Wenn nicht: Was wollte er auf dem Schiff? Warum trug er seine Uniform an diesem Abend? Und vergessen Sie nicht Küster, den Maschinenwart, der kam mir irgendwie seltsam vor und außerdem der Matrose, Iwanzcyk. Darüber hinaus brauche ich eine möglichst komplette Passagierliste vom Freitagabend, wenn es das gibt. Ach, was erzähle ich Ihnen. Sie sind doch Profi, oder etwa nicht?“
    Harald Reichard blies die Backen auf und verzichtete beleidigt auf eine Antwort.
    –
    Gegen zehn Uhr am Samstagmorgen verließen Sina und Paul Jeannettes Wohnung. Sie hatten bei Karlos Freundin übernachtet. Natürlich getrennt.
    Sina hatte die große Luftmatratze als relativ bequem empfunden, für Paul war die blaue Couch im Wohnzimmer nicht die Ideallösung gewesen und er rutschte auf der Rückfahrt unruhig hinter dem Steuer hin und her, um seine Rückenschmerzen in den Griff zu bekommen. Die ersten zehn Minuten im Auto verbrachten Paul und Sina ohne zu reden. Als sie bei Bischofsheim auf die A66 Richtung Fulda fuhren, brach Paul das Schweigen.
    „Tut mir leid, dass ich dich da mit reingezogen habe.“
    Paul schien sichtlich betroffen von den Ereignissen und machte sich Vorwürfe.
    „Also, Paul, jetzt mach mal einen Punkt. Du kannst doch am wenigsten dazu. Hätte ja immerhin ein schöner Abend werden können.“
    Sina fuhr sich mit der Hand über das Gesicht.
    „Ich mache mir eher Sorgen um Jeannette und Karlo. Wo Karlo wohl steckt? Jeannie war heute

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