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Karlo geht von Bord - Kriminalroman

Karlo geht von Bord - Kriminalroman

Titel: Karlo geht von Bord - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verlag Vogelfrei
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etwas herum. Es schien ihm unangenehm zu sein, darüber zu reden.
    „Es ist halt so, nun, der Mann hatte irgendwas an sich – ich meine, zuerst dachte ich fast, das sei Alex.“
    „Alex?“
    „Na, Alex eben. Unser Harley-Alex. Das ist natürlich völliger Quatsch. Nur diese Frisur … und auch von seiner Figur her kam das schon ganz gut hin. Aber wie gesagt, das ist Blödsinn. Man hat wirklich nicht viel gesehen.“
    Als Einser unsicher innehielt, hakte Karlo ungläubig nach.
    „Du meinst Hamberger?“
    „Ja, genau. Hab ihn schon längere Zeit nicht gesehen. Wo der wohl wieder steckt? Hat er wieder mal ’ne Neue?“
    Karlo grinste wissend.
    „Alex war gerade am Freitagabend im Clubheim. Hatte eine Überraschung dabei. Ein total geiler Flachbildfernseher. Brandneu und für allerkleinstes Geld. Da haben wir natürlich gleich zugeschlagen. Kuhl zahlt ihm die Kohle aus der Vereinskasse.“
    Als Einser nichts entgegnete, stellte er fest: „Alex war ja auch gar nicht auf dem Schiff. Ich habe ihn jedenfalls nicht gesehen. Wir sollten uns auf die Fahrgäste konzentrieren. Aber wie stellen wir das am besten an?“
    Karlo beugte sich vor und fixierte Einser aufmerksam.
    „Erzähl du erst mal weiter. Was war dann?“
    „Nix dann. Das ist es ja. Mir gingen die Lichter aus. Irgend jemand hat mir was Hartes über die Rübe gezogen. Aufgewacht bin ich erst wieder im Krankenwagen. So, und jetzt bist du dran. Was gab’s bei dir?“
    Nachdem Karlo geendet hatte, reagierte Karl Einser aufbrausend. Gerri erstickte den Wutanfall gerade noch rechtzeitig.
    „Jetzt fangt bloß nicht an, euch gegenseitig Vorwürfe zu machen. Entweder Karlo geht zur Polizei oder wir versuchen zusammen rauszukriegen, was passiert ist.“
    „Was soll das jetzt?“, erwiderte Einser, „bin ich etwa nicht die Polizei? Eins sag ich euch gleich: Ich muss mit Gehring sprechen. Und zwar schnellstens. Das Einzige, was ich tun kann, ist nichts von unserem Treffen heute zu erzählen.“ An Karlo gewandt ergänzte er: „Und du kannst froh sein, dass es Gehring ist und nicht irgendeiner, der dich nicht kennt.“
    Zwischenzeitlich stand Gerri Kuhl an der Wohnungstür.
    „Ich sag meiner Mutter Bescheid. Die soll sich deine Verletzung anschauen. Vielleicht geht das mit dem Verband auch eine Nummer kleiner.“
    Gerris Mutter war alles andere als begeistert. Sie spürte, dass etwas nicht stimmte.
    „Schön sieht das wirklich nicht aus. Was ist denn da passiert, um Himmels willen?“
    Kristin Kuhl erwartete nicht wirklich eine Antwort. Sie hatte die Wunde gereinigt und den Turban durch eine handtellergroße Kompresse ersetzt.
    „So, das sieht jetzt nicht mehr ganz so dramatisch aus. An deiner Stelle würde ich aber noch mal einen Arzt draufschauen lassen.“
    Karlo fiel die Ziffernfolge aus dem Taschenkalender wieder ein.
    „Karl, schau doch bitte mal. Hast du eine Ahnung, was diese Nummer bedeuten könnte?“
    Er hielt Einser den Taschenkalender unter die Nase. Der Polizist fasste sich an die Nase und runzelte die Stirn.
    „Sieht nicht wie eine Telefonnummer aus.“
    „Na danke! Vielen Dank! So weit sind wir auch schon. Ich dachte, vielleicht …“
    Kuhls Frau unterbrach ihn. Sie hatte ebenfalls neugierig in den Taschenkalender gesehen und streckte ihre Hand nach dem Büchlein aus.
    „Zeig her. Das kommt mir bekannt vor. So eine Nummer habe ich neulich schon mal gesehen.“
    Karlo hob erstaunt den Kopf.
    „Ach.“
    „Ja, und wisst ihr auch, wo? Ich habe vor ein paar Tagen ein Buch über Motorradreisen bestellt. Für Wolfhard. Es war in einer Motorradzeitung empfohlen worden. Und da gab es eine Bestellnummer, die sah gerade so aus.“
    „Na klar“, bestätigte Einser, „das könnte sein. ISBN oder so ähnlich nennt man das, glaub ich. Wo hast du das Buch denn bestellt?“
    „Na, wo ich immer bestelle. In Mühlheim, beim Wolfgang. Im Mühlheimer Buchladen. Ich kann ihn fragen, wenn ich das Buch abhole.“
    Karlo wurde aufgeregt.
    „Wann holst du das Buch denn? Heute?“
    „Nein, heute nicht mehr, ich denke irgendwann die nächste Woche. Ich muss gleich zur Arbeit, meine Schicht fängt in einer Stunde an.“
    „Kannst du denn nicht vorher dort anrufen und fragen, ob das so eine Nummer sein könnte? Dann erfährst du auch, ob dein Buch schon da ist.“
    „Was ist denn mit dieser Nummer los? Warum ist die so wichtig?“
    Kristin schenkte Karlo einen misstrauischen Blick, ihre Stimme klang anklagend: „Ihr habt doch schon wieder was am Laufen.

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