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Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens

Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens

Titel: Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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grünen Augen sprühten 278

    Feuer. »Ich bin durchaus imstande, meine Entscheidungen selbst zu treffen. Jacques hat mir nicht zu erlauben, dies oder jenes zu tun. Danke für das Angebot, aber ich werde schon wieder gesund.«
    »Du wirst dich an sie gewöhnen«, warf Raven hastig ein. »Sie sind wirklich sehr besorgt um die Gesundheit ihrer Frauen. Es würde dir helfen, Shea - ich darf doch
    >Shea< und >du< zu dir sagen, oder?« Raven lächelte, als Shea nickte. »Wir beantworten deine Fragen gern. Es wäre schön, dich kennenzulernen. Schließlich sind wir praktisch miteinander verwandt«, fügte sie hinzu.
    Der angstbedingte Adrenalinstoß, den Shea angesichts der harmlosen Bemerkung über die Art ihrer Beziehung zu Jacques bekam, löste in diesem eine aggressive Reaktion aus. Ein Blitz zuckte über den Himmel, knisterte und bebte und schlug mit ohrenbetäubendem Donnern im Boden ein. Der Wind fegte durch die Hütte und peitschte an Fenster und Wände. Ein tiefes, unheilverkündendes Grollen drang aus Jacques' Kehle.
    Shea fühlte, wie sich das Tier in ihm erhob, wie er es willkommen hieß und mit mörderischer Wut danach griff. Sie fuhr herum, legte beide Hände flach auf seine Brust und drängte ihn in eine Ecke des Zimmers.
    Das wirst du nicht tun, Jacques! Ich brauche dich jetzt bei klarem Verstand. Ich gebe mir wirklich Mühe, nicht die Beherrschung zu verlieren, aber wenn es nun zu einem Kampf kommt, drehe ich durch, das schwöre ich dir. Hilf mir jetzt bitte. Bitte! In ihrem Inneren waren Tränen zu spüren und eine Verletzlichkeit, die Jacques bisher nicht an ihr erlebt hatte.
    Er legte beide Arme um sie und zog sie eng an sich, um sich wieder in den Griff zu bekommen. Dass Shea so 279

    verstört war, schien ihm zusätzliche Kraft zu geben.
    Jacques hob den Kopf und richtete seine schwarzen Augen argwöhnisch auf die beiden Männer. Mikhail und Gregori wirkten völlig entspannt, aber Jacques spürte, dass sie in Alarmbereitschaft waren. Er zwang sich zu einem Lächeln und zuckte nachlässig die Schultern. »Ich fürchte, mein Geist hat sich noch nicht so weit erholt wie mein Körper. Ihr werdet Geduld mit mir haben müssen.
    Betretet unser Haus bitte als unsere Gäste.« Die formellen Worte kamen wie aus dem Nichts.
    Mikhail schloss die Tür. »Danke, Jacques. Wir wollen dir und deiner Gefährtin nur helfen.« Er setzte sich absichtlich hin und machte sich damit leichter zum Ziel eines Angriffs. Raven machte es sich auf der Armlehne seines Sessels bequem. Gregori durchquerte mit täuschend trägen Schritten den Raum. Er bewegte sich mit der fließenden Anmut und der Geschmeidigkeit eines Tieres, aber Jacques war sich durchaus bewusst, dass sich der Heiler unauffällig zwischen Jacques und das Paar schob.
    Gregori. Einer der Ältesten. Der Dunkle. Die Worte huschten durch seinen Kopf. Gregori war ein sehr gefährlicher Mann. »Ich kann mich kaum an meine Vergangenheit erinnern«, gestand Jacques leise.
    »Vielleicht wäre es für uns alle besser, wenn Shea und ich für uns blieben. Mir ist klar, wie instabil ich bin, und ich möchte niemanden gefährden.«
    Shea drehte sich in seinen Armen zu den Karpatianern um. »Wir wissen eure Hilfe zu schätzen. Es ist nur so, dass das alles für uns beide ganz neu ist.«
    Gregoris silbrige Augen, die forschend ihr blasses Gesicht betrachteten, schienen ihr direkt in die Seele zu 280

    schauen. »Sie sind Arztin?«
    Shea erschauerte. Die Stimme des Heilers war unglaublich bezwingend. Der Mann hatte eindeutig zu viel Macht. »Ja, ich bin Chirurgin.«
    Ein Lächeln spielte um den sinnlichen Mund des Heilers. Er war eine charismatische Persönlichkeit, aber Shea entging nicht, dass seine silbergrauen Augen um nichts wärmer geworden waren. Sie blickten noch immer kühl und wachsam. »Sie sind sehr gut. Karpatianer sprechen im Allgemeinen auf menschliche Behandlungsweisen nicht gut an. Jacques befand sich entgegen allen Chancen auf dem Weg der Besserung. Wir stehen alle in Ihrer Schuld.«
    »Sie waren imstande, innerhalb einer Stunde das zu schaffen, was mir in mehreren Tagen intensiver Pflege nicht gelungen ist.« Leise Bewunderung schwang in ihrer Stimme mit.
    »Wie kommt es, dass Sie Jacques gefunden haben und wir nicht?« Wieder klang Gregoris Stimme unbefangen, aber sie spürte, dass seine Frage eine Falle war.
    Sie hob trotzig ihr Kinn. »Vor sieben Jahren, während meiner Studienzeit, bekam ich eine furchtbare Schmerzattacke. Schmerzen, für die es keine

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