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Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens

Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens

Titel: Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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anders als ruhig und gelassen zu sein.
    Sheas Herz machte einen Satz und hämmerte dann laut. Sie ertappte sich dabei, ihm wie gebannt zuzuhören und sich zu wünschen, er möge weitersprechen. Sie würde alles tun, was er verlangte. Im Geist schüttelte sie den Kopf. Gregoris Fähigkeiten waren beeindruckend, aber er war viel zu mächtig. Er hatte keinerlei geistigen Druck ausgeübt, keinen Zwang, keine hypnotische Suggestion. Seine Stimme an sich war eine Waffe. Shea spürte, dass er der gefährlichste der anwesenden Karpatianer war. Es war lange her, seit sie mit so vielen Leuten auf engem Raum zusammen gewesen war. Sie musste mit Jacques allein sein und brauchte Zeit, um alles zu verarbeiten.
    »Wir danken dir für dein Angebot, Heiler, aber Shea ist an unsere Art nicht gewöhnt.« Auch Jacques konnte sich an das meiste nicht mehr erinnern, und er fühlte sich in der Gegenwart der Karpatianer genauso unwohl wie Shea. Seine schwarzen Augen glitzerten wie Eis und fingen die Reflexion eines Blitzschlags auf, der über den dunklen Himmel zuckte. »Der andere Mann ist nicht bei euch.«
    »Byron«, erklärte Mikhail. »Er ist dir jahrhundertelang ein guter Freund gewesen. Ihm ist bewusst, dass du das Ritual vollendet hast und diese Frau deine wahre Gefährtin ist. Forsche in deinem Gedächtnis, Jacques.
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    Erinnere dich daran, wie schwierig diese Zeit für unsere ungebundenen Männer ist.«
    Sheas Gesicht lief unter der durchscheinenden Blässe rot an. Die Anspielung auf das Ritual konnte nur eins bedeuten: Die anderen wussten, dass Jacques mit ihr geschlafen hatte. Dieser Mangel an Privatsphäre störte sie ungemein. Sie schob sich an Jacques vorbei.
    Außerdem missfiel ihr die Bezeichnung diese Frau. Sie hatte einen Namen und war eine Person! Offenbar hielt man sie hier für ein bisschen hysterisch, aber es war ihr wohl auch kaum gelungen, ihr normales ruhiges Selbst zu zeigen.
    Jacques trat einen Schritt zurück und langte hinter sich, um Shea wieder an die Wand zu drücken. Sein Blick ruhte unverwandt auf dem Trio, das vor ihnen stand. Er wusste, dass er ganz und gar nicht ausgeglichen war und immer noch darum ringen musste, die Ruhe zu bewahren, obwohl alles in ihm zum Kampf drängte. Er traute keinem von ihnen und würde nicht zulassen, dass seine Gefährtin in Gefahr geriet.
    Shea revanchierte sich, indem sie ihn kräftig in den Arm zwickte. Sie würde sich nicht hinter ihrem wilden Mann verkriechen. Sie war also von ein paar Vampiren umgeben. Na, und wenn schon!
    Es sind Karpatianer. Jacques klang amüsiert.
    Wenn du mich auslachst, Jacques, könnte es sein, dass ich mir selber einen Holzpfahl suche und dich aufs Korn nehme, warnte sie ihn. »Na schön.« Shea klang leicht gereizt, als sie sich an die Gruppe wandte. »Wir sind doch alle zivilisierte Leute, oder?« Sie stemmte sich gegen Jacques'
    breiten Rücken. »Oder etwa nicht?«
    »Absolut.« Raven trat vor, ohne Mikhails Hand zu 277

    beachten, die er nach ihr ausstreckte. »Zumindest wir Frauen. Die Männer hier haben die Phase des Von-Baum-zu-Baum-Schwingens noch nicht ganz überwunden.«
    »Ich muss mich wegen gestern Abend entschuldigen, Miss O'Halloran«, sagte Mikhail mit sehr viel altmodischem Charme. »Als ich Sie über meinen Bruder gebeugt sah, dachte ich...«
    Raven schnaubte. »Er hat nicht gedacht, sondern reagiert. Er ist ein wirklich toller Mann, aber sehr eigen, wenn es um Personen geht, die er liebt.« Wärme und unendliche Liebe schwangen in ihrem neckenden Tonfall mit. »Ehrlich, Jacques, du kannst sie nicht einsperren und wie eine Nonne in einem Kloster gefangen halten.«
    Shea war peinlich berührt. Geh aus dem Weg, Jacques!
    Du bringst mich in Verlegenheit.
    Nur zögernd trat Jacques beiseite. Shea konnte die sofortige Spannung im Raum fühlen, den roten Nebelschleier, der sich in Jacques' Bewusstsein bildete.
    Um ihn zu beruhigen, nahm sie seine Hand und blieb geistig fest mit ihm verbunden. Sowie sie vor den anderen stand, spürte sie, wie ihre Augen sie eingehend musterten.
    Raven warf Gregori einen besorgten Blick zu.
    Shea fuhr sich verlegen durchs Haar. Sie hatte heute noch nicht einmal in den Spiegel geschaut. Jacques verstärkte seinen Griff um ihre Hand. Nicht, Shea! Du bist schön, so wie du bist. Sie haben kein Recht, dich in irgendeiner Hinsicht zu beurteilen.
    »Jacques«, begann Gregori leise, »deine Frau braucht Nahrung, um gesund zu werden. Du musst mir erlauben, ihr zu helfen.«
    Shea reckte das Kinn vor. Ihre

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