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Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens

Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens

Titel: Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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»Sie wusste Dinge im Voraus. Sie wusste, dass das Telefon klingeln oder jemand zu Besuch kommen würde. Aber sie sprach kaum. Manchmal vergaß sie tage- oder sogar wochenlang, dass es mich gab, deshalb wusste ich nicht viel über sie. Sie hat mir nicht unbedingt viele Informationen gegeben.«
    »Aber Sie sind sicher, dass Rand Ihr Vater ist?«, bohrte Mikhail nach.
    »Als ich zur Welt kam, sorgten meine Blutwerte in der medizinischen Fachwelt für einiges Aufsehen. Meine Mutter schrieb in ihr Tagebuch, dass Rand mein Vater sei und an einer seltsamen Blutkrankheit leide. Sie glaubte, ich hätte diese Krankheit geerbt. Sie brachte mich nach Irland und versteckte mich dort, weil ihr die Ärzte und Wissenschaftler mit ihren ständigen Fragen Angst machten. Sie war überzeugt, dass Rand tot war.«
    Mikhail und Gregori wechselten einen Blick. Ihre Rasse war vom Aussterben bedroht. Das letzte weibliche Kind, das geboren worden war, war Noelle gewesen, vor ungefähr fünfhundert Jahren. Ohne Gefährtin entschieden die Männer sich entweder dafür, ihr Dasein zu beenden oder zu Vampiren zu werden. Mikhail und Gregori hatten seit langem den Verdacht, dass eine Hand voll menschlicher Frauen, und zwar ausschließlich solche 287

    mit übersinnlichen Fähigkeiten, ebenso wie Raven zu Ge-fährtinnen von Karpatianern werden konnten. Der Fall, dass ein Kind existierte, das halb Mensch, halb Karpatianer war, war bisher noch nicht vorgekommen.
    Die einzig mögliche Erklärung war, dass Sheas Mutter Rands wahre Gefährtin gewesen war. Alle hatten gewusst, dass er für Noelle keine echten Gefühle empfunden hatte. Aber Rand hatte Sheas Mutter nicht umgewandelt und zu einer der Ihren gemacht. Keine karpatianische Frau würde ihr Kind je so allein lassen, wie Maggie Shea allein gelassen hatte. Warum hatte Rand nichts erzählt? Ihr Volk hätte dieses Kind auf Händen getragen.
    Rand hat nichts von Selbstmord erwähnt, als er wach wurde, überlegte Gregori. Er bleibt für sich, aber das ist nichts Ungewöhnliches.
    »Könnten wir dieses Tagebuch vielleicht sehen?«, fragte Mikhail Shea höflich.
    Shea schüttelte bekümmert den Kopf. »Ich wurde gejagt und musste es vernichten.«
    »Ihr Leben muss so ganz ohne Anleitung sehr schwierig gewesen sein«, bemerkte Gregori ruhig. »Auch Sie besitzen eine ganz besondere Gabe. Sie sind eine wahre Heilerin.«
    »Ich habe viele Jahre studiert.« Sie warf ihm ein kurzes Lächeln zu. »Ich hatte reichlich Zeit, Kenntnisse zu erwerben.«
    »Sie sind als Heilerin geboren«, verbesserte er sie. »Es ist eine seltene Gabe.« Gregoris Augen ruhten auf ihrer schlanken Gestalt. »Jacques.« Seine Stimme senkte sich, sodass ihr Klang in die Blutbahn zu gelangen und von innen zu wärmen schien wie guter Brandy. »Sie wird 288

    zusehends schwächer. Ihr Körper zittert. Ich weiß, dass du ihre Bedeutung für unsere gesamte Rasse noch nicht ganz erfassen kannst, aber ich weiß auch, dass deine Instinkte stark und intakt sind. Du bist ihr Gefährte und darauf eingeschworen, sie zu beschützen und zu hüten.«
    Shea packte Jacques fest an der Hand. »Hör nicht auf ihn! Was wir beschließen, hat mit keinem von ihnen etwas zu tun.«
    »Vertrau mir, mein Liebes, ich würde ihm nie erlauben, dir ein Leid zuzufügen«, versicherte Jacques ihr. »Er macht sich nur Sorgen um dich, weil du so schwach bist.«
    »Ich kann heilen, genau wie Sie, Shea.« Gregori schien durch den Raum zu gleiten. Sein Körper schwebte ohne das geringste Anzeichen von Bewegung. Er war plötzlich einfach näher bei ihr. »Ich würde nie eine Frau verletzen.
    Ich bin Karpatianer. Unsere Männer beschützen ihre Frauen.« Er streckte eine Hand nach ihr aus und legte sie an ihren Hals. Die Berührung seiner Finger war unglaublich: leicht, warm, prickelnd. »Sie brauchen Nahrung, Shea.« Die Stimme nahm sie gefangen und versuchte, ihren Willen zu lenken. »Jacques braucht eine starke Frau, um zu überstehen, was vor ihm liegt. Unser Volk braucht Sie. MeinBlut ist uralt und sehr stark. Es wird Sie heilen und Ihnen beiden Kraft geben.«
    »Nein! Jacques, nein! Sag ihm, dass er das nicht darf!«
    Aus irgendeinem Grund entsetzte sie die Vorstellung.
    »Ich werde ihr Nahrung geben«, wandte Jacques mit einer Stimme ein, die sehr leise, aber gerade deshalb umso bedrohlicher war.
    Die hellen Augen glitten über ihn. »Du musst deine Kräfte schonen, um selbst gesund zu werden. Mikhail 289

    wird dir geben, was du brauchst. Früher einmal, vor gar nicht

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