Karparthianer 04 Magie des Verlangens
schelmisch.
Gregori Heß ihre Hand nicht los, ehe sie den geschützten Innenhof erreicht hatten. Blühende Ranken hingen von den geschwungenen Spalieren hinunter und streiften Gregoris Schultern, als er in der Dunkelheit sichtbar wurde. »Du erschreckst den jungen Mann mit Absicht zu Tode«, warf er ihr vor.
Savannah blickte zu ihm auf, und die Sterne des Nachthimmels schienen sich in ihren Augen zu spiegeln. »Also wirklich!
Wie kann er nur an dir zweifeln?« Sie strich über die markante 288
Linie seines Kinns und berührte mit der Fingerspitze seine vollkommenen Lippen.
»Du brauchst mich nicht zu beschützen, Savannah. Ich habe dich, das ist genug. Ich brauche niemanden sonst.« Gregori beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie. Als sie erwacht waren, hatte er Savannah zwei Mal voller Leidenschaft geliebt, und trotzdem erwachte sein Verlangen wieder, als er daran dachte, dass sie so fest entschlossen war, ihn zu verteidigen.
Als sich seine Lippen auf ihre senkten, spürte Savannah wieder dieses eigenartige Schwanken des Bodens unter ihren Füßen und das glühende Verlangen, das sich in ihrem Blut ausbreitete. Ihr Körper schien dahinzuschmelzen, als Gregori sie fest in seine Arme zog. »Trink, ma petite.«
Gehorsam presste Savannah ihre Lippen an seinen Hals und fuhr mit der Zungenspitze über seinen Puls. Sinnlich. Erotisch.
Gregoris Erregung wuchs, und sein Puls beschleunigte sich.
Beschützend schloss er die Arme noch fester um Savannah.
Sie ließ sich Zeit, reizte ihn, verlockte ihn. Savannah genoss es, Gregoris Körper hart an ihrem zu spüren. Als sie ihre Zähne in seinen Hals senkte, stieß er einen rauen Lustschrei aus. Lust und Schmerz durchzuckten seinen Körper, bis er die Empfindungen nicht mehr voneinander unterscheiden konnte.
Dann spürte er jedoch einen leichten Windhauch, die Spur einer Bewegung in einiger Entfernung. Sie waren nicht mehr allein. Gregori schirmte Savannah mit seinem Körper vor neugierigen Blicken ab und sah sich nach dem Mann um, der im Innenhof umherspazierte. Gary hatte sie noch nicht entdeckt, sondern betrachtete staunend den wunderschönen Garten.
Gregori zog sich mit Savannah tiefer in den Schatten der Bäume zurück und machte dann sich und seine Gelährtin unsichtbar.
Savannah steigerte seine Erregung ins Unerträgliche. Er konnte sich nicht vorstellen, dass sie diesen intimen Augenblick 289
je mit einem anderen Mann teilte. Zögernd strich Savan-nah mit der Zungespitze über die winzige Bisswunde und hob den Kopf. Ihr Blick war verschleiert, als hätten sie sich gerade geliebt, und ihre Lippen glänzten verführerisch.
Gregori wandte den Kopf, um sie mit seinem Mund zu bedecken, zuerst voller Leidenschaft, dann sanfter, zärtlicher.
Als er ihre Lippen freigab, lächelte Savannah ihn liebevoll an.
»Wir sind nicht allein, mon amour«, flüsterte er ihr ins Ohr.
Savannah lachte leise und voller Bedauern und warf den Kopf zurück, sodass ihr Zopf hin und her schwang. »Nun, du hast ihn schließlich zu uns eingeladen.«
»Nein, ich glaube, das war deine Idee«, erwiderte Gregori mit zusammengebissenen Zähnen. Savannah war wie ein Fieber in seinem Blut, eine Besessenheit, gegen die es kein Mittel gab.
Nicht dass er eines hätte finden wollen. Er senkte den Kopf und küsste ihre Brüste durch den dünnen Stoff ihrer Bluse.
Die Nachtluft strich ihm kühl und beruhigend über die Haut.
Um sie herum tanzten die Fledermäuse am dunklen Himmel.
Blumenduft erfüllte den Garten, und seine Gefährtin lag in seinen Armen. Savannah lachte fröhlich. »Vorsicht, Gregori, wir wollen doch nicht deinen Ruf als böser schwarzer Mann gefährden.« Sie verschränkte die Hände in seinem Nacken.
»Du bist eine kleine Aufrührerin«, gab er gespielt vorwurfsvoll zurück.
Savannah knabberte an seinem Ohr. Es duftete plötzlich nach Kaffee, und die Sohlen von Garys Turnschuhen quietschten leise auf den Steinfliesen. Seine Hosenbeine streiften die ausladend wuchernden Farne, als er sich langsam dem Versteck näherte.
Gregori unterdrückte ein Seufzen. Savannah zog seinen Kopf zu sich herunter und schlang ihm die Arme um den Hals. Sie 290
küsste ihn, langsam und genüsslich, mit dem Versprechen sinnlicher Freuden, die Gregoris Verlangen aufs Neue entfachten. Du spielst mit dem Feuer, ma chérie.
Ja, und es macht mir Spaß, raunte sie, während sie sich ganz seinen fordernden Lippen hingab.
Gary befand sich auf der anderen Seite einer kleinen Gar-tenlaube, nur
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