Karparthianer 04 Magie des Verlangens
durch Efeu- und Geißblattranken abgeschirmt.
Nur widerwillig übernahm Gregori die Kontrolle über die Situation und hob den Kopf, stöhnte jedoch leise auf.
Gary hatte geglaubt, ganz allein im Garten zu sein, Doch jetzt blickte er sich besorgt um, während er den Kaffeebecher fester umklammerte. Plötzlich hörte er Savannahs Lachen. Sexy.
Verführerisch. Gary schüttelte den Kopf. Die Frau war gemeingefährlich. Er würde nicht damit fertig werden, mit ihr zusammen zu sein. Nur ein Mann mit sehr starkem Charakter, der in der Lage war, ohne männliche Freunde auszukommen, konnte mit einer so verführerischen Frau wie Savannah leben.
Sie war nicht nur schwer zu bändigen, sondern eine drohende Katastrophe.
Liest du die Gedanken des Sterblichen, ma petite femme?, fragte Gregori zufrieden in Savannahs Geist. Selbst er hat erkannt, dass du ein Wirbelwind bist. Nur unwillig löste er sich von ihr. Geh ins Haus zurück.
Savannahs Augen weiteten sich in gespieltem Erstaunen.
Meinst du, er könnte sonst denken, dass wir uns hier draußen geliebt haben? Wenn Gary nicht den Wunsch nach frischer Luft verspürt hätte, wäre es ja auch dazu gekommen.
Wenn du mich weiter reizt, chérie, wirst du es vielleicht bereuen.
Savannah lachte laut auf, völlig unbeeindruckt von seiner Drohung, und spazierte in den Garten hinaus. Als sie an Gary 291
vorbeiging, beugte sie sich zu ihm hinüber und hauchte ihm ihren warmen Atem ins Ohr.
Savannah!, schalt Gregori drohend.
Ich gehe ja schon, sagte sie lachend.
Gregori wartete, bis sie im Haus verschwunden war, und trat dann aus den Schatten. Er konnte Garys schnellen Herzschlag hören und lächelte. »Wir haben schon viel Zeit miteinander verbracht, ohne uns einander vorzustellen. Ich bin Gregori, Savannahs Gefährte. Gregori genügt.«
»Gary, Gary Jansen. Deine ... Frau sagte, ich könne mir Haus und Garten ansehen.«
»Ja, Savannah ist meine Frau«, bestätigte Gregori. Seine Stimme war sanft, wirkte jedoch streng und bedrohlich.
»Aha«, murmelte Gary, dem vor lauter Nervosität der Schweiß ausbrach.
»Komm zurück ins Haus, dann können wir alles Weitere besprechen.« Gregori glitt bereits lautlos an ihm vorbei.
Gary folgte ihm. Savannah stand am Kamin und sah schon viel rosiger aus als vorher. In den Tiefen ihrer blauen Augen schien eine Flamme zu lodern, als sie Gregori ansah. Gary beobachtete, wie sein Blick über ihre Züge glitt. Seine silbrig schimmernden Augen wirkten nicht mehr kalt und ausdruckslos, sondern erwärmten sich, waren zärtlich und voller Leidenschaft. Wenn Gregori so aussah, war es unmöglich, Angst vor ihm zu haben.
»Ich habe über verschiedene Lösungen für unser Problem nachgedacht, Gary«, begann Gregori leise. »Ich werde sie dir alle erklären, dann kannst du dich für die angenehmste Lösung entscheiden.«
Gary entspannte sich sichtlich. »Ja, das klingt gut.«
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»Die Vampire und ihre sterblichen Komplizen werden Jagd auf dich machen«, erklärte Gregori. »Daher musst du alle Orte meiden, an denen du dich normalerweise aufhältst. Das gilt auch für deine Familie, deine Wohnung und deinen Arbeitsplatz, denn dort werden sie wahrscheinlich nach dir suchen.«
»Aber ich muss arbeiten, Gregori. Ich habe nicht gerade viel Geld auf der hohen Kante.«
»Du kannst für mich arbeiten. Ich besitze viele Unternehmen und könnte einen Mann gebrauchen, dem ich vertrauen kann.
Ich könnte dir einen Job hier in den Staaten verschaffen, da es in vielen Städten Büros meiner Firmen gibt, oder dich nach Europa schicken, was viel sicherer wäre. Das Angebot bleibt bestehen, gleichgültig, ob du deine Erinnerungen behalten willst oder dich dafür entscheidest, sie aufzugeben.«
Savannah lehnte sich an die Wand. Gregoris Angebot war ein Schock für sie. Unwillkürlich berührte sie seine Gedanken, kam jedoch nicht dazu, etwas einzuwenden. Still, Savannah. Es war ein deutlicher Befehl. Obwohl Gregoris Züge nichts verrieten, las sie die Entschlossenheit in seinen Gedanken und schwieg.
»Ich möchte nicht, dass du meine Erinnerungen auslöschst«, erwiderte Gary. »Das sagte ich ja schon. Außerdem finde ich, dass ich ein Recht darauf habe, dir dabei zu helfen, diese Bande unschädlich zu machen, statt einfach nach Europa verschifft zu werden wie ein kleines Kind.«
»Du kennst die Gefahren nicht, Gary, und das ist vielleicht auch gut so. Wenn du darauf bestehst, deine Erinnerungen zu behalten, muss ich Savannah und mein Volk schützen. Ich
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