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Karpfen, Glees und Gift im Bauch

Karpfen, Glees und Gift im Bauch

Titel: Karpfen, Glees und Gift im Bauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Rosenzweig
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aaner auskennd, dann doch mei Hubsi!« Veronika Sapper stierte vor sich hin und schüttelte vor lauter Unverständnis immer wieder verzweifelt den Kopf. Sie kam aus dem Grübeln einfach nicht heraus.
    »Nachdem sei Durchfall und sei Bauchweh vorbei woarn, isn ja widder gud ganga«, rekapitulierte die Witwe, »und auf amol a boar Dooch schbäder fängd dees widder vo vorn oh. Wenni na den Doggder frieher ghuld hädd! Mei Hubertus had hald gmaand, dass dees – genau wie beim erschdn Mal – widder vorbei gehd. Nix is vorbei ganga. Der Dee, deni kochd ghabd hab, had aa ned gholfn. Dann is immer schlimmer worn und mein Hubsi hads richdi zammghaud. Zwaa Dooch schbäder haddn der Herrgodd zu sich ghuld!«
    Veronika Sapper machte eine Pause, aber ihre Gedanken arbeiteten immer noch und sie fuhr fort. »A scheene Leich hadder scho ghabd, mei Moo. Dees halbe Dorf woar am Friedhof. Der Basdor Ortiz had sei Sach aa schee gmachd. Schee hadder gred am Grab. Wie dann der Koor dees Singa ofangd had und dees Lied k Sis Feierobnd, dees Doochwerg is vollbrachd erglunga is, glabder mers, do is mer richdi den Buggl nundergloffn.« Ein mildes Lächeln zeigte sich um ihren Mund. »Er fehld mer hald gscheid, mei Hubsi.«
    »Iech häd do nu a Frooch, Veronika”, warf die Kunni ein, als die Witwe nicht mehr weiter sprach und ins Nichts stierte. »Had denn dei Hubsi die Bilsn nemmer ogschaud, bevor du dees Kochn ogfangd hasd, beziehungsweise, warum hasdn du dein Moo die Gnollnblädderbilsn ned zeichd, nachdem die dir aufgfalln sen?«
    »Wie häddi dees denn machen solln?«, erwiderte Veronika Sapper, »mei Hubsi woar doch gor ned dahamm. Der had mi doch vom Wald aus ogrufn und hadmer gsachd, dasser gleich nu mid zum Toni Wellein gehd, weil die Zwaa nuwas Gschäfdliches zu beschbrechn ghabd hamm. ›A halbe Schdund werds scho dauern‹, hadder am Delefon gsachd, ›fang na scho midn Kochn oh‹.«
    »Dann hadder woll die Bilsn erschd ham brachd, bevor er zum Toni weider marschierd is?«, hakte die Kunni nach.
    »Naa, den Korb mid di Bilsn had mer die Lin Sang vorbei brachd. Mei Moo is vom Wald aus glei diregd zum Toni midganga. Wie mich mei Hubsi vom Wald aus ogrufn had, hadder mer aa gsachd, dass die Lin Sang die Bilsn vorbei bringd.«
    »Und die Lin Sang hads dann aa vorbei brachd?«, vergewisserte sich die Kunni.
    »No, iech deng scho, dass dees die Lin Sang woar«, antwortete die Witwe und verstand nicht, warum die Kunni so detailliert nachfragte.
    »Wos haßd dees, du dengsd scho?«, wollte die Kunni wissen.
    »Herrschafdsseidnnei«, entrüstete sich die Veronika, »warum wolldn iehr dees su genau wissen? Iech hab di Lin Sang doch gor ned gsehng, weili am Abbord ghoggd woar und mid meiner Schwesder delefonoierd hab, wies draußen glingld had. ›Sabbaralodd!‹ habbi mier nu dengd, › wer isn edz dees? Ned amol aufn Abbord kannsd geh! ‹ Dann is mer erschd eigfalln, dass ja die Lin Sang nu vorbei kumma und die Bilsn bringa wolld. Jedenfalls, wie iech ferdi woar, mier mei Händ gwaschn ghabd hab und dees Delefonaad mid meiner Schwesder aa zu Ende woar, wor der Korb middi Bilsn vor der Hausdier gschdandn.«
    »Und wie lang had dees ungfähr dauerd, bis du an der Dier woarsd?«, wollte die Kunni genau wissen. »Iech maan, vo dem Zeidbungd wies glingld ghabd had?«
    »Also, was isn edz mid eich loos?«, begehrte Veronika Sapper auf, »dees is ja schlimmer, als bei der Bolizei. Soll dees a Verhör sei?«
    »Na Veronika, edz du di na ned oh! Dees is ka Verhör. Mier glaabn bloß ned, dass si der Hubsi selber vergifd had. Mier dengn, do had aaner nachgholfn. Deswegn wolln mier su genau wissen, wie lang der Korb ungefähr unbeaufsichdigd vor deiner Dier gschdand had. Es kennd ja sei, dass do jemand die gifdign Gnollnblädderbilsn dazu glechd had.«
    »Maand iehr dees?« wunderte sich die trauernde Witwe.
    »Kennd scho sei!«, gab die Kunni von sich, »deswegn is jede Kleinichkeid wichdi. Hasd du dees der Bolizei aa derzähld?«, wollte sie noch wissen.
    »Naa, die ham mi ja gor ned danach gfrochd! Und su genau waaß iech dees a nemmer, wie lang iech vom Abbord bis zu dera Dier brauchd hab. Achd bis zeha Minuddn kennas scho gwesn sei. Is dees wichdi? Mein Hubsi machds jedenfalls aa nemmer lebendi!«

    *

    Veronika Sapper blieb noch etwa eine halbe Stunde und machte sich dann mit verheulten Augen auf den Weg zum Friedhof. »Edz besuchin hald, mein Hubsi«, seufzte sie und machte sich traurig davon.
    »Was häldsdn edz du vo derera Gschichd?«,

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