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Karpfen, Glees und Gift im Bauch

Karpfen, Glees und Gift im Bauch

Titel: Karpfen, Glees und Gift im Bauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Rosenzweig
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misserdn Sie heid aufs Kommissariad kumma. Was sollin edz machen?« »Schiggns die Beamdn rauf«, wies er seine Sekretärin an und steckte seinen Schlaffi in die Hose zurück.
    Wenig später begrüßte er Sandra Millberger und Gerald Fuchs in seinem Büro. »Tut mir sehr leid«, entschuldigte sich der Kommissar, »dass wir so unangemeldet bei Ihnen rein schneien. Wir ermitteln in einer sehr dringenden Angelegenheit und benötigen von Ihnen einige Informationen hierzu. Können wir Sie auch unter vier Augen sprechen?«, wollte Gerald Fuchs wissen und warf dabei einen Blick auf Toni Welleins Freundin, welche am Einwegfenster stand und auf das bunte Kundentreiben in den Verkaufsräumen unter ihr hinabblickte. Toni Wellein folgte dem Blick des Kommissars. »Machns Iehna kane Sorgn, Herr Kommissar, mei Freindin verschdehd ka anzigs Word Deidsch. Sie kenna ganz offn redn.« »Na gut«, gab sich Gerald Fuchs kompromissbereit. »Herr Wellein, ich muss Sie ganz ausdrücklich darauf hinweisen, dass Sie dieses Gespräch absolut für sich behalten. Auch Ihre Freundin darf kein Sterbenswörtchen über den Inhalt dieses Gespräches erfahren. Kann ich mich darauf verlassen?« Toni Wellein machte große Augen und nickte nur. »Wir haben die begründete Annahme, dass Gustav Haeberle aus Waiblingen des Mordes an Johann Geldmacher dringend verdächtig ist.« Toni Wellein fiel bei diesen Worten der Unterkiefer herab und sein Gesichtsausdruck glich dem eines Schafes, welches gerade vom Bock hergenommen wird. »Ich verstehe Ihre Überraschung«, meinte der Kommissar und fuhr fort. »Wir haben verlässliche Aussagen, denen zufolge der Tatverdächtige am Mittwoch dieser Woche, also übermorgen, erneut nach Röttenbach kommen soll, um die letzten Restarbeiten an Ihrem Supermarkt persönlich zu überwachen.«
    »Schdimmd!«, bestätigte Toni Wellein, ohne den Schafsblick abzulegen.
    »Wir möchten gerne von Ihnen wissen, wann Sie sich mit Herrn Haeberle verabredet haben und ob er gegebenenfalls bereits morgen in Röttenbach eintrifft, um hier von Dienstag auf Mittwoch zu nächtigen.«
    Toni Wellein schüttelte sich wie ein pudelnasser Hund und konzentrierte sich auf seine Antwort. »Also«, begann er, nachdem er seine Stimme wieder gefunden hatte, »der Haeberle had mier gsachd, dass’er vo Waiblingen diregd hierher kummd. Um neina sen die Arbeider beschdelld. Abber er will nu vo Middwoch auf Donnerschdooch a Nachd drohänga und im Hodel Krebs iebernachdn. Eigendli wollder die Resdarbeidn scho am Diensdooch machen lassn, abber iech habbn gsachd, dass dees mier ned su gud bassd, weil iech do nämli mei monadliche Schafkubfrundn im Ring-Café hab. Do willi nämli aa im Subermargd bingdli Schluss machen. Mehr waaßi aa ned.« Toni Wellein und Sandra Millberger hatten aufmerksam zugehört. Letztere stierte fasziniert auf einen roten Damenslip, welcher unter Herrn Welleins Schreibtisch hervor lugte. »Da bedanke ich mich recht herzlich, Herr Wellein. Sie haben uns sehr geholfen und sind uns auch schon wieder los. Denken Sie daran, zu niemandem ein Sterbenswörtchen!«
    »Gehd scho gloar, Herr Kommissar!«, bestätigte dieser.
    »Anything serious?«, wollte Lin Sang wissen, als die beiden Beamten wieder abgezogen waren. »No, only minor problems«, antwortete Toni Wellein, immer noch etwas verstört, »has nothing to do with us.” «The German police seems to be nice” entgegnete Lin Sang, «very polite. Totally different from China.” Dann stellte sie sich wieder am Schreibtisch auf, nahm die gleiche gebückte Haltung ein, wie vorher und sah Toni Wellein erwartungsvoll an. »I think he is out of order now«, entgegnete dieser und zeigte dabei auf seinen Hosenschlitz.

    Outdoor Event

    Sie waren die Besten, die die Firma derzeit zu bieten hatte, und alle waren gekommen. Fünfundzwanzig handverlesene Jungmanager aus der ganzen Welt waren nach Pommersfelden angereist und saßen nun im siebzig Quadratmeter großen Tagungsraum F des Schlosshotels. Es war ein bunt gemischter Haufen. Diplom-Ingenieure, Bachelors, Masters, Diplom-Kaufleute, Diplom-Physiker und Juristen, aus Deutschland, China, Brasilien, den USA, Frankreich, Japan, Australien, Großbritannien und Italien saßen an dem hufeisenförmigen Tagungstisch und waren alle online. Sie hatten alle gewisse Gemeinsamkeiten: Hervorragende Studienabschlüsse und eine noch hervorragendere Beurteilung in der kurzen Praxis ihres bisherigen Berufslebens. Da war beispielsweise der kaufmännische Leiter

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