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Kaste der Unsterblichen

Kaste der Unsterblichen

Titel: Kaste der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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wandte sich an eine Frau in mittleren Jahren. »Was ist mit ihren Kindern, werte Dame?«
    »Die jungen Balgen sind mir bereits voraus!« antwortete die Frau aufgeräumt und gut gelaunt.
    »Hier wartet Ihre Chance, sie zu überholen! Nicht weniger als zweiundvierzig gegenwärtige Amarant verdanken ihren Rang Unterweiser Moncure!« Sein Blick fiel auf ein Mädchen, das in glänzendes Silber gekleidet war. »Sie – die hübsche junge Dame! Möchten Sie nicht Amarant werden?«
    Die Jacynth lachte. »Darüber mache ich mir keine Gedanken.«
    Waylock hob scheinbar erstaunt die Arme. »Nein? Und warum nicht?«
    »Vielleicht weil ich eine Lulk bin.«
    »Heute abend könnte der Wendepunkt Ihres Lebens sein. Bezahlen Sie Ihren Florin, dann werden auch Sie vielleicht zu Amarant. Wenn Sie dann den gelben Schaum vom Antlitz Ihres ersten Selbst wischen und jene Frau betrachten, die Sie sind, werden Sie an diesen Augenblick zurückdenken und Unterweiser Moncure und seinen wunderbaren Methoden danken!« Ein Strom blauer Lichter glitt aus dem Haus des Lebens und hielt über seinem Kopf inne. »Treten Sie also ein, wenn Sie Unterweiser Moncure heute abend begegnen wollen – Sie haben nur noch wenig Zeit, die Lektion beginnt gleich! Ein Florin, nur ein Florin für eine Erhöhung Ihrer Steigung!«
    Waylock sprang auf den Boden. Er hatte nun frei – die späten Nachtschwärmer von Kharnevall bildeten kaum ein Kundenpotential für das Haus des Lebens. Er blickte sich suchend in der Menge um – dort, der silberne Schimmer! Eilig schob und drängte er sich durch die Menschenmasse und trat neben Die Jacynth.
    Der silberne Glanz auf ihrem Gesicht verbarg die Überraschung, die sie vielleicht empfand. »Gehen die Geschäfte Unterweiser Moncures so schlecht, daß sein Schlepper in der Menge auf Kundenfang gehen muß?« Ihre Stimme klang heiter und scherzhaft.
    »Ich habe jetzt Feierabend«, sagte Waylock. »Bis zum Sonnenuntergang morgen abend bin ich nun mein eigener Herr.«
    »Aber Sie verkehren mit Rand und Amarant – was interessiert Sie an einem einfachen Lulk-Mädchen?«
    »Sie sind eine Augenweide, wissen Sie das?« sagte Waylock.
    »Warum sonst würde ich ein so freizügiges Kostüm tragen?«
    »Und Sie sind allein nach Kharnevall gekommen?«
    Sie nickte und warf ihm einen kurzen Blick zu, dessen Bedeutung durch die Silbermaske verschleiert wurde.
    »Dann werde ich Sie begleiten – wenn Sie nichts dagegen haben.«
    »Ich könnte Ihrem Ruf abträglich sein.«
    »Ein Risiko, das ich gern auf mich nehme.«
    Sie überquerten die Arkadenstraße und kamen auf den Steinkrugplatz.
    »Hier sind wir jetzt im Bereich der Querstraßen«, sagte Waylock. »Der Kolophon führt zur Esplanade. Über den Kleinen Großplatz gelangt man zurück zum Großplatz. Über die Piacenza gelangen wir zum Ring und von dort aus ins Viertel der Tausend Diebe. Wofür entscheiden Sie sich?«
    »Ich habe nichts Bestimmtes im Sinn. Ich bin hierhergekommen, um ein bißchen umherzuwandern, mich umzusehen und die Atmosphäre in mich aufzunehmen.«
    »In diesem Fall muß ich die Wahl treffen. Ich lebe und arbeite hier, aber ich kenne Kharnevall kaum besser als Sie.«
    Die Jacynth wurde neugierig. »Sie leben hier … hier in Kharnevall?«
    »Ich habe ein Appartement im Bezirk der Tausend Diebe. Dort wohnen viele, die hier arbeiten.«
    Sie sah ihn mißtrauisch an. »Dann sind Sie also ein Berber?«
    »Oh, nein. Berber sind Ausgestoßene. Ich bin ein ganz gewöhnlicher Mann, der seiner Arbeit nachgeht, Lulk wie Sie.«
    »Und das alles hier langweilt Sie nie?« Sie deutete auf das lebhafte Treiben um sie herum.
    »So sehr manchmal, daß ich es nicht mehr ertragen kann.«
    »Warum leben Sie dann hier? Bis nach Clarges sind es nur wenige Minuten.«
    Waylock blickte an ihr vorbei und über den Boulevard. »Ich fahre nur selten nach Clarges rüber«, sinnierte er. »Einmal in der Woche … Hier ist Groß-Pyroteck; gleich haben wir eine großartige Aussicht auf, ganz Kharnevall.«
    Sie durchschritten einen hell glänzenden Torbogen, der in eine funkensprühende Aura gehüllt war, und ein Gleitband trug sie zu einer höher gelegenen Anlegestelle empor. Eine der Kometengondeln, die Vitra Lazuli , drehte bei und sank zu einem Zwischenstop herunter. Dreißig Passagiere stiegen aus, die gleiche Anzahl kletterte an Bord. Die Eingangspforten schlossen sich, und die Ultra Lazuli glitt hinauf, nahm Fahrt auf und zog einen Schweif aus blauem Feuer hinter sich her.
    Sie flogen tief,

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