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Kastell der Wölfe

Kastell der Wölfe

Titel: Kastell der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Rückkehr.
    Doch sein Vater und Dr. Wilson hatten den Fremden mitgenommen, und der Tierarzt würde ihn bestimmt nicht so leicht gehen lassen. Obwohl Archie Dr. Wilson gut leiden konnte, glaubte er nicht, dass der ihm den Gefallen tat und ihm den Jungen zurückschickte.
    Bei diesem Gedanken schlug Archies Herz schneller. Er dachte sogar über eine Befreiung nach. In den Räumen von Dr. Wilson kannte er sich aus. Er war mit seinem Hamster schon mal bei ihm gewesen, als Freddy noch gelebt hatte.
    Dr. Wilson hatte ihm damals geholfen. Ein halbes Jahr später war Freddy dann doch gestorben, und Archie wollte auf keinen Fall, dass es dem unbekannten Jungen auch so ging.
    »Du bist mein Freund«, flüsterte er in das Halbdunkel des Zimmers. »Das spüre ich. Du bist bestimmt gekommen, weil du mich kennen lernen wolltest...«
    Die letzten Worte auszusprechen fiel ihm bereits schwer. Die Müdigkeit war einfach zu stark, und Archie May glitt in einen tiefen Schlaf...
    ***
    Nicht nur Donald May kam sich wie schockgefroren vor, bei dem Tierarzt breitete sich das gleiche Gefühl aus. Beide begriffen noch nicht, in welch eine Lage sie da wirklich hineingeraten waren.
    Zwei zerbrochene Fenster, zwei zerstörte Jalousien und die Wölfe. Das war einfach zu viel. Das passte nicht in das normale Leben hinein, und niemand dachte überhaupt nach. Beide waren nicht in der Lage, sich zu wehren.
    Vier Wölfe, die sich perfekt aufgeteilt hatten. Zwei griffen Donald May an, die beiden anderen stürzten sich auf Dr. Wilson. Die Männer kamen nicht einmal dazu, die Arme in die Höhe zu reißen. Aus dem Lauf stießen sich die Tiere ab. Sie prallten mit ihren schweren Körpern gegen die Menschen und warfen sie zu Boden.
    Dabei hatte der Tierarzt das größte Pech. Mit dem Hinterkopf streifte er eine Tischkante, grelle Lichtpunkte schienen vor seinen Augen zu zerplatzen. Schmerzen erfassten ihn, er sah nur noch verschwommen. Er drohte, jeden Moment ohnmächtig zu werden.
    Deshalb bemerkte er nicht, dass ein Tier sich von ihm entfernte. Ein zweites aber blieb bei ihm und stemmte ihm die Vorderläufe auf die Brust.
    Donald May hatte ebenfalls nichts ausweichen können. Er war zwar nicht gefallen, doch der Aufprall hatte ihn nach hinten gegen die Wand geschleudert.
    Er hielt die Augen weit offen und beobachtete die Wölfe, die sich hektisch bewegten, wobei sich eines der Tiere vor ihm aufrichtete und ihm die Vorderpranken gegen die Brust drückte. Es sorgte dafür, dass er nicht wegkam und auf der Stelle stehen bleiben musste. Sein Mund verzog sich in die Breite. Er holte zischend Luft. Die Augen füllten sich mit Tränen, und er wusste selbst nicht, warum dies geschah. Er sah vor sich die weit geöffnete Schnauze des Tieres. Er hörte tief im Rachen ein röchelndes Geräusch, das sich in ein drohendes Knurren verwandelte und ihm erklärte, dass es lebensgefährlich war, sich vom Fleck zu bewegen.
    Sprechen konnte er nicht. Aus seinem Mund drangen nur unartikulierte Laute, und vor seinen Augen verschwammen die Konturen.
    Er hörte auch die anderen Tiere. Sie bewegten sich im Behandlungsraum des Tierarztes, aber sie zerstörten nichts, sondern kümmerten sich um den Jungen.
    Donald Mays Sicht besserte sich wieder. Die Tiere packten zu, und sie behandelten den Jungen wie eines ihrer Wolfskinder. Sie klemmten ihn sich zwischen die Zähne, ohne zuzubeißen. Halb trugen sie ihn, halb schoben sie ihn voran, und sie hatten ein Ziel.
    Der Junge wusste nach wenigen Sekunden Bescheid, dass er durch das Fenster verschwinden musste. Er wehrte sich auch nicht. Mit einer geschmeidigen Bewegung sprang er hoch, klammerte sich noch für einen Moment an der Fensterbank fest. Da erhielt er von einem der Wölfe einen heftigen Stoß gegen den Rücken.
    Raus!, bedeutete das.
    Alles lief ab wie einstudiert. Der Junge kletterte nach draußen, und drei Wölfe folgten ihm.
    Der vierte blieb bei Donald May. Er stand noch auf den Hinterläufen und presste die Vorderpfoten gegen die Brust des Mannes. Aus seinem offenen Maul fegte ein Hecheln hervor. Sein warmer Atem glitt über das Gesicht des Physikers. May nahm einen fauligen Gestank wahr. Er sah die Zunge zucken, die Geiferstreifen zwischen den Zähnen erinnerten ihn an dicke Spinnweben.
    Es wäre dem Tier ein Leichtes gewesen, dem Mann die Kehle durchzubeißen. May stellte sich darauf ein und dachte daran, dass er keine Zeit gehabt hatte, sich vom Leben zu verabschieden. Er erlebte einen letzten Druck an seiner Brust, als

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