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Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition)

Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition)

Titel: Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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zischendes Geräusch entstand, das an die giftigen Schlangen in den Wäldern Tembierns erinnerte.
    Er trat auf die junge Frau zu und fasste mit seiner langfingrigen rechten Hand nach ihrer Stirn. „Ah, hier ist es - die Präsenz …“
    „Wer ist sie?“, fragte Katagi, der auf Ubranos und die junge Frau zutrat.
    „Nya … Ihr Name ist Nya, Tochter von Kallfaer …“, murmelte der Magier. „Oh, dieser schwache, schwache Geist …“ Die junge Frau begann zu zittern. Ihr ganzer Körper wurde davon erfasst. Dann erstarrte sie plötzlich wie zur Statue, und ihre Augen verdrehten sich, sodass fast nur noch das Weiße darin zu sehen war.
    „Was interessieren mich die Verwandtschaftsverhältnisse dieser Barbarin!“, schimpfte Katagi ungehalten. „Ich will wissen, was sie mit Rajin zu tun hat!“
    „Sie kennt ihn. Das ist eindeutig … Und da ist etwas in ihr …“ Ubranos Hand löste sich von ihrer Stirn. Ein roter Fleck blieb dort zurück, so als hätte die Haut dort einen Sonnenbrand bekommen. Ubranos legte ihr die Hand auf den Bauch. Sie stöhnte auf, schien aber vollkommen unfähig, sich zu bewegen.
    Ein zynisches, triumphierendes Lächeln legte sich auf das Gesicht des Magiers. „Trotz all unserer Bemühungen, sie zu dezimieren, gibt es offenbar bereits eine weitere Prinzengeneration in der Ahnenreihe des Hauses Barajan.“
    „Was sagt Ihr da?“, stieß Katagi konsterniert hervor.
    „Diese Barbarin trägt den Sohn von Prinz Rajin unter dem Herzen. Das ist eindeutig.“
    „Und Rajin selbst?“
    „Sie weiß nicht, wo er sich befindet. Ihre Seele ist leer. Er scheint es ihr nicht gesagt zu haben.“
    „Wenn Ihr sie mir überlasst, könnte ich mit meinen Methoden vielleicht doch noch etwas mehr herausbekommen!“, meldete sich Tarejo zu Wort.
    „Schweigt, Lord Drachenmeister!“, herrschte der Kaiser ihn an, und Tarejo nahm daraufhin sogleich Haltung an. Das hässliche Grinsen, das gerade noch seine Lippen umspielt hatte, während er sich am Leid der Gefangenen weidete, verschwand. Er kannte diesen speziellen Tonfall in der Stimme seines Kaisers sehr gut, und die Tatsache, dass er all die Jahre an der Seite des Herrschers überlebt hatte, stand in einem sehr engen Zusammenhang mit der Fähigkeit, diesen Tonfall herauszuhören und zu interpretieren. Andere, die in dieser Hinsicht weniger begabt gewesen waren, hatten das schnell mit ihrem Leben bezahlt.
    Katagi machte ein Zeichen, woraufhin der Magier von der jungen Frau abließ und zur Seite trat. Sie stand schwankend da, hielt sich den Kopf, so als ob ein rasender Schmerz in ihr toben würde. Ihr Blick wirkte wie der einer Blinden.
    Töte sie!
    Das war Katagis erster Gedanke. Wenn sie mitsamt ihrem Kind starb, war dieser neue Spross des Hauses Barajan im Keim vernichtet.
    Aber vielleicht war es klüger, dies nicht zu tun. Er wog Vor- und Nachteile ab. Die Barbarin wusste ganz sicher nichts über die Bedeutung, die die Frucht ihres Leibes für das Kaiserreich Drachenia hatte. Vielleicht ließ sich dieses Kind benutzen. Es umzubringen war immer noch möglich.
    „Tötet alle!“, rief der Kaiser den Soldaten zu. „Tötet alle außer dieser Barbarin … Nya!“
     
     
    Schreie gellten durch die rauchenden Ruinen von Winterborg, und Blut tränkte den Boden. Die Kaiserlichen Krieger verstanden ihr Handwerk. Innerhalb von Augenblicken lebte keiner der Gefangenen mehr, während Nya in die Gondel des Kaisers gebracht wurde – ständig bewacht von zwei Fußsoldaten.
    Letzteres wäre kaum notwendig gewesen, denn der Magier Ubranos belegte sie mit einem Bann, der sie bewegungsunfähig zu Boden gehen ließ.
    „Seht zu, ob Ihr unter den Toten nicht die Präsenz von Prinz Rajin findet, Meister Ubranos“, forderte Katagi.
    Das jadefarbene Leuchten in den Augen des Magiers blieb bestehen. Er senkte daher den Blick, denn er wusste, dass der Kaiser es nicht schätzte, auf diese Weise angesehen zu werden. Er argwöhnte dann jedes Mal, dass der Magier vielleicht versuchte, ihn auf irgendeine Weise zu beeinflussen.
    Aber dagegen hatte sich Katagi abgesichert, so glaubte er. Er trug eine zauberische Medizin in einem Lederbeutel vor der Brust, die er sich vor vielen Jahren von einem anderen Magier hatte zusammenstellen lassen. Die durchweg unappetitlichen Bestandteile dieser Medizin entfalteten bei warmer Witterung einen durchdringenden Geruch, der jedem auffiel, der sich in Katagis Nähe aufhielt. Doch niemand bei Hof wagte es, ihn darauf anzusprechen, weder die

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