Kater Konstantin - drei Bücher in einem Band
Konstantin.
Auf der Fahrt zum Hotel saß er auf Uschis Knien und ließ sich erst einmal streicheln, reden wollte er erst später.
Zu den drei Hotelzimmern gehörte ein gemeinsamer Balkon, dort nahmen Fliederbusch, die Familie Steinmann und der Kater Konstantin Platz.
Eine ganze Weile saßen sie schweigend da und sahen hinunter aufs Meer und waren einfach glücklich, weil Konstantin wieder da war.
„Morgen müssen wir nach Hause fahren”, begann Herr Fliederbusch endlich. „Kommst du mit uns, Konstantin?”
„Warum nicht? Sonst müssten Sie sich ja einen anderen Beruf suchen. Ohne mich bringen Sie doch keine vernünftige Zeile fertig.”
„Woher weißt du das?”, fragte Herr Fliederbusch.
„Ich weiß es eben”, meinte Konstantin und grinste.
Dann erzählte er endlich, wie der kleine Giovanni beinahe ertrunken wäre und wie man ihn, den Kater, dann als Lebensretter gefeiert hatte …
„Bei der Feier haben mich diese Banditen erwischt”, berichtete er. „Sie haben mich in ein winziges Zimmer gesperrt, in dem es kein Fenster gab. Ich sollte nicht wissen, wo ich bin. Fliehen war aussichtslos. Darum hab' ich die Kunststücke, die mir die beiden beibringen wollten, ganz schnell gelernt, damit ich möglichst bald im Zirkus hätte auftreten können …”
„Du im Zirkus?”, unterbrach ihn Uschi.
Der Kater lachte. „Beim allerersten Auftritt wäre ich abgehauen. – Außer diesen beiden Kerlen habe ich in all den Wochen kaum einen Menschen gesehen. Nur Giovanni durfte mich besuchen.
Von ihm weiß ich auch, dass ihr bei seinem Vater nach mir gefragt habt. Der alte Agnelli hat alles gewusst, aber die beiden Männer haben ihm Geld gegeben, damit er den Mund hält.”
Philipp fragte, wieso Giovanni sie nicht einfach zu Konstantin geführt habe.
„Er hatte Angst vor den beiden”, sagte der Kater. „Darum hab' ich die Zettel geschrieben und Giovanni hat sie euch zukommen lassen.”
„Das hätte schlimm ausgehen können”, seufzte Frau Steinmann, „aber jetzt bist du wieder bei uns, das ist die Hauptsache, und morgen fahren wir miteinander nach Hause.”
Der Kater Konstantin freilich sagte: „Ich komme nur unter einer Bedingung mit: Ich muss vor anderen Leuten nicht mehr reden. Ich rede nur noch mit euch. Und wenn einer von euch verrät, dass ich sprechen kann, dann beiße ich ihm die Nasenspitze ab.”
Der Reihe nach mussten Herr Fliederbusch, Herr und Frau Steinmann und die beiden Kinder feierlich versprechen, sich an Konstantins Bedingungen zu halten.
„Mich juckt es in den Fingern”, sagte Herr Fliederbusch dann unvermittelt. „Ich habe Lust, ein paar Geschichten zu schreiben. Fünf oder sechs neue Kater-Konstantin-Bücher werde ich als Nächstes …”
„Kommt nicht in Frage!”, rief der Kater. „Meine Erlebnisse hier in Italien dürfen Sie noch aufschreiben. Aber dann: kein Wort mehr über mich!”
Es war Nacht geworden. Die Sonne war als glutroter Ball im Meer versunken, und das Wasser lag jetzt ruhig da und glitzerte wie zerknittertes Silberpapier.
„Zeit, schlafen zu gehen”, sagte der Kater Konstantin und gähnte. „Morgen müssen wir früh aus den Federn …”
Von dieser Zeit an hat niemand mehr den Kater Konstantin sprechen gehört. Ausgenommen natürlich Herr Fliederbusch und die Familie Steinmann.
Aber die haben ihr Versprechen gehalten, niemandem davon zu erzählen.
Dafür gibt es einen Beweis: Sie laufen nämlich alle noch mit ihren Nasenspitzen herum.
Herr Fliederbusch hat übrigens auch getan, was der Kater von ihm verlangt hat: Nie mehr über den sprechenden Kater zu schreiben.
Darum ist das Kater-Konstantin-Buch hier auch zu Ende.
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