Kater Konstantin - drei Bücher in einem Band
Kater hier finden!”, stöhnte Frau Steinmann.
„Ich werde rufen”, beschloss Herr Fliederbusch.
Zuerst rief er allein, dann riefen sie alle fünf immer wieder im Chor:
„Konstantin! Konstantin!”
Aber es half nichts.
So gingen sie zurück zum Hafen.
Vor dem kleinen Restaurant Agnelli sagte Herr Fliederbusch plötzlich: „Ich weiß, dass er da ist. Ich spüre es. Er ist ganz in der Nähe.”
„Wir könnten ins Restaurant gehen”, schlug Herr Steinmann vor, „und einen Schluck trinken. Im Sitzen denkt sich's leichter.”
Sie betraten das Lokal. Es war leer, weil alle Fremden draußen am Strand waren.
Signor Agnelli, der Wirt, brachte Wein für die Erwachsenen und Limonade für die Kinder. Dann setzte er sich zu seinen Gästen an den Tisch. Er sprach ein wenig Deutsch und unterhielt sich gerne.
Aber kaum hatte Herr Fliederbusch ihm gegenüber den großen schwarzen Kater mit der Brille erwähnt, sprang der Wirt auf.
„Ich nix wissen! Nix haben gesehen Kater Konstantin. Ich müssen arbeiten!”
Er verschwand in der Küche.
„Da stimmt doch etwas nicht”, meinte Philipp.
„Warum weiß er, dass der Kater, den wir suchen, Konstantin heißt?”, fragte Frau Steinmann.
Tatsächlich: Herr Fliederbusch hatte den Namen vor dem Wirt nicht erwähnt.
Herr Fliederbusch und die Steinmanns nahmen sich vor, die ganze Gegend nach dem Kater Konstantin abzusuchen.
Frau Steinmann sollte mit den Kindern den südlichen Teil der Küste übernehmen, die beiden Männer den nördlichen.
Den ganzen Nachmittag waren sie unterwegs. Aber nicht die allerkleinste Spur hatten sie entdecken können.
Am nächsten Tag, am Montag, ganz früh am Morgen machten sie sich wieder auf den Weg. Wen sie trafen, fragten sie nach dem Kater Konstantin.
Aber die Fremden wussten nichts, sie waren erst seit ein paar Tagen da, und mit den Einheimischen konnte man sich nicht verständigen.
Am Abend saßen Herr Fliederbusch und die Familie Steinmann niedergeschlagen in einem kleinen Café am Hafen, gleich neben dem Restaurant Agnelli.
Fliederbusch wollte unbedingt morgen noch einmal die ganze Gegend absuchen …
Da segelte ein Papierflieger durch die Luft.
Philipp hob ihn auf.
Das Papier, aus dem der Flieger gefaltet war, war beschrieben. Und die Schrift …
„Das ist Konstantins Schrift!”, schrie Philipp auf.
Er faltete den Zettel auseinander, strich ihn glatt und las vor:
„Ihr müsst mich befreien. Zwei Männer halten mich gefangen. Der eine ist klein und dürr wie ein Zahnstocher, der andere ist auch klein, aber dick wie ein Nilpferd. Die beiden kommen jeden Abend gegen sechs ins Restaurant Agnelli. Dort könnt ihr sie morgen verhaften lassen.”
Der Zettel ging von Hand zu Hand, rund um den Tisch. Alle waren davon überzeugt: Das hatte wirklich der Kater Konstantin geschrieben.
Es war halb acht, zu spät, um noch zu Agnelli zu gehen.
Sie blickten sich um und betrachteten misstrauisch jedes Haus rund um das Hafenbecken. Woher mochte der Papierflieger gekommen sein?
Den nächsten Abend konnten sie kaum erwarten. Schon um fünf saßen sie in Agnellis Restaurant.
Der Wirt war, gleich nachdem er sie erblickt hatte, wieder in der Küche verschwunden.
Punkt sechs traten die beiden Männer ein, auf die Konstantins Beschreibung haargenau passte.
Sie nahmen an einem Tisch in der Ecke Platz.
„Los!”, flüsterte Philipp. „Worauf warten wir?”
„Was heißt das?”, fragte sein Vater.
„Wir müssen sie verhaften lassen!”
„So einfach wird niemand verhaftet!”, sagte Herr Fliederbusch und stand auf. „Ich werde mit ihnen reden. Hoffentlich verstehen sie Deutsch.”
Er ging hinüber zu den beiden Männern und sprach sie an. Er konnte sich mit ihnen verständigen und setzte sich an ihren Tisch.
Keine zehn Minuten dauerte die Unterredung, aber den Steinmanns, die am anderen Tisch warteten, kam es wie eine Ewigkeit vor.
Als Herr Fliederbusch dann aufstand, sahen sie es schon seinem Gesicht an: Er hatte keinen Erfolg gehabt.
„Sie haben Konstantin wirklich gefangen”, berichtete er. „Sie wollen ihn für den Zirkus ausbilden. Angeblich hat Konstantin schon eine Menge Kunststücke gelernt. Und Italienisch kann er auch schon.”
Fliederbusch habe, erzählte er weiter, den Männern gesagt, dass Konstantin ihm gehöre, aber darüber hätten die beiden nur gelacht.
„Schweinerei!”, schimpfte Herr Steinmann.
Uschi und Philipp aber waren so betroffen, dass sie nicht einmal schimpfen mochten.
Die beiden kleinen
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