Kater Konstantin - drei Bücher in einem Band
etwas für dich …”
„Pssst!”, flüsterte Philipp auf einmal. „Konstantin, du darfst jetzt kein Wort reden!”
Der Kater wollte fragen, warum. Aber da sah er einen kleinen, dünnen Mann die Straße herunterschlendern. Er trug einen flaschengrünen Anzug, und auf seinem Kopf saß eine Schirmmütze. Sie war mit einem Abzeichen und einer goldenen Schnur geschmückt.
„Guten Tag, Herr Meier”, grüßten Uschi und Philipp, als der Flaschengrüne näher gekommen war.
Auch er grüßte, und dann meinte er:
„Das ist aber eine schöne, große Katze.”
„Ja”, murmelten Uschi und Philipp.
Sie waren froh, als der flaschengrüne Herr Meier weiterging.
„Komm, Konstantin!”, sagte Philipp.
Und Uschi beugte sich zum Kater hinunter und streichelte ihn. Da kam er mit.
Uschi und Philipp wohnten mit ihren Eltern im Haus Stifterstraße Nummer fünf. Gleich gegenüber von der Bäckerei Semmelweiß.
Hinter dem Haus gab es einen kleinen Hof und in diesem Hof stand – an eine Wand gelehnt – ein kleiner windschiefer Verschlag. Hier wurde Brennholz gelagert.
„Da kommt im Sommer kein Mensch hinein”, erklärte Philipp dem Kater Konstantin. „Wenn du willst, kannst du dableiben.”
„So ist das also”, maulte Konstantin. „Ihr beiden schlaft in euren weichen Betten, und mich legt ihr auf einen Stapel Brennholz.”
Aber Uschi versöhnte ihn rasch. Sie versprach ihm eine Decke und ein feines Abendessen.
„Und wenn du uns nicht böse bist”, meinte Philipp, „dann nehmen wir dich morgen Nachmittag mit in den Zirkus.”
Konstantin horchte auf. „Zirkus? Das ist ein hübsches Wort. Was ist denn das, ein Zirkus?”
„Das wirst du schon sehen”, lachte Philipp.
Und Uschi gab ihrem Bruder Recht. „Ja, das soll eine Überraschung werden für Konstantin.”
Plötzlich spitzte der Kater die Ohren und zog die Nase kraus. „Gar so übel ist meine neue Unterkunft gar nicht”, meinte er.
„Warum?”, wollten die Kinder wissen.
Da lachte Konstantin und flüsterte: „Ich rieche Mäuse.”
Immer Ärger mit diesen Radfahrern
Herr und Frau Steinmann, Uschis und Philipps Eltern, waren vielbeschäftigte Leute. Darum hatten sie zu ihren Kindern nicht gesagt: „Wir wollen uns einen schönen Tag machen, wir gehen alle miteinander in den Zirkus.”
Nein. Sie hatten gesagt: „Gestern ist ein Zirkus in die Stadt gekommen. Wir haben zwei Karten für euch besorgt. Für Freitag. Leider können wir nicht mitkommen, wir haben zu viel Arbeit. Geht allein hin. Ihr seid ja schon große Kinder.”
Gestern waren Uschi und Philipp darüber noch traurig gewesen. Aber da hatten sie ja noch nicht gewusst, dass sie am Nachmittag einen sprechenden Kater kennen lernen würden.
Heute – am Freitagmorgen – waren sie sogar froh, dass ihre Eltern nicht mitkamen. Denn so konnte der Kater Konstantin sie begleiten.
„Freilich”, gab Uschi zu bedenken, „wir haben nur zwei Karten.”
„Da müsst ihr euch etwas einfallen lassen”, meinte der Kater Konstantin.
Aber Philipp sagte: „Ich denke schon seit gestern Abend darüber nach.”
„Da muss ich wohl mit meinem famosen Katzengehirn aushelfen, wie?”
Konstantin setzte sich auf die Hinterpfoten, legte den Schwanz um die Vorderpfoten und drückte fest die Augen zu: Er dachte nach.
Dann schrie er: „Eins, zwei, drei, ich hab's!”
Der Kater reckte sich in die Höhe.
„Wie bringt man eine Katze in den Zirkus? He? – Ganz einfach. Man steckt sie in eine Tasche und trägt sie hinein.”
„Ja!”, rief Uschi begeistert. „Das ist eine gute Idee.”
Das musste auch Philipp zugeben.
„Ich habe nur gute Ideen.” Konstantin schien recht eitel zu sein. „Aber jetzt sagt mir endlich, was das ist, ein Zirkus?”
„Das verraten wir dir nicht”, sagte Philipp geheimnisvoll. „Lass dich nur überraschen.”
Da gab sich Konstantin hochnäsig: „Etwas Besonderes wird es schon nicht sein. – Wann fängt so ein Zirkus denn an?”
„Um halb drei.”
„Also noch ein halber Tag bis dahin. Was tun wir so lange?”
Das wusste zunächst keiner. Die Sommerferien gingen zu Ende, da hatten die Kinder nicht mehr viele Ideen, was man unternehmen könnte.
„Ein bisschen stöbern vielleicht”, schlug Uschi endlich vor. „Oben auf dem Dachboden. Was meint ihr?”
Stöbern, das taten Uschi und Philipp besonders gern. Und weil sich auch Katzen gerne auf Dachböden herumtreiben, stiegen sie alle hinauf.
Hier gab es immer etwas Neues – eigentlich war es Altes – zu
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