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Katherine Neville - Das Montglane-Spiel

Katherine Neville - Das Montglane-Spiel

Titel: Katherine Neville - Das Montglane-Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Malaxis
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hinter den beiden Vordersitzen, und auf ihm thronte Carioca.
„Kleiner Hund“, murmelte Mordecai und streichelte Carioca lächelnd, „nach all den Abenteuern bist du praktisch auch ein Schachspieler geworden! Und jetzt können wir den acht Figuren, die ihr aus der Wüste geholt habt, noch ganz unerwartet die sechs der weißen Mannschaft hinzufügen. Es war alles in allem ein sehr erfolgreicher Tag.“
„Mit den neun, die Sie haben, wie Minnie uns erzählt hat“, fügte ich hinzu, „sind es dreiundzwanzig.“
„Sechsundzwanzig“, korrigierte mich Mordecai lachend, „ich habe auch die drei, die Minnie 1951 in Rußland entdeckt hatte und die Ladislaus Nim und sein Vater nach Amerika brachten!“
„Richtig!“ rief ich. „Ihre neun hatte Talleyrand in Vermont vergraben. Aber woher kommen unsere acht aus der Wüste?“
„Ach ja, da fällt mir ein, ich habe noch etwas für Sie“, verkündete Mordecai fröhlich. „Es wartet mit den Figuren in meiner Wohnung. Vielleicht hat Nim Ihnen erzählt, daß Minnie ihm damals in Rußland auf den Felsen etwas zugesteckt hat - etwas von großer Bedeutung...“
„Ja“, sagte Solarin, „etwas aus einem Buch. Ich habe es damals in jener Nacht auch gesehen. Stammt es aus dem Tagebuch, das Kai von Minnie bekommen hat?“
„Nur ein wenig Geduld“, sagte Mordecai, „gleich werdet ihr es erfahren.“
    Wir parkten Nims Morgan in einem Parkhaus und gingen zu Fuß zu Mordecais Wohnung. Solarin trug den Beutel mit den Figuren, der inzwischen für mich zu schwer war.
Es war beinahe dunkel. Zeitungen fegten über den menschenleeren Gehweg. Es war noch immer Labor Day, und alles war verriegelt und geschlossen.
Nach etwa einem halben Block blieb Mordecai stehen und schloß eine Metalltür auf. Ein langes, schmales Treppenhaus führte zur Rückseite des Hauses. Wir folgten ihm die Treppe hinauf, bis er auf dein Treppenabsatz eine weitere Tür aufschloß.
Wir kamen in eine riesige Dachwohnung. Kristalleuchter hingen an neun Meter hohen Decken. Im Glas der hohen Fensterfront auf der einen Seite spiegelten sich funkelnde Tropfen, als Mordecai das Licht einschaltete. Überall lagen dicke, wunderschöne Teppiche, standen hohe glänzende Zimmerpflanzen. Auf Sesseln und Sofas lagen Felle und Kissen, auf den Tischen stapelten sich Bücher, und ich sah wertvolle Bilder und Kunstgegenstände. An einer Wand hing ein riesiger, unbeschreiblich schöner Wandteppich, der so alt wie das Montglane-Schachspiel zu sein schien.
Solarin, Lily und ich setzten uns auf die weichen, breiten Sofas. Auf dem Tisch vor uns stand ein großes Alabasterschachbrett. Lily räumte die Schachfiguren ab, und Solarin holte unsere Figuren nacheinander aus dem Beutel und stellte sie auf das Brett.
Die Figuren des Montglane-Schachspiels waren selbst für diese übergroßen Schachfelder noch zu groß. Aber es war ein atemberaubender Anblick, wie sie im sanften Schein der Kristalleuchter schimmerten.
Mordecai zog den Wandteppich zur Seite. Dahinter kam ein Wandsafe zum Vorschein. Es enthielt einen Kasten mit seinen zwölf Figuren. Solarin half ihm, den schweren Kasten herauszuholen.
Als alle Figuren auf dem Schachbrett standen, sahen wir sie uns noch einmal genau an: die steigenden Pferde - die Springer -, die ehrfurchtgebietenden Läufer als Elefanten, die Kamele mit den turmähnlichen Sitzen auf den Rücken - die beiden Türme. Der goldene König ritt auf einem Dickhäuter, die Dame saß in ihrer Sänfte. Alle Figuren waren mit Edelsteinen übersät und so fein und genau gearbeitet, daß es keinem Handwerker in den letzten tausend Jahren gelungen wäre, sie zu kopieren. Nur noch sechs Figuren fehlten, darunter auch der weiße König.
Wir nahmen das Tuch aus dem Kästchen und legten es ausgebreitet auf den niedrigen Couchtisch neben das Schachbrett. Ich war wie geblendet, von den seltsam leuchtenden Symbolen, den schönen, funkelnden Edelsteinen - Smaragde, Saphire, Diamanten, gelbe Zitrine, hellblaue Aquamarine und blaßgrüne Peridote, die Solarins Augen so glichen. Er nahm meine Hand, während wir schweigend dort saßen.
„So, und hier ist das, was ich Ihnen versprochen habe“, sagte Mordecai, ging zum Safe und holte ein Bündel zusammengefaltet“ Blätter heraus. Sein braunes Gesicht verzog sich zu einem wissenden Lächeln. Er streckte die Hand aus, als erwarte er, daß Lily aufstand. „Komm, du mußt mir beim Abendessen helfen. Wir warten auf deinen Vater und Nim. Wenn sie von Long Island zurück sind, werden sie

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