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Katherine Neville - Das Montglane-Spiel

Katherine Neville - Das Montglane-Spiel

Titel: Katherine Neville - Das Montglane-Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Malaxis
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hatte. Solarin berührte von hinten meinen Ellbogen.
„Wovon redest du?“ fragte Blanche und biß sich auf die Lippen.
„Als ich Harry anrief und ihm sagte, er solle zum Plaza gehen, war er nicht allein. Mordecai und Kamel Kader waren bei ihm und auch dein treuergebenes Dienstmädchen Valerie. Sie arbeitet für uns. Sie haben Harry nicht zum Plaza begleitet. Sie sind schon längst hier. Natürlich haben sie den Dienstboteneingang benutzt. Du kannst dich ja davon überzeugen, wenn du mir nicht glaubst...“
Plötzlich war die Hölle los. Carioca sprang von Lilys Arm und griff Llewellyn an, der einen Augenblick zu lange zwischen Nim und dem Hund schwankte. Ich packte die Champagnerflasche und schleuderte sie auf Llewellyns Kopf. Im selben Augenblick, löste sich der Schuß; Nim ging zu Boden. Ich war mit einem Satz bei Llewellyn und packte ihn an den Haaren.
Während ich mit Llewellyn kämpfte, sah ich, wie Hermanold ins Zimmer stürmte; Solarin stellte ihm ein Bein, und er stürzte. Ich grub die Zähne in Llewellyns Schulter, während Carioca dasselbe mit Llewellyns Bein tat. Nim stöhnte am Boden. Llewellyn versuchte, den Revolver mit der Hand zu erreichen. Ich bekam die Champagnerflasche zu fassen und schlug ihm damit auf die Hand. Dann rammte ich ihm das Knie zwischen die Beine. Er schrie auf und rang nach Luft. Blanche rannte zur Marmortreppe, aber Lily holte sie ein, packte die Perlenkette und schnürte ihr damit die Luft ab. Blanche kratzte und wehrte sich; sie lief dunkelrot an.
Solarin packte Hermanold am Hemd und zog ihn hoch. Dann versetzte er ihm einen Kinnhaken, wie ich ihn von einem Schachspieler nicht erwartet hätte. Ich drehte mich blitzschnell wieder um und warf mich über den Revolver, während Llewellyn die Hand zwischen die Beine preßte und sich stöhnend auf dem Boden wälzte.
Mit der Pistole in der Hand beugte ich mich über Nim. Solarin war mit einem Satz bei uns. Nim flüsterte: „Es ist nicht schlimm“, als Solarin auf seinen Oberschenkel deutete, wo sich ein dunkler Fleck ausbreitete. „Geht zu Harry!"
„Du bleibst hier“, sagte Solarin, „ich mach das schon.“ Mit einem besorgten Blick auf seinen Bruder lief er durch den Raum und die Treppe hinauf.
Hermanold lag bewußtlos auf den Stufen. Llewellyn wälzte sich noch immer stöhnend am Boden, während Carioca seine Fußgelenke angriff und die Socken zerfetzte. Ich. kniete neben Nim, der versuchte, langsam zu atmen, und die Hand an den Oberschenkel preßte, wo der Fleck auf der Hose immer größer wurde. Lily kämpfte mit Blanche. Die Kette war inzwischen gerissen, und die Perlen hüpften und rollten durch das Zimmer.
Von oben hörte ich dumpfe Schläge und Geschrei.
„Wage nicht zu sterben“, zischte ich, „nach allem, was du mir zugemutet hast, möchte ich dich nicht verlieren, ehe ich mich rächen kann.“
Nim sah mich an und versuchte zu lächeln. „Liebst du Sascha?“ fragte er.
Ich verdrehte die Augen und stöhnte. „Dir geht es offenbar wieder gut“, sagte ich und druckte ihm den Revolver in die Hand. „Ich glaube, ich werde mal nachsehen, ob er noch lebt.“
Ich lief durch den Raum, packte Blanche bei den Haaren und riß sie von Lily weg. Ich drehte sie um und deutete auf den Revolver in Nims Hand. „Er drückt ab“, sagte ich.
Lily folgte mir die Treppe hinauf, und wir rannten zum hinteren Teil der Wohnung. Dort war es plötzlich verdächtig still. Wir näherten uns dem Arbeitszimmer auf Zehenspitzen, als plötzlich die Tür aufging und Kamel Kader erschien. Ais er uns sah, strahlte er mit seinen goldbraunen Augen und griff nach meiner Hand.
„Gut gemacht“, sagte er glücklich, „die weiße Mannschaft gibt auf.“ Dann eilte er in Richtung Wohnzimmer.
Lily und ich stürzten in das Arbeitszimmer. Harry saß auf dem Boden und rieb sich den Kopf. Hinter ihm standen Mordecai und Valerie. Lily warf sich vor Harry auf den Boden und umarmte ihn weinend vor Freude. Er strich ihr übers Haar, während Mordecai mir zuzwinkerte und in die andere Ecke wies. Dort zog Solarin den letzten Knoten an dem Seil fest, mit dem Scharrif gefesselt war. Neben ihm lag wie ein gut verschnürtes Paket Brodski vom KGB. Solarin schob Brodski einen Knebel in den Mund und stützte sich dann schnaufend auf meine Schulter.
„Mein Bruder?“ fragte er flüsternd.
„Die Wunde ist nicht gefährlich“, antwortete ich.
„Kat, Kleines!“ rief Harry in meinem Rücken. „Ich danke dir, daß du meiner Tochter das Leben gerettet hast.“ Ich

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