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Katie außer Rand und Band - wie eine Hundedame unser Herz eroberte

Katie außer Rand und Band - wie eine Hundedame unser Herz eroberte

Titel: Katie außer Rand und Band - wie eine Hundedame unser Herz eroberte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm-Goldmann-Verlag
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Stöckchen, bettelte um Leckerbissen und steckte ihre Schnauze in alles. Ihre größte Freude war es, mit den Kindern aus der Nachbarschaft herumzutollen und ihnen mit ihrer langen Zunge Küsse zu rauben. Ich liebte es, wenn sie sich auf den Rücken drehte, mit dem flehentlichen Blick, ihr den Bauch zu kraulen.
    Es dauerte nicht lange, und ich wollte einen eigenen Hund. Doch Mutter war strikt dagegen. Inzwischen hatte ich nämlich noch eine Schwester, Debby, und Mom meinte, drei Kinder großzuziehen reiche ihr, ein Hund sei einfach zu viel.
    Als junges Mädchen hatte Mom einen weißen Pudel besessen, Sadie, und später einen Schäferhund namens Duke. Ihr Vater war ein großer Hundefreund und unterstützte mich nach Kräften. Wochenlang versuchten wir unser Glück, doch Mom beharrte auf ihrem Nein.
    Mein sturer Großvater ließ sich jedoch nicht entmutigen. Er preschte vor und tauchte eines Morgens einfach mit einem Minischnauzer bei uns auf.
    Mom war außer sich. Als ich aus der Schule kam, war der schwarze Welpe, Herman, an der Schaukel hinten im Garten angeleint und sah traurig zu mir hoch: Behaltet mich!, schien er zu flehen.
    Doch in der Küche stritt Mom erbittert mit Großvater.
    Sosehr ich bettelte, Mom ließ den Hund nicht bei uns bleiben. Großvater musste ihn wieder mitnehmen, und damit war das Thema Hund jahrzehntelang für mich erledigt.
    Lange Jahre steckte in meinem Terminkalender eine Liste mit Dingen, die ich mir vornahm und die mir wichtig waren. Darauf stand, was ich in meinem Leben erreichen wollte, aber auch Belangloseres: berufliche Ziele, Ideen für ein Hobby, gute Restaurants, Namen von Freunden und ihre Telefonnummern; und fünfundzwanzig Jahre lang ein aus vier Wörtern bestehender Auftrag: Besorge dir einen Hund.
    Irgendwie war mir klar, dass sich ein vierbeiniger Gefährte als eines der Geheimnisse für Lebenszufriedenheit erweisen würde – und manchmal leichter zu finden ist als ein zweibeiniger.
    Auf dieser Liste stand auch irgendwann der Vorsatz, meine Wohnsituation zu verbessern. Nach sechs Jahren konnte ich das klaustrophobe, dunkle Appartement an der Upper East Side, eine Kreuzung aus Höhle und Gefängnis, nicht mehr ertragen. Ich sah mich verzweifelt nach etwas Besserem um.
    Im Frühjahr 1985, nachdem ich mir wochenlang unglaublich teure Hochhauswohnungen angesehen hatte, schlug mir meine Maklerin nach einer solchen Besichtigung vor, doch einmal ein brandneues Gebäude in der Battery Park City anzuschauen. Dort gebe es freie Sicht auf den Hudson, einen Pool, Gärten, Restaurants und Geschäfte. Es sei fast zu schön, um wahr zu sein, und noch dazu ein richtiges Schnäppchen, aber nur deshalb, weil damals nur wenige an der Südspitze von Manhattan leben wollten, so weit weg vom Zentrum.
    Doch als ich durch das, was mein neues Wohnzimmerfenster werden sollte, den Hudson vorbeifließen sah, war mir egal, wie abgelegen es war.
    Allerdings kam mir meine sonnige neue Wohnung, sobald ich mich in Battery Park City niedergelassen hatte, schrecklich leise vor. Und wieder einmal regte sich der Drang, einen Hund zu besorgen.
    Dieser Drang wurde verstärkt durch reine Suggestion. In unserem Komplex von 1720 Appartements – verteilt auf sechs Gebäude aus Zement und Glas, darunter ein Trio von fünfunddreißig Stockwerke hohen Wolkenkratzern – gab es gut dreihundert Hunde.
    Auf der Esplanade und der Hundewiese staute es sich schlimmer als auf den Freeways in Los Angeles.
    Warum schlenderte ich noch immer allein herum?
    Ich muss zugeben, ich habe mich stets in die Arbeit gestürzt und auf meine Karriere konzentriert, was oft zu einem alles andere ausschließenden Zwang wurde.
    Zwei Jahre zuvor hatte ich mein erstes Buch geschrieben, eine umfangreiche Biografie über Wladimir Horowitz. Drei Jahre hatte ich daran gearbeitet. Aber auch danach war meine Freizeit ziemlich eingeschränkt: Ich war als Freiberufler für eine Frauenzeitschrift tätig und arbeitete Vollzeit bei einem Lifestyle-Magazin für Männer. Das bisschen Freizeit, das ich hatte, fühlte sich allerdings irgendwie leer an.
    Egal, wie sehr mich Interviews mit Prominenten – oder das Verfassen von Artikeln über den America’s Cup auf den Bermudas, ein Rodeo in Denver oder einen Weihnachtsplausch mit Nancy Reagan im Weißen Haus – oberflächlich begeisterten, unterschwellig fühlte ich mich sehr, sehr einsam. Und nichts konnte dieses Gefühl vertreiben.
    Zugegeben, auch wenn ich einen großen Freundeskreis hatte, verstand ich

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