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Katrin Sandmann 01 - Schattenriss

Katrin Sandmann 01 - Schattenriss

Titel: Katrin Sandmann 01 - Schattenriss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Klewe
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in seine Arbeit eingemischt und Hinweise zurückgehalten. Nervös betrat sie das Büro. Hauptkommissar Halverstett saß an seinem Schreibtisch und blickte sie ernst an.
    „Was haben Sie sich dabei gedacht, auf Mördersuche zu gehen? So was ist gefährlich. Außerdem behindern Sie die Arbeit der Polizei.“
    Rita Schmitt war auch zugegen. Sie stand neben dem Kommissar und hielt Katrin ein Bündel Geldscheine hin. „Raten Sie mal, wo wir das gefunden haben. Eingenäht in ein Stofftier auf Tamaras Bett. Wissen Sie was davon?“
    Katrin starrte das Bündel Banknoten an. Sie schüttelte den Kopf. Sie fühlte sich klein und dumm wie ein Schulmädchen, das zum Rektor zitiert wurde, weil es in einem Anfall von falsch verstandenem Heldentum die Klassenarbeitshefte verbrannt hat.
    „Ich wusste nichts von dem Geld. Aber ich weiß, dass sie diesen Mann von der Videothek erpresst hat.“
    „Wie haben Sie das erfahren?“
    „Tamaras Exfreund Timm Meinardt hat mir gesagt, dass sie ihm etwas von Gewinnbeteiligung an einem krummen Geschäft erzählt hatte.“
    „Und was zum Teufel wollten Sie überhaupt bei diesem Timm?“, fuhr Halverstett sie an. Er stand abrupt auf und fing an, unruhig im Zimmer auf und abzugehen. Rita Schmitt sah beschwichtigend zu ihm hinüber. Dann blickte sie fragend zu Katrin. Diese versuchte zu erklären.
    „Ich war neugierig. Außerdem haben Tamaras Eltern mich sozusagen geschickt. Ich habe mich in den letzten Tagen ein wenig um sie gekümmert. Sie saßen hier vor dem Präsidium, als ich am Dienstag bei Ihnen war und sahen so verloren aus. Ich habe sie nach Hause gefahren und sie haben mir Fotos gezeigt und von Tamara erzählt.“ Katrins Stimme klang kleinlaut.
    Halverstett blieb stehen und räusperte sich.
    „Nun ja, das war sehr nett von Ihnen. Ich muss zugeben, es war ein Versäumnis unsererseits, dass wir uns nicht um die Eltern gekümmert haben, nachdem sie hier waren, um Tamara zu identifizieren. Aber Sie müssen mir versprechen, dass Sie sich ab sofort aus allen Ermittlungen raushalten. Wir sind mittlerweile sicher, dass es kein Selbstmord war. Wir haben die Kleidung des Täters im Rhein gefunden. Die Blutspuren daran sind eindeutig von Tamara. Dieser Mann ist möglicherweise sehr gefährlich. Wenn er sich in die Ecke gedrängt fühlt, weil Sie zufällig etwas herausfinden, dann kann das lebensgefährlich für Sie werden. Habe ich Ihr Wort, dass Sie nichts mehr unternehmen?“
    Katrin nickte. „Ich verspreche, dass ich nicht mehr in der Sache ermitteln werde.“
    Halverstett lächelte zufrieden. „Und jetzt sagen Sie mir alles, was Sie wissen. Auch wenn es Ihnen noch so unbedeutend erscheint.“
    Katrin verbrachte über eine Stunde auf dem Präsidium. Es war zwanzig nach fünf, als sie aus der Eingangstür trat. Jemand rief ihren Namen. Manfred Kabritzky lehnte mit verschränkten Armen an der Fahrertür seines Geländewagens und sah sie an.
    „Kann ich Sie vielleicht irgendwo absetzen? Wollen Sie nach Hause?“
    Katrin machte eine ablehnende Handbewegung. „Ich will nicht nach Hause. Meine Freundin erwartet mich.“
    „Dann bringe ich Sie eben dorthin.“
    Seine Stimme klang freundlich aber entschieden und Katrin war froh, dass er ihr keine Wahl ließ. Sie nahm sich vor, sich nicht von seinem selbstgefälligen Gehabe provozieren zu lassen und stieg ein.
    „Wohin?“
    „ Grafenberger Allee.“
    „Wird erledigt.“
    Er fuhr genauso ungestüm, wie er sich ohne Auto benahm, immer ein wenig schneller als erlaubt und ohne viel Rücksicht auf die anderen Verkehrsteilnehmer. Katrin zuckte ein paar Mal zusammen, als er über eine Kreuzung raste, nachdem gerade Rot geworden war. Er bemerkte ihre Nervosität und grinste amüsiert.
    „Entspannen Sie sich. Ich fahre seit fünfzehn Jahren unfallfrei.“
    Er boxte energisch auf die Hupe, weil ein Wagen vor ihm an der Ampel nicht sofort bei Grün losfuhr. „Penner! Der schläft mit offenen Augen.“
    Kabritzky lenkte den Wagen auf die Grafenberger Allee. Sie befanden sich nur noch wenige Häuserblocks von Robertas Wohnung entfernt. Plötzlich schwenkte der Journalist nach rechts und parkte am Straßenrand.
    „Ich muss da in dem Laden nur schnell was besorgen. Bin sofort wieder da.“ Er löste den Gurt.
    Katrin sah ihn ein wenig verwirrt an. Dann erwiderte sie entschlossen:
    „Wir sind sowieso fast da. Ich kann auch von hier aus laufen.“
    Sie wollte die Tür öffnen, aber in diesem Moment fiel ihr Blick auf die riesige Baustelle, die wenige

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