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Katzen jagen nachts

Katzen jagen nachts

Titel: Katzen jagen nachts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Forderung von Ihnen einzutreiben?«
    »Ganz recht.«
    »Das ist mir zu hoch.«
    »Ich habe einen Offenbarungseid geleistet.«
    Berthas Geduldsfaden riß mit einem hörbaren Knall. »So einen klaren Fall habe ich mir schon lange gewünscht. Sie geben mir den Auftrag, eine Forderung von Ihnen beizutreiben, weil Sie einen Offenbarungseid geleistet haben. Na, das dürfte ja wirklich nur eine Routineangelegenheit sein...«
    Belder lächelte entschuldigend. »Die Sache ist so, Mrs. Cool: Vor Jahren, als es keine Lieferschwierigkeiten, dafür aber beträchtliche Absatzschwierigkeiten gab, konnte ein geschickter Verkäufer sich eine goldene Nase verdienen.«
    »Und haben Sie sich eine goldene Nase verdient?« fragte Bertha interessiert.
    »Ein kleines Vermögen...«
    »Wo ist es jetzt?«
    »Ich habe es auf meine Frau überschreiben lassen.«
    Bertha klapperte mit den Augendeckeln, ein sichtbares Zeichen für gespannte Aufmerksamkeit. Sie beäugte Belder wie ein Forscher, der ein seltenes Schmetterlingsexemplar unter die Lupe nimmt. »Ich glaube«, erklärte sie mit Nachdruck, »jetzt geht mir langsam ein Licht auf. Am besten erzählen Sie mir alles von Anfang an. Fangen Sie mit dem an, was Sie mir unterschlagen wollten. Das spart Zeit.«
    »Ich hatte einen Geschäftspartner«, begann Belder. »Er hieß Nunnely, George K. Nunnely. Wir kamen nicht besonders gut miteinander aus. Ich hatte — und habe — den Eindruck, daß Nunnely mich hinterging. Er erledigte alle Büroarbeiten, ich machte den Außendienst. Leider hatte ich keine Beweise, aber ich beschloß, ihm auf meine Art eins auszuwischen. Nunnely war schlau. Er heuerte Anwälte an und ging vor Gericht. Er konnte seine Anklage gegen mich beweisen, ich dagegen konnte ihm nichts nachweisen. Ihm wurden zwanzigtausend Dollar zugesprochen. Inzwischen hatte sich aber das Blatt gewendet. Die Geschäfte gingen schlecht, ich verdiente keinen roten Heller. Da ich also kein regelmäßiges Einkommen hatte — also was soll ich viel reden: Ich überschrieb mein ganzes Vermögen meiner Frau.«
    »Hat Nunnely versucht, die Übertragung anzufechten?«
    »Natürlich. Er behauptete, sie sei in betrügerischer Absicht geschehen.«
    »Wann haben Sie das Vermögen auf Ihre Frau überschreiben lassen? Nach dem Prozeß?«
    »Nein — da unterschätzen Sie mich denn doch! Wissen Sie, Mrs. Cool, je weniger ich über die alte Geschichte rede, desto besser wird es sein. Es ist zwar lange her, aber wenn Nunnely nachweisen könnte, daß ich in Wirklichkeit durch die Übertragung meine Gläubiger aufs Kreuz legen wollte, na, ich danke schön... Jedenfalls: Das Geld hat meine Frau.«
    »Und vor Gericht mußte Ihre Frau schwören, daß es ihr Eigentum ist; eine Schenkung sozusagen...«
    »Ja.«
    »Und was haben Sie auf Ihren Eid genommen?«
    »Das gleiche.«
    »Wie hat der Richter entschieden?«
    »Da ich in einem sehr risikoreichen Beruf arbeite, verfügte er, daß ich nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht hätte, meine Familie zu versorgen, und daß ich die Überschreibung nur deshalb vorgenommen hätte, um meine Frau vor Not zu schützen.« Belder grinste. »Ein weises Urteil.«
    Bertha lächelte nicht. » Wieviel ?« fragte sie.
    »Zwanzigtausend zuzüglich Zinsen und...«
    »Ich meine nicht das Urteil. Sondern Ihr Vermögen.«
    »Sie meinen, was ich auf meine Frau übertragen habe?«
    »Allerdings.«
    »Es war eine erkleckliche Summe.«
    »Wenn ich mich in die Akten vertiefe, bekomme ich’s ohnehin heraus.«
    »Über sechzigtausend Dollar.«
    »Verstehen Sie sich gut mit ihr?«
    Damit hatte Bertha Cool offensichtlich einen empfindlichen Nerv getroffen. Belder richtete sich bolzengrade auf. »Da liegt ja der Hase im Pfeffer...«
    »Woran hängt’s denn?«
    »An der Schwiegermutter.«
    »Wo wohnt die Mutter Ihrer Frau?«
    »In San Franzisko.«
    »Wie heißt sie?«
    »Mrs. Theresa Goldring.«
    »Noch mehr Kinder?«
    »Eine Tochter, Carlotta — ein verwöhntes Balg. Sie wohnt hier in Los Angeles. Eine Zeitlang hatte sie einen Job als Sekretärin, aber sie hält es nie lange in einer Stellung aus. Die letzten Wochen hat sie bei uns verbracht.«
    »Schwester oder Halbschwester Ihrer Frau?«
    »Also um die Wahrheit zu sagen, Mrs. Cool, sie ist mit meiner Frau gar nicht verwandt.«
    Bertha wartete.
    »Sie ist als Kind adoptiert worden. Das hat sie selbst erst kürzlich erfahren. Vor einigen Monaten.«
    »Ist sie älter als Ihre Frau oder jünger?«
    »Ziemlich viel jünger.«
    »Sie weiß also,

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