Katzen jagen nachts
sie.< Ist das verständlich, Elsie?«
»Er wird sich schon seinen Reim darauf machen können.«
»Ja, so wie ich Donald kenne... Also weiter im Text. >Im Auftrag von Mrs. Croftus arbeitete eine Privatdetektivin namens Sally Brentner als Dienstmädchen bei den Belders und hinterbrachte ihr alles, was dort geschah. Carlotta konnte Mabel Belder nicht ausstehen. Sie sah eine Chance, Mabel loszuwerden, ein nettes kleines Vermögen zu erben und zu erfahren, wer ihre Mutter war — mit anderen Worten: einen ganzen Fliegenschwarm mit einer Klappe zu schlagen. Sie brauchte nur dafür zu sorgen, daß Mabel, die ein schwaches Herz hatte, das Zeitliche segnete. Das Rezept war einfach: Man nehme einen Gummischlauch, bringe ihn an dem Auspuff von Mabels Wagen an, leite ihn durch ein Loch in der Wand in Mabels Schlafzimmer, schalte den Motor ein und gehe Tennis spielen. Wenn man dann nach Hause kommt, findet man bedauerlicherweise die Schwester an einem Herzschlag verschieden vor und braucht nur noch den verräterischen Schlauch verschwinden zu lassen.
Leider lief nicht alles so, wie sie sich das gedacht hatte. Mabel muß Sally Brentner frühmorgens zu sich gerufen haben. Was sie miteinander sprachen, werden wir nicht mehr erfahren. Fest steht, daß Sally sich so lange in Mabels Zimmer aufhielt, daß sie ebenso wie Mrs. Belder durch die Kohlenmonoxydgase vergiftet wurde.
Als Carlotta frohgemut heimkam, fand sie statt einer Leiche deren zwei vor. Daß Mabel und Sally gleichzeitig eines natürlichen Todes gestorben waren, mußte jedem als ein sehr sonderbarer Zufall erscheinen. Außerdem stellte Carlotta mit Entsetzen fest, daß die Opfer einer Kohlenmonoxydvergiftung wesentlich anders aussehen als Menschen, die an einem Herzschlag gestorben sind.
Das war nun eine höchst unangenehme Überraschung. Mrs. Goldring wurde gegen elf Uhr aus San Franzisko erwartet. Möglicherweise entdeckte man die Leichen auch vorher. Und Carlotta war nicht sicher, ob Mrs. Goldring sie decken würde. Immerhin ging es um Mord. Nun stand aber Carlotta seit einiger Zeit mit ihrer leiblichen Mutter in Verbindung. Sie wußte auch, daß ihre Mutter im Gefängnis gesessen hatte, so daß sie bei ihr ein etwas weniger empfindliches Gewissen voraussetzen konnte. Einen geplanten Mord würde sie wahrscheinlich nicht ohne weiteres gutgeheißen haben, aber jetzt stand sie vor vollendeten Tatsachen. Außerdem bot sich ihr die Chance, ihre Tochter für immer so fest an sich zu binden, daß Mrs. Goldring sie nie mehr von ihr trennen konnte.
Mrs. Croftus funktionierte prompt. Zuerst kümmerte sie sich um die Toten. Sally Brentners Tod kaschierte sie als Unfall. Dann schrieb sie einen anonymen Brief, den sie Mr. Belder in die Hand spielte. Er schluckte den Köder und kam zu mir. Ich sollte seine Frau beschatten. Ich hatte seine Frau noch nie gesehen. Verständlicherweise nahm ich an, daß die Frau, die in Mrs. Belders Mantel und mit Mrs. Belders Kater unter dem Arm aus Mrs. Belders Haus kam und in Mrs. Belders Auto stieg, Mrs. Belder selbst war. In Wirklichkeit spielte Mrs. Croftus diese Rolle. Sie lockte mich in die Gegend, in der sie Mrs. Belders Leiche deponiert hatte und wo ich sie drei Tage später auch fand — in einer Garage, die Freunden von Mrs. Croftus gehörte, die auf zwei Wochen verreist waren. Dann versuchte das Trio Croftus -Goldring-Carlotta, den Mord Mr. Belder anzuhängen. Mrs. Belders herausnehmbare Brücke legten sie in ein Brillenetui, das sie in Mr. Belders Manteltasche praktizierten. Mrs. Croftus tippte zwei weitere anonyme Briefe auf Mrs. Belders Reiseschreibmaschine. Mutter Croftus und Carlotta redeten Mrs. Goldring ein, daß es nicht klug sei, zu verraten, worum es bei dem Ferngespräch mit ihrer Tochter wirklich gegangen war. Statt dessen sollte sie angeben, Mabel habe ihr von dem anonymen Brief erzählt. Mrs. Croftus richtete es so ein, daß man denken konnte, Mabel habe um elf das Haus verlassen, um sich mit der Schreiberin des anonymen Briefes zu treffen. Dann aber machte Belder den Fehler, seinen Mantel beim Friseur zu vergessen. Den Mantel aber mußte das Trio haben, denn in dem Mantel steckte das Beweisstück, das Belder auf den elektrischen Stuhl bringen sollte.
Durch ihre Spionin Sally Brentner wußte Mrs. Croftus , was bei den Belders gespielt wurde. Sally hatte den Verdacht, daß Everett Belder ein Verhältnis mit seiner Sekretärin hatte — was übrigens stimmte —, und hatte sich daher bei dem Zahnarzt im gegenüberliegenden
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