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Katzenjammer

Katzenjammer

Titel: Katzenjammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frauke Scheunemann
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beschützen können. Wie ich es auch drehe und wende: Ich müsste schon an zwei Orten gleichzeitig sein. Und das ist unmöglich. Es sei denn …

    »Alles klar, sie schlafen fest. Kannst reinkommen.«
    Ich hüpfe aus Luisas Bett und mache den Platz für Charlotte frei, die gerade ins Zimmer geschlichen gekommen ist. Sie springt hoch und kuschelt sich ans Kopfende, genau so, wie ich dort gerade noch gelegen habe. Das war zwar ziemlich warm, hat Luisa aber wirklich beruhigt. Sollte sie nun wach werden, wird sie den Unterschied nicht merken und wieder einschlafen. Charlotte sieht mir ziemlich ähnlich, und im Dunkeln sind wir bestimmt nicht voneinander zu unterscheiden.
    »Wie komme ich denn jetzt nach draußen? Die Eingangstür hier ist doch bestimmt verschlossen.«
    »Du musst dich durch die Katzenklappe zwängen. Die ist ein bisschen eng, aber das schaffst du. Sie ist direkt neben dem Eingang am Hauptportal. Findest du das?«
    »Ja, ich glaube schon.«
    Ich flitze los. Im Dunkeln ist es zwar nicht so einfach, sich zurechtzufinden, aber nachdem sich meine Augen daran gewöhnt haben, bin ich schnell am Ziel. Da ist die Klappe: Ich halte die Luft an und ziehe den Bauch ein – uff, vielleicht habe ich wirklich zugenommen – aber dann habe ich mich ins Freie gedrückt. Jetzt noch zweimal um die Ecke – geschafft! Ich stehe unter dem Fenster zum Schlafzimmer.
    Eine ganze Weile passiert erst einmal: nix. Ich lege mich hin. Eigentlich bin ich unglaublich müde, vielleicht sollte ich ein Nickerchen machen. Wenn das Monster auftaucht, werde ich bestimmt von allein wach. Andererseits: Was, wenn nicht? Dann würde ich den Angriff verpassen, und der ganze tolle Plan mit Charlotte wäre vergebens. Nein, ich bleibe lieber wach. Zumindest versuche ich es.
    Kurz bevor mir doch die Augen zufallen, passiert es endlich: Ich höre etwas hinter dem alten Schuppen rumpeln. Irgendjemand hat die Tür geöffnet. Schritte – dann sehe ich zwei Gestalten mit Leiter und Mistgabel auf das Schloss zuhuschen. Und ich habe richtig geschnuppert: Die Umrisse sind eindeutig menschlich, obwohl beide Gestalten weite Umhänge mit Kapuzen tragen. Die Bewegungen kommen mir bekannt vor, als hätte ich sie schon einmal gesehen.
    Die beiden nähern sich, ich drücke mich in den Schatten der Hauswand. Jetzt lehnt der eine die Leiter ans Fenster, und mit einem Mal scheint ihm der Mond, gespiegelt durch das Fenster, genau ins Gesicht. Wie gruselig! Es ist der Totenkopf! Ich reiße mich zusammen, um nicht wieder zu kläffen. Für dieses Aussehen muss es eine ganz einfache Erklärung geben, denn Menschen sehen im Normalfall nicht so aus, und dieser Kollege riecht eindeutig wie ein normaler Mensch. Kein Grund zur Panik, Herkules! Aber mulmig ist mir trotzdem.
    Totenkopf steigt auf die Leiter, der andere reicht ihm die Mistgabel – und nun beginnt das gleiche Spektakel wie gestern Abend, nur dass ich diesmal auf der anderen Seite des Fensters stehe. Erst kratzt Totenkopf mit der Gabel ein wenig an der Fensterscheibe, dann fängt er an zu heulen. Das ist mein Einsatz! Ich komme aus der Deckung, mache einen Satz auf die beiden Unholde zu und schnappe nach dem Erstbesten, was mir vor den Fang kommt. Offenbar eine menschliche Wade, denn jetzt heult nicht nur der Totenkopf, sondern auch sein Kumpan.
    »Aua! Verdammt, was ist das?«
    Ich hüpfe hinterher, um ihn nicht entkommen zu lassen. Dabei knurre und belle ich laut und springe an ihm hoch.
    »He, lass los!« Totenkopf hüpft von der Leiter und versucht, nach mir zu greifen, aber ich bin schneller und springe einen Meter zurück. Die beiden Kapuzenmänner stehen jetzt zwischen mir und dem Haus, mit dem Rücken zur Wand. In diesem Moment geht die Außenbeleuchtung über dem Seiteneingang an.
    »Los, lass uns abhauen, sonst kriegen wir richtig Ärger!«
    Das könnte euch so passen! Ich belle weiter so laut und furchteinflößend, wie ich nur kann. Dabei springe ich vor den beiden auf und ab und drücke sie förmlich gegen die Wand.
    »Nun lauf doch!«, ruft Totenkopfs Helfer, ohne allerdings selbst loszurennen.
    »Ich trau mich nicht an dem Hund vorbei! Vielleicht hat der ja Tollwut. Und wenn wir rennen, beißt er garantiert nochmal.«
    Richtig, mein Freund. Volle Punktzahl – genau das würde ich tun. Bevor es aber dazu kommt, biegt Gero von Eschersbach um die Ecke. Auch er hatte offenbar auf das Monster gewartet, jedenfalls hat er eine Taschenlampe in der Hand und leuchtet die beiden Gestalten an.
    »Aha, ich

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