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Katzenjammer

Katzenjammer

Titel: Katzenjammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frauke Scheunemann
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dachte mir doch, dass wir heute Nacht wieder Besuch bekommen. Und nun lasst mich mal raten, wer unsere Gäste sind. So, Carl-Leopold, nun ist gut. Aus und sitz.«
    Ich gebe den perfekt dressierten Dackel und tue, wie mir geheißen. Gero geht an mir vorbei und zieht Totenkopf und seinem Freund die Kapuzen von den Köpfen, und Totenkopf das böse Gesicht gleich mit: Es ist eine Maske! Zum Vorschein kommen …
    »Lasse und Max! Also wirklich! Schämt euch!«
    Die beiden Jungs gucken schuldbewusst zu Boden.
    »Was fällt euch ein, diese kleinen Mädchen so zu erschrecken? Ich glaube, ihr habt sie nicht mehr alle. Ich dachte, ihr wolltet Corinna bei dem Ponywochenende helfen? Also, wenn die Hilfe so aussieht, dann vielen Dank!«
    Nun kommen auch Corinna und die Mädchen zu uns nach draußen.
    Corinna schüttelt den Kopf. »Ich bin wirklich ziemlich enttäuscht von euch. Wie seid ihr auf so eine Idee gekommen? Die Mädchen hatten Todesangst.«
    Lasse räuspert sich. »Na ja, wir wollten ja auch helfen. Aber dann waren die Mädchen gleich so doof zu uns. Besonders die da!« Er zeigt auf Lena. »Da haben wir uns überlegt, denen mal richtig Dampf zu machen. Wir dachten, dann freuen die sich vielleicht über uns als Beschützer und sind ein bisschen netter zu uns.«
    Gero schüttelt den Kopf. »Tja, da habt ihr aber offensichtlich die Rechnung ohne den Hund gemacht. Denn wenn wir hier schon von Beschützern reden – Carl-Leopold hat sich heute als Ia-Schutzhund erwiesen. Stellen und verbellen . Besser kann man es nicht machen.«
    Luisa kommt zu mir und nimmt mich auf den Arm. »Mein lieber Herkules! So ein toller Hund! Du bist wirklich ein Held. Vielleicht von außen nicht der Größte, aber von innen bist du mindestens ein Schäferhund. Mindestens!«
    Jetzt tritt Lena neben sie. »Du hast Recht, Luisa. Dein Hund ist wirklich ein Held. Es ist gut, dass er dabei war. Vielleicht bringst du ihn zum nächsten Treffen vom Tussi-Club mal mit? Wir hätten euch beide sehr gerne als Mitglieder.«
    Luisa macht einen kleinen Freudensprung und drückt mich noch fester. Dann flüstert sie in mein Ohr: »Mein Heldendackel, vielen Dank für alles.«
    Ich, ein Held? Und Mitglied in einem exklusiven Club? Ich spüre, wie ich tatsächlich ein paar Zentimeter wachse. Und in diesem Moment kommt mir eine geniale Idee.

EINUNDZWANZIG
    S tellen und verbellen ? Und das ist dein toller Plan? Also, vielleicht bin ich etwas begriffsstutzig, aber ich kapiere echt nicht, was du meinst.«
    Gut, ich kann und will Herrn Beck nicht vorwerfen, dass er keine Schutzhundausbildung hat. Aber dass er so wenig Phantasie aufbringt und sich nicht vorstellen kann, wie mich diese Strategie ans Ziel meiner Träume bringt, ist schon ein wenig enttäuschend. Vielleicht liegt es aber auch an der großen Hitze, die momentan herrscht. Selbst hier, im Schatten des großen Baumes im Garten hinter der Werkstatt, ist es kaum auszuhalten. Das schlägt mit Sicherheit aufs Hirn. Dann muss ich wohl ein wenig weiter ausholen.
    »Also: Ich habe es dir doch erklärt. Von dem Moment an, in dem ich die beiden Bösewichte gestellt und verbellt hatte, war ich für die Mädchen ein Held. Und: Ich wurde sofort in diesen exklusiven Club aufgenommen. Genauer gesagt wurde Luisa dort aufgenommen, aber das lag an mir. Was lehrt uns das? Wenn du ein Held bist, hast du bei einer Frau den Universalzugang: in ihren Club, in ihre Arme, in ihr Herz!«
    »Ja, und? Das ist doch nun wirklich keine neue Erkenntnis. « Herr Beck guckt gelangweilt und streicht mit der Tatze an seinen Barthaaren entlang.
    »Natürlich ist das eine neue Erkenntnis! Begreifst du denn nicht? Ich muss den Bösewicht stellen, dann habe ich eine Chance bei Cherie.«
    »Welchen Bösewicht?«
    »Sag mal, Herr Beck, hast du mir in den letzten Wochen eigentlich jemals richtig zugehört? Ich habe dir doch alles haarklein erzählt. Von Cheries Unfall, dass der Typ mit dem Fahrrad einfach abgehauen ist, dass sie manchmal noch davon träumt und dass ihr Frauchen traurig ist, weil sie Marcs Rechnung nicht bezahlen konnte.«
    »Stimmt. Das kommt mir jetzt irgendwie bekannt vor.«
    »So, und dieser Fahrradfahrer ist mein Mann. Ich finde ihn, bringe ihn zur Strecke – und Cherie verliebt sich unsterblich in mich.«
    Triumphierend schaue ich Herrn Beck an, aber in seinen Augen lese ich Zweifel.
    »Also, mal ganz abgesehen davon, dass das natürlich ein Spitzenplan ist: Wie genau willst du denn den Typen finden? Wie du vielleicht schon bemerkt

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