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Katzenjammer

Katzenjammer

Titel: Katzenjammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frauke Scheunemann
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überlegen wir doch mal, wann und wo das jeweils war, und vielleicht haben wir so eine Chance herauszufinden, wo man ihn eventuell wiederfindet.«
    »Ach so. Sag das doch gleich. Also ich habe ihn an der Alster getroffen, und Cherie wurde direkt vor der Haustür überfahren. Das ist aber auch in der Nähe der Alster. Insgesamt also alles nicht weit von hier.«
    »Okay. Dann spricht doch einiges dafür, dass dieser Kurier hier sein Revier hat. Viele Kunden, die an der Alster wohnen und von ihm regelmäßig beliefert werden. Wenn wir uns also eine Zeitlang an den Hauptverkehrsadern hier in der Gegend tummeln, sollten wir ihn finden.«
    Klingt einfach und logisch – hat aber einen entscheidenden Haken: Ich kann mich nicht einfach tummeln. Wenn ich mal verschwinde, wird gleich nach mir gefahndet. Herr Beck seufzt.
    »Gut, dann müssen wir eben immer dann losziehen, wenn Carolin wirklich gut beschäftigt ist und denkt, dass wir im Garten sind. Und hoffen, dass wir ein bisschen Glück haben.«
    Ich bin skeptisch. Es war zwar mein eigener Plan, aber wenn Beck ihn so vorträgt, bin ich nicht mehr ganz so überzeugt von ihm. Nett ist allerdings, dass Beck schon in der Wir -Form davon spricht. Offensichtlich will er mir helfen. Er ist eben doch ein echter Freund.
    »So, und nun habe ich Hunger. Ich werde mal schauen, ob Nina schon etwas Schönes in meinen Fressnapf gefüllt hat.«
    Kein Wunder, dass Beck immer fetter wird. Wann der wohl das letzte Mal sein Essen selbst gejagt hat? Andererseits: meist fällt bei Nina etwas für mich mit ab. Ich werde Beck also begleiten.
    Im Treppenhaus treffen wir tatsächlich auf Nina. Allerdings ist sie weit davon entfernt, sich Gedanken über Becks Verpflegung zu machen: Sie steht auf halber Treppe zwischen dem ersten und zweiten Stock und streitet sich mit Alexander Klein. Beck und ich hocken uns auf die erste Stufe des Absatzes und beobachten das Spektakel.
    »Was soll das? Ich habe dir gesagt, dass ich dich nicht weiter treffen will. Und was machst du? Bewirbst dich für meine Arbeitsgruppe.«
    »Na und? Ist ja ein freies Land mit freier Berufswahl. Oder ist es dir unangenehm, mit mir zusammenzuarbeiten?«
    »Quatsch. Aber ich brauche Mitarbeiter, die an dem Projekt interessiert sind, nicht an mir.«
    »Wer sagt dir denn, dass ich nicht an dem Projekt interessiert bin? Lass dir doch mal von Sommer meine Bewerbungsunterlagen geben. Ich glaube kaum, dass du einen besseren Assistenten findest. Ich bin nämlich ziemlich gut.«
    Jetzt muss Nina grinsen. Warum eigentlich?
    »Das weiß ich, Alexander. Aber darum geht’s hier nicht.«
    »Ach. Und worum geht es dann?«
    »Das weißt du ganz genau.«
    »Nee. Erklär’s mir.«
    Die beiden starren sich an. Nina räuspert sich. »Gut. Was muss ich tun, um dich nicht mehr zu sehen?«
    »Gib mir eine Chance. Geh mit mir essen. Verbringe vierundzwanzig Stunden mit mir. Und wenn du mich dann immer noch loswerden willst, verspreche ich, mich in Luft aufzulösen.«
    »Okay. Also vierundzwanzig Stunden?«
    Alexander nickt.
    »Vierundzwanzig Stunden.«
    »Abgemacht.«

DREIUNDZWANZIG
    N och so ein Tag, und ich schmeiße hin. Meine Augen tränen, und meine Nase ist von dem Gestank der Autos schon richtig geschwollen. Das ist das Schlimmste! Abgesehen von meinen tauben Ohren, die nun seit mehreren Tagen den Krach von vorbeiknatternden Wagen und Motorrädern ertragen müssen. Und das alles ohne jeden Erfolg. Ich beginne zu jaulen.
    »Ehrlich, Herkules, jetzt reiß dich mal zusammen! Ich habe dir gleich gesagt, dass so eine Fahndung kein Zuckerschlecken ist.«
    Herr Beck guckt mich streng an.
    »Aber ich kann nicht mehr! Dieser ganze Verkehr macht mich fertig!«, verteidige ich mich.
    »Nun sei doch nicht so weinerlich! Hart in der Sache und gegen sich selbst – das ist das Erfolgsrezept des wahren Kriminalisten.«
    Das sagt nun gerade der Richtige. Sonst ist es doch immer Beck, der rummeckert. Und außerdem bin ich ein Dackel, kein Kriminalist. Ich weiß ja nicht mal genau, was das Letztere überhaupt bedeutet.
    »Beck, vielleicht ist unser Plan einfach gescheitert, und wir sollten nach Hause gehen.«
    »Quatsch. So schnell willst du doch wohl nicht aufgeben. Denk an deine große Liebe – für eine Hündin finde übrigens selbst ich sie recht attraktiv und sportlich, wenn sie jeden Tag auf der Hundewiese trainiert. Ich muss sagen: Geschmack hast du.«
    Tatsächlich hat unser bisheriger Einsatz zumindest dazu geführt, dass Beck Cherie kennengelernt hat,

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