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Katzenmond

Katzenmond

Titel: Katzenmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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wie möglich über den Club zusammen. Jetzt kämmen wir erst einmal dieses Zeug fertig durch. Wir dürfen nichts übersehen, was wir vielleicht schon fast vor der Nase haben.«
    »Aber ich brauche ein Nickerchen, wenigstens ein, zwei Stunden.« Ich gähnte und streckte mich.
    Camille rieb sich die Stirn. »Ja, wir haben in letzter Zeit viel zu wenig geschlafen. Okay, macht ihr inzwischen weiter. Hier sind meine Notizen. Morio, kannst du noch ein bisschen?«
    Er nickte. »Ja, und Trillian kann den Kalender übernehmen. Du und Delilah müsst euch ein paar Stunden ausruhen. Smoky, Shade, ihr könnt auch ruhig gehen. Wir machen weiter und wecken euch in ein paar Stunden. Menolly kommt bald von der Bar nach Hause, dann kann sie uns helfen.«
    Erschöpft zwang ich mich, vom Sofa aufzustehen, und stieg mit Camille und unseren beiden Drachen die Treppe hinauf. Ich sagte kein Wort mehr, sondern fiel ins Bett und schlief sofort tief und fest.
     
    »Delilah? Süße, wach auf.« Shades Stimme drang an mein Ohr.
    Ich blinzelte benommen. Es war noch nicht hell, aber Shade verlangte, dass ich aufwachte – und ich wollte nicht. Ich knurrte und schob seine Hand beiseite. »Geh weg. Ich will schlafen.«
    »Süße, sie brauchen dich unten.« Shade zog mir die Bettdecke weg, und die Kälte im Schlafzimmer weckte mich endgültig.
    Stöhnend wälzte ich mich aus dem Bett und sah auf die Uhr. Nicht einmal dreieinhalb Stunden, seit ich schlafen gegangen war. »O Mann, ich will endlich mal eine Nacht durchschlafen. Das geht jetzt schon eine ganze Woche so.« Ich wankte ins Bad, ging zur Toilette, wusch mir die Hände und putzte mir die Zähne. Da hörte ich Shade nebenan fluchen. »Was ist?«
    »Ich habe einen deiner Haarballen gefunden. Auf unangenehme Art und Weise.« Er klang angefressen.
    Ich verzog das Gesicht, spülte mir den Mund und spuckte aus. Als ich zurück ins Schlafzimmer kam, saß er auf der Bettkante und wischte sich einen nackten Fuß ab.
    »Tut mir leid.« Ich bemühte mich, ernst zu bleiben, aber ich konnte mir ein Kichern nicht verkneifen.
    »Was gibt es da zu lachen? Delilah, Süße, würdest du bitte deinen Dreck wegmachen? Das ist der vierte Haarballen, den du auf dem Boden hast liegen lassen, nachdem du dich zurückverwandelt hast. Ich helfe dir auch, dein Katzenklo sauber zu halten, aber du musst verdammt noch mal auch ein bisschen Verantwortung übernehmen.« Er lachte nicht. Im Gegenteil, er wirkte ausgesprochen verdrießlich.
    »Das ist doch nur ein Klümpchen Fell und Katzenspucke.« Ich zog mir ein sauberes Höschen an und wand mich dann in meine Jeans. Bis ich BH und Rollkragenpulli angezogen hatte, war Shade mit seinem Fuß fertig.
    »Darum geht es nicht. Sondern darum, dass du generell schlampige Gewohnheiten hast. Ich liebe dich. Ich kann mit den Klamotten auf dem Fußboden leben, und mit den leeren Wasserflaschen überall. Aber solche Sauereien musst du wirklich wegmachen. Die Haarballen und das verdreckte Katzenklo und der überquellende Mülleimer sind echt zu viel. Wie schwer kann es denn sein, zehn Minuten am Tag hier aufzuräumen? Ich dachte immer, Katzen wären so reinlich.«
    Ich starrte ihn an, verlegen und schuldbewusst zugleich. Schon ein dutzend Mal hatte ich versprochen, mich zu bessern – Iris, meinen Schwestern und auch Shade –, aber ich vergaß es jedes Mal wieder. Es war irgendwie immer einfacher, es auf später zu verschieben.
    »Mir war nicht bewusst, dass meine Schlampigkeit dich so sehr stört.« Mein Gesicht fühlte sich heiß an, und ich presste die Lippen zusammen.
    »Wir müssen über solche Dinge reden können – Gewohnheiten, die uns ärgern, Kleinigkeiten, die uns nerven. Wenn wir das nicht offen ansprechen, stauen sich Emotionen an, und das ist nicht gut. Vor allem, weil ich immer noch ein Halbdrache bin.«
    Er legte mir die Hände auf die Schultern, doch ich wich zurück. »Tja, tut mir leid. Entschuldige bitte, dass ich so eine widerliche Schlampe bin.« Heiße Tränen stiegen mir in die Augen, und ich wischte sie hastig weg. Ich war so erschöpft und frustriert, dass alles, was er sagte, mir wie ein Ausdruck von Abscheu vorkam.
    »
Ich habe nichts dergleichen gesagt.
Mir ist klar, dass ich das besser hätte ausdrücken können. Aber sogar Iris hat dein Katzenklo schon über deinem Bett ausgeleert. Ich wohne jetzt auch hier. Soll ich wieder gehen? Ist das deine Art, mich wegzustoßen? Ich ziehe ja aus, wenn du das willst – aber ich liebe dich. Ich will nur, dass

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