Katzenmond
hatte.
Ein komisches Gefühl flatterte in meinem Magen. »Ja?«
»Damals habe ich dir gesagt, dass du damit eine Entscheidung triffst. Und du hast sie getroffen. Bereust du sie? Auch nur ein bisschen?«
Auf einmal fiel mir das Atmen schwer. Ich schüttelte den Kopf und betete nur, dass er nicht etwa mit mir Schluss machen wollte. Manchmal reichte Liebe einfach nicht aus, um Umstände oder Unterschiede zu überwinden. Manchmal … »Nein, ich habe es nie bereut. Mit dir fühle ich mich heil und ganz. Falls es hier um unser Zimmer geht – ich verspreche dir, nicht mehr so schlampig zu sein.«
Eine weitere Pause entstand, während der ich mich innerlich verrückt machte.
Dann: »In gewisser Weise geht es um das Zimmer, ja. Aber nicht so, wie du denkst.«
»Was ist denn?«
»Na ja, also … Da wir uns schon ein Zimmer und die Hausarbeit teilen, und das Bett … und da unser Herr uns füreinander bestimmt hat und ich finde, dass er für uns beide keine bessere Wahl hätte treffen können … warum machen wir es nicht offiziell? Versprichst du mir etwas? Wenn du so weit bist – wirst du dann meine Frau?«
Tränen verschleierten mir die Sicht. Ich fuhr rechts ran und hielt am Straßenrand. Mit klopfendem Herzen wandte ich mich Shade zu. Dem Mann, der mein Leben teilen wollte. Der mich mit all meinen Fehlern und Mängeln annahm. »Du bist die Liebe meines Lebens, du und der Herbstkönig.«
Sie waren zwei Hälften desselben Ganzen. Der eine war ewig, der andere lebte in meiner Welt der Sterblichen. Mit zitternden Lippen streckte ich die Arme nach ihm aus, stemmte mich gegen den Sicherheitsgurt und küsste ihn lang und innig. Dann richtete ich mich wieder auf und nahm seine Hände in meine. »Ich will dich niemals enttäuschen. Ich will dich immer in meinem Leben haben. Ja, ich werde dich heiraten. Ich will deine Frau werden.«
»Wann möchtest du heiraten? Wann immer du willst, morgen oder in zehn Jahren. Du brauchst es nur zu sagen.«
Die Frage konnte ich nicht so leicht beantworten. So gern ich bereit war, mich mit ihm zu verloben – ich war noch nicht so weit, auch tatsächlich zu heiraten. Also schüttelte ich den Kopf. »Ich weiß es nicht. Noch nicht. Ich weiß einfach, dass es noch nicht so weit ist. Aber ich verspreche dir meine Zukunft. Ist das fürs Erste genug?«
»Ach, Delilah … das müffelnde Katzenklo, Haarballen auf dem Kopfkissen, Sexphantasien mit Jerry Springer … das alles gehört zu dir. Und du, meine Liebste, bist mehr, als ich verdiene.« Er führte meine Hand an seine Lippen und küsste sie zärtlich. »Ich überlasse es ganz dir, den Zeitpunkt zu bestimmen. Ich kann warten – ich habe sehr lange darauf gewartet, mit dir zusammen zu sein. Ich bin ein geduldiger Drache.«
Und einfach so – waren wir verlobt.
Ich legte den ersten Gang ein, steuerte zurück auf die Straße, und wir fuhren schweigend weiter zum AETT -Hauptquartier.
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Kapitel 17
A ls wir die Zentrale erreichten, wartete Chase schon auf uns. »Smoky, würdet du und die Jungs bitte in Konferenzraum A warten? Camille und Delilah, kommt ihr bitte mit?« Er führte uns zur Ambulanz.
»Ist jemand verletzt worden? Gab es noch einen Anschlag?« Camille und ich hatten Mühe, mit ihm Schritt zu halten.
Abrupt blieb er stehen und drehte sich mit verzerrtem Gesicht zu uns um. »Wir haben eine Situation, die wir nicht unter Verschluss halten können – und auch nicht sollten. Eine Frau wurde vor einer Stunde von einer ganzen Gruppe Biker von den Freiheitsengeln vergewaltigt. Sie haben sie übel zugerichtet und ihr mit einem Messer
Feenschlampe
in den Arm geritzt. Ich habe schon eine Großfahndung angeordnet, aber sie müsste sich die Kartei mal ansehen, ob sie auf den Fotos jemanden erkennt.«
»Das geht verdammt noch mal zu weit.« Camille schlug mit der flachen Hand gegen die Wand. »Gegen diese Leute muss etwas unternommen werden.«
Ich legte ihr eine Hand auf die Schulter, doch sie schüttelte sie ab. »Was können wir tun, Chase? Du kennst das Klima in der Stadt besser als wir. Was könnte jetzt helfen?«
Er lächelte zum ersten Mal, ein schwaches Lächeln mit zusammengekniffenen Lippen. »Als Erstes könntet ihr mit ihr reden, vielleicht ist sie bereit, euch mehr zu sagen als uns. Und dann … ihrer Beschreibung nach könnten ein paar der Angreifer Treggarts gewesen sein. Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr erhärtet sich bei mir der Verdacht, dass die Dämonen die Freiheitsengel
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