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Katzenmond

Katzenmond

Titel: Katzenmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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wir ein schönes Nest haben, wo wir uns gemütlich zusammenkuscheln können. Warum wirst du jetzt so wütend auf mich?« Er sah verwirrt aus, und ich spürte ein Flattern im Magen.
    Chase hatte in seinem eigenen Apartment gewohnt. Er hatte oft hier übernachtet, aber wir hatten nie zusammengelebt. Shade und ich gewöhnten uns seit zwei Monaten erst aneinander, versuchten eine gemeinsame Routine zu finden, lernten die Gewohnheiten des anderen kennen. Chase war ein Sauberkeitsfanatiker gewesen. Das hatte ich von Shade nicht erwartet, aber obwohl ich die Anzeichen bisher ignoriert hatte, war ich wohl wieder an einen richtig ordentlichen, superorganisierten Mann geraten.
    Ich seufzte und sank aufs Bett, als mir auf einmal die ganze Realität bewusst wurde. Ich war nicht mehr für mich. Ich war nicht allein. »Scheiße. Und du weißt, dass ich das nicht oft sage. Es tut mir leid. Ich habe Iris und meinen Schwestern auch schon versprochen, dass ich mir mehr Mühe geben werde. In Wirklichkeit drücke ich mich einfach vor der Hausarbeit, weil ich sie hasse. Und ja, ich habe immer irgendeine Ausrede dafür.« Ich streckte die Hand nach ihm aus und zog ihn neben mich auf die Bettkante.
    »So eine Veränderung ist schwer. Du bist nicht daran gewöhnt, deine private Umgebung mit jemandem zu teilen.« Er schlang einen Arm um mich und küsste mich auf die Stirn.
    Ich kuschelte mich in seine Armbeuge und sah mich um. Da ich mich nun endlich einmal zwang, richtig hinzuschauen, erkannte ich, welch ein Saustall mein Zimmer war. Überall lagen meine Klamotten herum. Zwei Haarballen waren am Boden festgetrocknet, und der dritte, in den Shade getreten war, glänzte noch nass. Neben meiner Seite des Bettes waren leere Süßigkeitenpackungen verstreut, dazwischen leere Coladosen und halb leergegessene Chipstüten. Mein offener Kleiderschrank war ein einziges Chaos.
    Auf Shades Seite des Schranks hingegen herrschte peinliche Ordnung, alle seine Sachen hingen säuberlich auf Kleiderbügeln. Sein Nachttisch war leer bis auf die Dinge, die er wirklich brauchte. Zwanghaft reinlich war er nicht, aber definitiv ordentlich. Ich sah ihn an, sah die Wärme in seinen Augen, und auf einmal begriff ich: Ich führte eine erwachsene Beziehung. Ich teilte mein Leben und mein Zimmer mit einem Mann, den ich liebte. Das Haus mochte meinen Schwestern und mir zusammen gehören, aber es war jetzt auch Shades Zuhause. Und er würde so schnell nicht wieder gehen.
    »Okay.« Ich straffte die Schultern. »Ich habe einen Vorschlag. Wir räumen zusammen auf. Jeden Abend ein bisschen. Ich putze meine Haarballen weg und mache das Katzenklo sauber. Du bringst den Müll raus. Die Wäsche machen wir zusammen. Das ist nur fair – Hanna hat mit so vielen Leuten hier schon genug zu tun, und Iris wird in nächster Zeit nicht viel tun können oder wollen.«
    Shades Miene hellte sich auf. »Das würdest du für mich tun?«
    »Wenn du etwas für mich tust.« Mir war etwas eingefallen – etwas, wozu ich ihn ohne wirksames Druckmittel wohl kaum würde bewegen können.
    Er schien zu spüren, dass ich etwas im Schilde führte. »Und das wäre?«
    Grinsend fuhr ich mir mit der Zunge über die Lippen. »Ich habe dir doch mal von dieser erotischen Phantasie erzählt – du weißt schon, mit Jerry Springer?«
    Er kniff die Augen zu und schüttelte den Kopf. »Nein, o nein – ich habe dir schon gesagt, dass ich dabei nie im Leben ernst bleiben könnte.«
    Ich presste den Zeigefinger an seine Lippen. »O doch. Doch, das kannst du. Das nennt man einen
Kompromiss.
Paare machen so was. Das habe ich von Camille und ihren Männern gelernt.« Lachend stand ich auf, drehte mich um, drückte ihn aufs Bett und setzte mich auf ihn. »Und du, mein Liebster, wirst einen Kompromiss mit mir eingehen.«
    »Ach, tatsächlich? Bist du denn sicher, dass ich bereit bin … zu einem Kompromiss?« Er schlang die Hände um meine Taille, und sein Atem beschleunigte sich ein wenig. Ich beugte mich vor, presste die Lippen auf seine und spürte seinen warmen Atem in meinem Mund. Ich knabberte an seinem Hals, trippelte mit den Fingern seine Brust hinab und schob die Hände unter sein Hemd.
    »Du bist bereit. Glaub mir.« Doch als ich mich vorbeugte, um ihn wieder zu küssen, hämmerte jemand an die Tür.
    »Delilah! Shade! Wir brauchen euch unten,
sofort!
« Wenn Menolly in diesem Tonfall sprach, setzte sich jeder auf der Stelle in Bewegung. »Kommt endlich runter, beeilt euch!«
    Holla. So aufgeregt hatte

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