Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Katzenmond

Katzenmond

Titel: Katzenmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
Vom Netzwerk:
endlich erwachsen werde.«
    Camille drückte meine Finger. »Kätzchen, wir alle müssen erwachsen werden. Aber du wirst immer das Kätzchen sein und diese spielerische Seite an dir haben. Wir brauchen auch diesen Teil von dir – er macht uns immer wieder Hoffnung. Genau wie Maggie uns an unsere eigene Unschuld erinnert. Menolly kann nie wieder so unschuldig sein. Ich werde nie wieder jemandem voll und ganz vertrauen können. Aber du … wir brauchen deine Lebensfreude. Dass du sie ja nicht verlierst.«
    Tränen stiegen mir in die Augen. »Ich bemühe mich. Ich glaube, sonst könnte ich mich selbst nicht mehr mögen.«
     
    Ich nahm mir den Laptop aus dem Laden vor, während Camille den Kalender durchging und die Jungs die Adressen aus dem Buch unter sich aufteilten. Mit einer Schüssel Chips und einem großen Glas Milch ließ ich mich auf dem Sofa nieder und klappte den Laptop auf. Noch im Laden hatte ich mich vergewissert, dass der Akku genug Saft hatte, bis ich ihn zu Hause anschließen konnte. Außerdem hatte ich darauf geachtet, den Deckel nicht zu schließen, damit das Ding sich nicht etwa ausschaltete. Er lief noch, also brauchte ich kein Passwort.
    Ehe ich irgendetwas an dem Ding tat, schloss ich eine externe Festplatte an und kopierte alles, was auf dem Laptop war. Falls irgendetwas schiefging, würden wir so noch an die Dateien herankommen. Dann sah ich mir die vorhandenen Programme an. Es waren nur wenige. Treggarts spielten wohl nicht so gern Computerspiele oder schrieben lange Texte. Ich öffnete das Mailprogramm und wartete auf den Download.
    Fünf neue E-Mails. Ich öffnete die erste, und ein Fenster erschien, das mich fragte, ob ich eine Empfangsbestätigung schicken wollte. Ich schloss es einfach. Warum Van und Jaycee jetzt schon wissen lassen, dass wir den Laptop hatten?
    Der Verfasser forderte in der Mail den täglichen Bericht und wies darauf hin, dass » MV « noch nicht tot war. Es folgte die strenge Warnung, dass sie diese Sache besser ein für alle Mal erledigen sollten.
    »Glaubst du, dass diese Truppe Marions Haus angezündet hat?« Ich stopfte mir eine Handvoll Chips in den Mund und spülte sie mit einem Schluck Milch herunter.
    »Es müssen ja nicht alle dabei gewesen sein. Sie hatten genug Leute, um den Brand zu legen, während ein Teil im Laden geblieben ist.« Morio blätterte sich durch seinen Teil des Telefonbuchs. Er und Vanzir hingen an meinem und dem allgemeinen Laptop und überprüften per Rückwärtssuche die Telefonnummern. Wir wollten jetzt noch niemanden anrufen – wenn wir das taten und einfach auflegten, verrieten wir uns womöglich.
    »Habt ihr schon ein paar Nummern zuordnen können?«
    »Ein paar, ja – Großhändler, Firmen, Dienstleister … alles, was man von einem Sexshop erwarten würde. Aber hier sind drei, die ich bisher nicht klären konnte, und zwei auffällige. Einmal die Nummer eines Wahrsagereiladens im Industrial District. Futura. Ich habe sie im Internet gefunden, die verkaufen Zauberkomponenten und Sprüche, und sie legen dir die Karten. Aber da stand, dass sie bis Monatsende geschlossen haben.«
    »Bingo. Das klingt nach Van und Jaycee.« Camille blickte auf. Sie saß auf der anderen Seite des Raums und ging den Kalender durch, einen Notizblock auf den Knien. »Zu wem gehört die andere Nummer?«
    Morio lehnte sich zurück. »Zum Energy Exchange Club.«
    Ich fuhr hoch. »Okay. Ich wusste doch, dass die etwas damit zu tun haben, und jetzt haben wir den Beweis. Was bedeutet, dass sie wahrscheinlich sowohl in das Wolfsdorn-Geschäft als auch in den Handel mit magischen Waffen verstrickt sind.«
    Während unserer letzten Auseinandersetzung mit den Koyanni waren wir auf eine Waffe gestoßen, von der wir ziemlich sicher waren, dass sie aus dem Energy Exchange stammte. Eine Art magischer Elektroschocker. Camille und Morio hatten es zwar geschafft, sie halbwegs wieder aufzuladen, aber den Zauber, mit dem man sie richtig lud und aktivierte, hatten sie noch nicht gefunden.
    »Wir müssen den Laden hochnehmen. Ich wette, dass Van und Jaycee sich dort aufhalten. Also los.« Ich stellte den Laptop beiseite und stand auf, doch mir wurde so schwindelig, dass ich gleich wieder aufs Sofa sank. »Vielleicht lieber nicht gleich heute Nacht. Ich bin fix und fertig.«
    Camille nickte. »Ich auch. Da hilft nur ein bisschen Erholung, ganz egal, wie viel Koffein und Zucker wir in uns reinschütten. Vanzir – setz dich an einen der Laptops und trag so viel Informationen

Weitere Kostenlose Bücher