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Katzenmond

Katzenmond

Titel: Katzenmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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hilfsbereiten Schritt getan. Und er kämpft auch gegen Schattenschwinge …«
    »Mag ja sein, aber er hat keinerlei Skrupel, unschuldige Leute umzubringen, wenn er glaubt, die stünden ihm im Weg!« Camille tigerte auf und ab. Dann blieb sie stehen und wirbelte zu mir herum. »Was meinst du?«
    Ich sah mir die Informationen an, die Carter geschickt hatte. Gulakah klang nach richtig üblem Ärger, und bei Van und Jaycee kamen wir keinen Schritt weiter. Bei der Vorstellung, mit Trytian zusammenzuarbeiten, drehte es mir den Magen um, aber wenn wir die beiden Hexer nicht bald zu fassen bekamen, würden sie noch mehr Unheil anrichten.
    »Ich stimme Vanzir zu. Wenn Trytian irgendetwas weiß, das uns helfen könnte, Van und Jaycee aufzuspüren, müssen wir das nutzen.«
    »Was ist mit dem Laptop aus dem Laden? Dem Telefonbuch? Können wir die nicht erst mal durchschauen? Vielleicht finden wir etwas, das uns den Kontakt zu Trytian ersparen könnte? Wenn dabei nichts herauskommt, von mir aus … dann soll Vanzir ihn anrufen, und wir schließen einen Pakt mit dem Teufel … oder vielmehr mit dem Daimon. Aber wenn wir Glück haben, wird das vielleicht gar nicht nötig sein.« Camille ballte die Fäuste.
    »Klingt vernünftig.« Ich sah die anderen an. »Sind alle bereit für eine lange Nacht? Wenn wir die Sachen aufteilen, können wir alles viel schneller durchsehen und bekommen wenigstens noch ein bisschen Schlaf.«
    Alle nickten, auch Hanna. »Ich sorge für so viel Tee und Kaffee, wie ihr braucht.«
    »Gehen wir schnell duschen, damit wir den ganzen Ruß und Rauch loswerden. Und dann setzen wir uns zusammen und wühlen uns da durch.«
     
    Nachdem ich mich vergewissert hatte, dass Marion und Douglas im Salon alles hatten, was sie brauchten, stapften Shade und ich hinauf zu meinem Zimmer. Ich zog mich aus, stellte mich unter die Dusche und seifte mich gründlich ein. Zum ersten Mal seit langer Zeit genoss ich tatsächlich das Gefühl von Seife und Wasser auf meiner Haut. Dann trocknete ich mich ab und schlüpfte in ein sauberes T-Shirt und eine Jogginghose.
    Als ich wieder ins Schlafzimmer kam, saß Shade auf dem Bett und wartete darauf, dass das Bad frei wurde. Er hielt mich auf und küsste mich zärtlich. Ich ließ mich in seine Arme sinken und genoss die Geborgenheit. Ich war so erschöpft und schläfrig und wollte nur noch ins Bett kriechen. Ehe ich merkte, was ich da tat, starrte ich in meiner Katzengestalt zu ihm hoch.
    Er setzte sich wieder, streckte die Arme aus und pfiff leise. Ich hüpfte aufs Bett, setzte mich auf seine Knie und ließ mich hinter den Ohren kraulen.
    »Du bist wohl ein bisschen gestresst, was?« Er streichelte mich unter dem Kinn, und ich begann zu schnurren und streckte ihm den Kopf hin, damit er mein ganzes Gesicht streichelte. Es war so eine Erleichterung, das Tigerkätzchen zu sein. Das änderte zwar nichts an den Stressfaktoren, aber in Katzengestalt erschien mir all das gedämpft, als trüge ich inmitten fürchterlichen Lärms dicke Kopfhörer.
    Ich war schon viel entspannter. Ein paar Augenblicke später hüpfte ich von Shades Schoß und entdeckte meine Lieblingsspielmaus. Ich schlug danach, und mein Herz begann zu pochen, als die Quietsche ertönte. Mit der Maus im Maul sauste ich aus dem Zimmer und die Treppe hinunter in den ersten Stock, wo Camille gerade aus ihrem Zimmer kam. Ich ließ die Spielmaus vor ihre Füße fallen und blickte mit zuckendem Schwanz zu ihr auf.
    Camille lachte zärtlich, bückte sich und hob mich hoch. »Ist dir alles zu viel, Kätzchen? Danke schön für das Spielzeug. Und danke, dass du mich zum Lächeln gebracht hast.« Sie grub das Gesicht in mein Fell und küsste mich. »Aber, Delilah, wir müssen heute Nacht noch eine Menge Zeug durchgehen. Wir brauchen dich, als Frau. In Katzengestalt ist es mit dem Lesen bei dir nicht weit her.«
    Ich miaute leise, leckte ihr flüchtig das Gesicht, sprang von ihrem Arm und ging beiseite. Sie hatte recht. Ich hatte jetzt keine Zeit, mit der Maus zu spielen oder mich für ein gemütliches Nickerchen zusammenzurollen. Entschlossen, aber ein wenig traurig verwandelte ich mich zurück.
    Ich schüttelte den Kopf, und Camille half mir auf die Füße. Sie trug einen bodenlangen, kuscheligen Frottiermantel über einem locker fallenden Babydoll-Nachthemd. Smoky, Trillian und Morio waren schon unten.
    Ich hielt Camilles Hand fest. »Danke dir. Manchmal brauche ich eben noch meine große Schwester – obwohl ich glaube, dass ich

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