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Katzenmond

Katzenmond

Titel: Katzenmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Dunkel, und er sah stärker aus, als ich ihn in Erinnerung hatte.
    Er blickte uns entgegen, und seine Augen leuchteten auf. Ich sog scharf die Luft ein. Er sollte lieber aufpassen, wie er mit uns umging, wenn Smoky und Shade dabei waren. Die würden keinerlei Unverschämtheiten von ihm dulden.
    Wir setzten uns, und eine Kellnerin kam an den Tisch. Trytian wartete geduldig, während ich Fajitas mit Rindfleisch und einen Salat bestellte. Camille orderte einen Wrap mit Hühnchen, Trillian die Mais-Chili-Suppe.
    Als sie gegangen war, beugte Trytian sich vor. Er sah hauptsächlich Camille an und sagte: »Danke, dass ihr gekommen seid. Ich weiß, dass ihr das eigentlich nicht wollt, aber es ist in unser aller Interesse.«
    »Eines will ich mal klarstellen, Trytian.« Camille verschränkte die Arme auf dem Tisch und stützte sich auf die Ellbogen. »Ich mag dich nicht.
Wir
mögen dich nicht. Aber es gibt gewisse Entwicklungen, über die wir alle Bescheid wissen müssen. Du auch, denn du könntest uns einiges versauen, wenn dir die Tragweite dieser Ereignisse nicht klar ist.«
    Trytian ignorierte uns anderen nun völlig, beugte sich noch weiter über den Tisch und starrte ihr auf die Brüste statt ins Gesicht. »Sag bloß, Süße.«
    Smoky passte Trytians Geglotze offensichtlich nicht. Er lehnte sich zwischen die beiden vor und stieß dem Daimon den Zeigefinger gegen die Brust. »Hör auf, meiner Frau auf die Brüste zu starren, sonst erfährst du am eigenen Leib, was es bedeutet, einen Drachen wütend zu machen.«
    Trytian sog scharf die Luft ein und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Ganz wie dein Alter, was? Lebt Hyto eigentlich noch? Ich habe gehört, er soll für seine kleine Party mit einem jähen Ende bezahlt haben.« Das unverschämte Grinsen war wieder da, und mit glitzernden Augen forderte er Smoky wortlos heraus.
    Trillian packte Smoky am Arm. »Lass dich von ihm nicht aufstacheln. Wir haben Wichtigeres zu tun. Der kann warten, bis wir mit Schattenschwinge fertig sind.« Er wandte sich Trytian zu. »Du kannst glotzen, so viel du willst, bis Camille selbst entscheidet, dass sie dir dafür ins Gesicht spucken möchte. Aber wenn du auch nur einen Finger irgendwohin legst, wo er nicht hingehört, verlierst du deinen Schwanz. Verstanden?«
    »Das reicht jetzt!« Ich hatte die Nase voll von dem Drohgehabe. Und von Trytian. »Hebt euch euren Männlichkeitswettbewerb für später auf. Kommen wir zur Sache.«
    Trytian zuckte mit den Schultern. Trillian zwinkerte mir zu. Ich wartete noch kurz und sprach den Daimon dann direkt an. »Rede mit mir, nicht mit meiner Schwester.«
    »Von mir aus, Miezekätzchen.«
    »Sie heißt Delilah. Und du wirst sie respektvoll behandeln, sonst bekommst du es mit zwei Drachen zu tun.« Shade sprach betont langsam und gelassen, aber die Drohung war nicht zu überhören.
    Trytian schnaubte und wurde schlagartig ganz sachlich. Das Spielchen wurde ihm offenbar langweilig. »Was soll’s. Kommen wir zur Sache. Ihr wisst also von Gulakah?«
    »Ja. Zumindest wissen wir, dass er hier ist, dass er für Schattenschwinge arbeitet und über zornige Geister herrscht. Wir glauben inzwischen, dass Telazhar, Van und Jaycee in Wahrheit auch für Schattenschwinge arbeiten. Vermutlich wusste Schattenschwinge, dass Stacia ihn absägen wollte, und hat sie in die Falle laufen lassen. Ihre Loyalität auf die Probe gestellt und sie dann von uns niedermachen lassen.«
    Trytian richtete sich ein wenig auf, und das Grinsen erlosch. »Sind das Spekulationen oder Tatsachen?«
    »Wir sind nicht ganz sicher, aber eine Menge weist darauf hin. Wir glauben, dass Schattenschwinge die Treggarts hergeschickt hat, die jetzt die Freiheitsengel infiltrieren. Mit Sicherheit versuchen sie, einen Keil zwischen die VBM und die Übernatürlichen zu treiben. Ich würde sogar darauf wetten, dass die Kirche der Erdgeborenen Brüder auch von einem Strohmann von Schattenschwinge gegründet wurde. Und warum nicht ebenjene Treggarts dazu benutzen, den Sohn eines Daimons auszuspionieren, dessen Vater in den U-Reichen die Opposition anführt? Du dachtest, Van und Jaycee stünden auf deiner Seite, weil sie zu Stacia gehört haben? Dann denk noch mal scharf nach.«
    Er presste die Lippen zusammen. Ich konnte förmlich sehen, wie es in seinem Kopf arbeitete. Nach einer Weile blinzelte er langsam und sagte: »Gut. Ihr habt mich da auf etwas aufmerksam gemacht. Aber da ihr nicht bereit seid, zu meinen Bedingungen mit mir zusammenzuarbeiten,

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