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Katzenmond

Katzenmond

Titel: Katzenmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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wecken?«
    »Hanna ist schon wach.« Wir hörten ihre Stimme, drehten uns um, und da stand sie. »Was ist passiert? Geht es Iris gut?«
    »Iris fehlt nichts, Hanna. Wir haben nur etwas Wichtiges zu besprechen. Könntest du uns bitte eine Kanne Tee kochen und etwas zu essen machen?« Ich wandte mich wieder den anderen zu. »Ich warte lieber, bis alle da sind. Und dann müssen wir ein paar Entscheidungen treffen. Und einen Tisch aufspüren.«
    »Einen Tisch?« Mit schläfrigen Augen schlurfte Camille herein, gefolgt von Smoky, Morio und Trillian.
    »Ja … wir stecken auf dem Gleis fest, und ein Zug rast auf uns zu. Mit Van und Jaycee im Führerhaus.«
    Meine Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Irgendetwas sagte mir, dass nicht einmal Van und Jaycee die eigentlichen Drahtzieher waren. Der kahlköpfige Mann ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Größere und bösere Mächte waren hier am Werk, und ich fürchtete mich jetzt schon davor, wer das sein und was für Fähigkeiten die besitzen mochten.

[home]
    Kapitel 11
    S obald alle am Küchentisch versammelt waren, berichtete ich, was ich erlebt hatte. Ich war immer noch aufgedreht von meiner erfolgreichen Seelenernte und fühlte mich, als hätte ich einen dreifachen Espresso getrunken. Und ich kippte nie so viel Koffein in mich hinein wie Camille.
    »Wir müssen diesen Tisch aufspüren. Wenn wir den finden, haben wir einen Anfangspunkt. Ich weiß, dass ich ihn schon mal irgendwo gesehen habe – ich erinnere mich ganz genau daran, aber ich komme nicht darauf, wo.« Ich beschrieb den Tisch mit den Schnitzereien in allen Einzelheiten in der Hoffnung, irgendwelche Erinnerungen zu wecken. Immerhin waren die meisten Leute an diesem Tisch in den letzten zwei Jahren irgendwann mal irgendwo mit mir gewesen.
    »Der Mann mit der Glatze – hast du irgendeine Ahnung, wer das sein könnte? Sah er aus wie ein Treggart?« Camille runzelte die Stirn und spielte mit einem Keks herum. Sie sah müde und ziemlich erschöpft aus. Wie wir alle.
    »Nein, aber er hat mit dem Geistsiegel irgendetwas herbeigerufen. Eine Macht, einen Zauber, einen Geist – keine Ahnung.« Ich trank einen Schluck Tee und seufzte. Er war zu stark. Hanna hatte die Kunst des perfekten Teekochens noch nicht ganz gemeistert. »Er hat es um den Hals getragen, und meinem Gefühl nach war er viel stärker als Van oder Jaycee. Und ich bin ziemlich sicher, dass der Vampir, mit dem er und Jaycee sich getroffen haben, dieser Bryan war.«
    »Davon können wir wohl ausgehen. Also … du hattest gleich mehrere Visionen. Eine von Wylie, Van und Jaycee und diesem Unbekannten. Die zweite … könnte es Telazhar gewesen sein, der das Dorf zerstört hat?«
    »Nein – aber ich glaube, er war der ältere Mann in der nächsten Erinnerung. Der Kerl, der das Dorf vernichtet hat, war wohl eher der Glatzkopf, vor langer, langer Zeit. Ich könnte schwören, dass die Bilder aus der Anderwelt stammten, wahrscheinlich aus den Flammenkriegen. Also muss das eine Vision aus der Vergangenheit gewesen sein.«
    »Okay, wir haben also einen kahlköpfigen Hexer in der Gegenwart und aus der Vergangenheit. Und Telazhar. Wylie, der Van und Jaycee bezahlt und ihnen Informationen über das ÜW -Gemeindehaus gegeben hat. Und diese Frau, die Wylie misshandelt hat. Hast du sie erkannt?« Camille machte sich Notizen auf einem Block, während Morio sich meinen Laptop geschnappt hatte und offenbar im Internet nach irgendetwas suchte.
    »Nein. Sie hatte anscheinend mit der Sache nichts zu tun … wahrscheinlich nur eine Erinnerung, die sich ihm besonders eingeprägt hat. Ich frage mich, ob das sein Kind war. Aber er hat von dem Jungen als ›dein Hosenscheißer‹ gesprochen, also wohl eher nicht.« Die Erinnerung machte mich wütend. »Wenn wir ihren Namen herausfinden könnten, würden wir vielleicht mehr über ihn erfahren.«
    »Glaubst du, sie hatten eine Beziehung?«, fragte Morio. »Ich könnte das Internet mal nach Wylie durchsuchen. Vielleicht waren sie sogar verheiratet?« Seine Finger schwebten wartend über der Tastatur.
    »Ja, warum nicht.« Ich liebte das Internet. Es hatte uns im Lauf der Jahre eine erstaunliche Menge an Informationen geliefert. »Googel mal
Wylie Smith
in Anführungszeichen.«
    Morio tippte. »Okay, das sind ganz schön viele Treffer. Können wir das irgendwie präzisieren?«
    »Versuch es mit …
Seattle.
Und
Kojoten.
« Ich runzelte die Stirn. Ich war wohl zur Expertin im Online-Schnüffeln geworden.
    Morio gab rasch die

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