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Keeva McCullen 3 - Invasion der Ghule (German Edition)

Keeva McCullen 3 - Invasion der Ghule (German Edition)

Titel: Keeva McCullen 3 - Invasion der Ghule (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan R. Corwyn
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vielleicht daran, dass sie eine Frau war? Nach den Regeln der Dämonenjägerzunft durften Frauen nicht ausgebildet werden – durch ein geschlechtsspezifisches Manko waren sie stärker gefährdet als Männer. Aber – verdammt noch mal – sie lebten im 21. Jahrhundert! Wenn eine Frau heute einen gefährlichen Beruf ergreifen wollte, dann hatte sie in Keevas Augen auch das Recht dazu.
    Sie blieb stehen und sah aus dem Fenster ihres Dachzimmers. Vor ihr breiteten sich die Dächer des abendlich erleuchteten Londons aus - und wie immer hatte dieser Anblick eine beruhigende Wirkung auf sie.
    Sie konnte sich nicht so recht vorstellen, dass Shane jemand war, der an den alten Traditionen festhielt. Er war selber jung – und wirkte alles andere als altmodisch oder gar spießig. Nein, es musste etwas anderes dahinterstecken...
    Sie beschloss, ihm einfach die Entscheidung aus der Hand zu nehmen. Morgen war Freitag, da würde er seinen Stand auf dem Brick Lane Market aufbauen. Und sie – Keeva – würde ganz zufällig bei ihm vorbeischlendern, ihn mit ihrem freundlichsten Gesicht fragen, wo denn ihre Armbrust sei – und warum in drei Teufels Namen er ihr ständig aus dem Weg ging!

    *

    Shane Truax blickte ängstlich auf seinen E-Mail-Posteingang. Er war leer. Keine Nachricht von Keeva.
    Eigentlich hatte er erwartet, sofort eine wütende Antwort auf seine letzte Mitteilung zu erhalten. Doch ihr Schweigen bereitete ihm fast noch mehr Sorgen.
    In was für eine dumme Situation war er da nur geraten! Weil er vor einem hübschen Mädchen angeben wollte, hatte er zugegeben, ein Dämonenjäger zu sein. Und jetzt wurde er dieses Mädchen einfach nicht mehr los!
    Sicher, wenn er ehrlich war, dann hätte er sie auch gerne näher kennengelernt. Sie erschien ihm nett und er konnte sich durchaus vorstellen, dass sie sich ziemlich gut verstehen würden - doch seine ganz persönliche Familiengeschichte ließ das einfach nicht zu.
    In ihm selbst floss zu einem Viertel Dämonenblut und sein Großvater war ein abtrünniger Dämon, der seit über fünfzig Jahren unter den Menschen lebte.
    Keeva wiederum war die jüngste Nachkommin eines uralten Geschlechts von Dämonenjägern. Einer Familie, die seit Jahrhunderten nichts anderes getan hatte, als Dämonen zu jagen und - wenn möglich - zu töten.
    Wie konnte er also annehmen, dass sie ihn nicht verachten würde, sobald sie von seiner dämonischen Abstammung erfuhr?
    Doch selbst wenn sie zumindest ihn, Shane, tolerieren würde – schließlich war er zu drei Vierteln menschlich -, so musste er doch an seinen Großvater denken. Einen Vollblutdämon wie Theobald Truax würde sie ganz bestimmt nicht einfach so in Frieden lassen! Also blieb ihm wohl nichts anderes übrig, als so schnell wie möglich Abstand zwischen sich und dieser kleinen Dämonenjägerin zu bringen.
    Er seufzte und schaltete seinen Computer ab. Es war Zeit, zu Bett zu gehen, morgen musste er früh raus. Der Verkauf auf der Brick Lane begann bereits um Acht.

    *

    Gypsy, die braun gefleckte Hauskatze, machte ihrem Namen – Zigeunerin - mal wieder alle Ehre.
    Erneut war es ihr gelungen, ihrem Frauchen zu entwischen. Jetzt freute sie sich auf eine spannende Nacht voller Mäusejagd, ehe sie dann morgen früh vor dem Fenster ihres Zuhauses besonders kläglich miauen und sich von ihrem besorgten und überglücklichen Frauchen verwöhnen lassen würde.
    Das Tier drückte sich so nah wie möglich an die Hauswand. Hier, in den noch recht belebten Straßen, würde sie kaum Beute finden. Doch sie war ja nicht zum ersten Mal in diesem Viertel unterwegs und wusste daher, dass sich nur ein kurzes Stück weiter ein deutlich vielversprechenderes Gebiet befand.
    Geduckt huschte sie an Mülltonnen und Hauseingängen vorbei. Neugierig blieb sie an einer Ecke stehen und beschnupperte den dort gelagerten Müllsack. Er roch nach Wurst und probeweise kratzte sie mit ihren Krallen ein Loch in die Plastikhülle. Doch statt des erwarteten zusätzlichen Leckerbissens quoll ihr ein Haufen übelriechender Zigarettenstummel entgegen. Die Katze wandte sich schnell ab. Ihr stand der Sinn doch eher nach einer frischen Maus.
    Sie trabte weiter und malte sich genüsslich aus, wie sie mit ihrem Fang spielen würde. Ihr Frauchen hatte dutzende von Katzenspielzeugen zuhause, unter anderem auch viele Mäuse-Imitate aus echtem Fell, die an einem Gummiband hingen. Gypsy hatte ihren Spaß damit, ja. Aber es war trotzdem ein Unterschied, ob man während des Spiels auf

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