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Keeva McCullen 4 - Tödliche Fesseln (German Edition)

Keeva McCullen 4 - Tödliche Fesseln (German Edition)

Titel: Keeva McCullen 4 - Tödliche Fesseln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan R. Corwyn
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Nebenraum und zog unter ihm die Tüte mit Kleidung heraus, die er gestern Abend dort versteckt hatte. Dann begab er sich zur Nebentür. Mit einem kräftigen Tritt öffnete er sie - er hätte sie genauso gut auch mit dem Schlüssel des Wachmannes aufsperren können, aber so machte es mehr Spaß - und ging hinaus. In einer dunklen Ecke wechselte er die Gestalt, zog sich an - und kurz darauf verließ ein unauffälliger Mann die Gasse neben dem Museum, gerade noch rechtzeitig, ehe die Polizeifahrzeuge vor dem Haupteingang vorfuhren, ein Dutzend Beamte aus den Autos sprangen und hektisch in Richtung Gebäude liefen, um alle Ausgänge abzuriegeln …

    *

    Edward Skeffington konnte nicht fassen, was er vor sich sah. Gestern diese Riesenspinne und nun, kaum zwölf Stunden später, dies. Wenigstens schien es sich hierbei „nur“ um die Tat eines Verrückten zu handeln - irgendwelche dämonischen Einflüsse konnte Edward glücklicherweise nicht erkennen. Er seufzte. Er hätte nie geglaubt, dass er einmal erleichtert sein würde, wenn er einen ganz normalen Mord bearbeiten sollte.
    Wobei, von ganz normal konnte man hier auch nicht unbedingt sprechen. Der getötete Wachmann war über einen der Ausstellungsstücke - einem alten Steinaltar - gelegt worden, die Blutspuren wiesen allerdings eindeutig darauf hin, dass er an einer anderen Stelle getötet worden war.
    Der Mörder hatte sich also extra die Mühe gemacht, den leblosen Körper des Toten bis hierher zu schleifen - und damit seine Entdeckung zu riskieren - , nur um dem Ganzen eine gewisse Dramatik zu verleihen. Es musste sich auch um einen außergewöhnlich kräftigen Täter handeln, denn der Wachmann war nicht gerade schlank - und die Blutspur war lang.
    Trotzdem hatte der Mörder es in den wenigen Minuten zwischen dem Auslösen der Alarmanlage und dem Eintreffen der Polizei nicht nur geschafft, den Wachmann auf den Altar zu zerren, sondern hatte ihn noch dazu von oben bis unten aufgeschlitzt, ihm den Dolch bis zum Heft in ein Auge gestoßen - und war dann durch die Hintertür entkommen, die er mit seinen Riesenkräften einfach aufgestoßen zu haben schien ...
    Der unangenehme Gedanke, dass es sich bei dem Täter vielleicht doch um einen Dämon handeln könnte, schlich sich in Edwards Kopf. Doch er verdrängte ihn. Er hatte langsam die Schnauze voll von übersinnlichen Kräften, von Magie, von Höllenwesen und Riesentieren.
    Er würde die Angelegenheit hier wie einen ganz normalen Fall behandeln, und damit Basta. Falls es letztendlich doch ein Dämon gewesen sein sollte - nun, dann würde er ihn höchstwahrscheinlich sowieso nicht mehr zu fassen bekommen. Also war es im Prinzip egal. Und für seine angegriffenen Nerven deutlich besser …
    „Eines ist seltsam, Sir“, sagte einer der Polizeibeamten, der gerade neben Edward getreten war.
    Eines nur? Edward hätte beinahe laut gelacht, doch er beherrschte sich und sagte ruhig: „Sie meinen die Tatsache, dass er den Dolch hier gelassen hat?“
    Der Beamte nickte.
    „Ja“, sagte er. „Soviel Aufwand - und dann wird das wertvollste Ausstellungsstück nicht mal gestohlen.“
    Edward seufzte.
    „Ich weiß“, entgegnete er grimmig.
    Dann drehte er sich um und musterte den Raum, beobachtete die Leute der Spurensicherung, die überall beschäftigt zu sein schienen.
    „Fehlt denn überhaupt irgendetwas?“, fragte er den Beamten neben sich.
    „Bisher nur ein Stück“, meinte dieser. „Ein Stein.“
    „Ein simpler Stein?“, entfuhr es Edward.
    Der Beamte nickte düster.
    „Ja“, bestätigte er. „Er ist etwa faustgroß und war wohl einst Teil des Grundsteines eines jener Tempel, um die die andere Ausstellung sich dreht. Der Stein liegt nicht mehr dort, wo er hätte liegen sollen. Und er wurde auch nirgendwo anders in den Räumen hier gefunden, bisher. Sonst scheint jedoch nichts weiter zu fehlen.“
    Edward drehte sich um und verließ kopfschüttelnd den Raum.
    „Ein faustgroßer Stein aus einem orientalischen Tempel“, murmelte er vor sich hin.
    Und dafür war ein Mensch grausam ermordet worden.
    Die Welt wurde immer verrückter.

    *

    Keeva klopfte an der Tür zum Zimmer ihres Großvaters und trat dann ein. Robert Paddock saß in einem gemütlichen Sessel vor dem Erkerfenster und sah ihr entgegen. Er hielt ein aufgeschlagenes Buch in der Hand.
    „Hallo Keeva“, begrüßte er sie freundlich. Und fügte dann hinzu: „Gibt es wieder etwas zu beichten?“
    In letzter Zeit kam das häufiger vor.
    Keeva nickte und

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