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Keeva McCullen 5 - Kuss der Pandora (German Edition)

Keeva McCullen 5 - Kuss der Pandora (German Edition)

Titel: Keeva McCullen 5 - Kuss der Pandora (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan R. Corwyn
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Geister wusste er sich zur Wehr zu setzen -, so spürte er doch die beklemmende Magie, die hier jeden Zweig, jeden Stein, ja sogar die Luft, die er einatmete, zu durchdringen schien.
    Er schüttelte dieses unangenehme Gefühl ab, beugte sich nach unten zu dem Sack, öffnete ihn und holte einen kleinen Spaten heraus. Ächzend richtete er sich wieder auf, ging zu einem Fleck neben dem eigenartig geformten Felsen und begann zu graben. Das schwindende Licht des Tages reichte momentan noch aus - für den Rückweg würde er jedoch die Laterne benötigen.
    Aleksander ignorierte seinen protestierenden Rücken und schaufelte ein wenig schneller. Er wollte nicht zu spät zum Abendessen kommen. Heute war sein letzter Abend hier, er wollte ihn genießen. Außerdem würde Malin, seine Enkeltochter, sich sonst Sorgen um ihn machen - und womöglich ihren Mann mit den Hunden losschicken, um nach ihrem hilflosen alten Großvater zu suchen.
    Sven würde ihn finden - Sven fand immer alles, und wenn nicht er, dann die Hunde - und Aleksander müsste erklären, warum in drei Teufels Namen er bei Einbruch der Dunkelheit im unheimlichsten Teil des Moores herumstiefelte, noch dazu in seinem Alter ...
    Aleksander lächelte bei dem Gedanken an das ernste Gesicht von Malins Mann. Für Sven bestand die Welt aus einer Aneinanderreihung von Problemen: hatte man eines gelöst, so konnte man sich sofort wieder mit dem nächsten herumplagen. Malin wiederum war das genaue Gegenteil, immer fröhlich und fast schon leichtsinnig optimistisch. Die beiden ergänzten sich hervorragend.
    Die Spitze des Spatens stieß auf etwas Hartes, ein dumpfer Ton erklang. Vorsichtig schob Aleksander die Erde zur Seite und nach wenigen Minuten konnte er ein schmutzverschmiertes Bündel aus dem Boden ziehen. Er legte den Spaten beiseite, zog das fleckige Öltuch auseinander und betrachtete dessen Inhalt. Die zwei darinliegenden Schatullen, gefertigt aus edlem Holz, waren unversehrt, wie er erleichtert feststellte. Jede von ihnen hatte die Größe eines dicken Buches und war an allen Seiten mit aufwändigen Schnitzereien versehen. Die Oberflächen schimmerten matt und ihr elegantes Äußeres ließ nicht im mindesten erahnen, was für einen gefährlichen Inhalt sie verbargen.
    Aleksander überprüfte die unsichtbaren, magischen Siegel, doch auch sie waren intakt. Zufrieden zog er ein frisches Tuch heraus, wickelte die beiden Kästchen sorgfältig darin ein und verstaute sie behutsam in seinem Tragebeutel.
    Das alte, dreckverschmierte Stück Stoff warf er zurück in das Loch im Boden. Er schob schnell einige Schaufeln voll Erde hinterher - solange bis das Loch wieder halbwegs aufgefüllt war -, dann klopfte er den Boden sanft fest, richtete sich auf und betrachtete sein Werk. Jetzt konnten hier wenigstens keine Tiere mehr ins Straucheln geraten und sich womöglich verletzen.
    Mithilfe einiger Grasbüscheln wischte er grob die Erde vom Spaten, räumte ihn zurück in den Sack und zog dafür die kleine Gaslaterne heraus, die er vorsorglich für den Rückweg eingepackt hatte. Er zündete sie an. Die Flamme brannte bläulich und fauchte leise.
    Ein letztes Mal sah er sich um. Fast schon wehmütig dachte er darüber nach, wie an diesem einsamen, abweisend wirkenden Ort fast fünf Jahrzehnte lang vor der Welt verborgen gehalten worden war, was sich nun im Beutel über seiner Schulter befand.
    Jetzt wurde dieses ... Ding mehr oder weniger ungeschützt nach London transportiert - doch glücklicherweise war das ja nicht weit, wenige Flugstunden nur. Der alte Mann tröstete sich mit diesem Gedanken und unterdrückte das aufkeimende Unbehagen. Von dort aus würden die Schatullen bestimmt schnellstmöglich in ein neues Versteck gebracht werden, eines, das mindestens genauso sicher sein würde wie dieser Ort hier. Das Institut machte keine halben Sachen - und die Leute kannten die Gefahr.
    Schließlich drehte Aleksander Hakonsen sich um und machte sich auf den Rückweg – ohne auch nur im Geringsten zu ahnen, was ihn in London erwartete ...

London

    „Mami, der Mann hinter uns hat ganz schmutzige Fingernägel!“
    Die Frau im Laden zog ihr Kind beiseite und flüsterte ihm mit strengem Gesicht etwas zu. Dann lächelte sie Liekk-Baoth entschuldigend an - doch dieser verzog nur genervt das Gesicht und dachte gar nicht daran, das Lächeln zu erwidern.
    Oh, wie gerne hätte er auf der Stelle seine dämonische Gestalt angenommen und diesem verzogenen Fratz den Kopf abgebissen – nicht jedoch

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