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Kein Anschluss unter dieser Nummer - Roman

Kein Anschluss unter dieser Nummer - Roman

Titel: Kein Anschluss unter dieser Nummer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Hepburn
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unzählige Wochenenden hier oben im Haus seines Großvaters verbracht, in den Wäldern gespielt, war mit dem Fahrrad gefahren und hatte zugehört, wenn der Großvater ihm abends vorlas - schöne oder spannende Geschichten, aber auch sonderbare oder lustige. Will spürte, wie ihn eine Welle nostalgischer Gefühle zu überschwemmen drohte. Deshalb musste er diesen Besuch so kurz und geschäftsmäßig wie möglich halten.
    Es war erst vier Wochen her, dass sein Großvater, Sloane Thompson, auf dem kleinen Friedhof neben der Kirche beerdigt worden war. Und heute hatte Will eine schwere Aufgabe vor sich. Das hatte er seinem Vater zu verdanken, der erwartungsgemäß nicht zu erreichen war.
    Als Will vor dem Tor von Großvaters Haus stand, blickte er zu dem vertrauten alten Gebäude hinauf und gestattete sich ein paar Erinnerungen.
    »Mr Thompson?«
    Er zuckte zusammen.
    »Tut mir leid, ich wollte Sie nicht erschrecken.« Neben ihm stand eine Frau und streckte ihm die Hand entgegen. »Ich bin vom Maklerbüro.«
    Will war davon ausgegangen, dass ihm noch Zeit blieb, allein durchs Haus zu gehen, bevor er sich mit der Maklerin traf, die sich um den Verkauf des Hauses kümmern sollte. Aber da war sie, eine halbe Stunde zu früh. Sie war
um die fünfzig, schick angezogen und strahlte eine angenehme Herzlichkeit aus. Er schüttelte ihr die Hand.
    »Bitte nennen Sie mich Will.«
    »Und ich bin Laura.« Sie lächelte ihn an. »Mein Beileid.«
    »Danke.« Aus irgendeinem Grund hatte er angenommen, dass die Maklerin jung und forsch sein würde, ohne Gespür, was den schmerzlichen Part seiner Reise anging. Die zurückhaltende, freundliche Frau, die jetzt vor ihm stand, war eine angenehme Überraschung. »Sie sind früh«, sagte er, und es klang eher wie eine Frage.
    »Ich nahm an, dass Sie diese ernste Angelegenheit so rasch wie möglich abwickeln wollten«, sagte sie mit sanfter Stimme, praktisch seine Gedanken lesend. »Ich wollte mich nicht verspäten. Kommt Ihr Vater auch?«
    »Ich fürchte nicht. Er ist … nun, wir hielten es für besser, wenn ich mich allein mit Ihnen treffe.«
    Carl Thompson, Wills Vater, wohnte direkt um die Ecke. Er und Will waren die Testamentsvollstrecker von Sloane Thompson und hatten den ganzen Papierkram am Hals. Wills Großvater hatte zahlreiche Geschäftsanteile besessen, die allesamt abgestoßen werden mussten. Sein Sohn Carl war der Wirtschaftswelt aus dem Weg gegangen, um ein ziemlich zurückgezogen lebender Dichter zu werden. Es war so, als hätten Sloane Thompsons Erbanlagen eine Generation übersprungen und seine Geschäftstüchtigkeit wäre direkt bei seinem Enkel gelandet.
    »Das ist schade … aber ich dachte es mir schon.« Während sie langsam die Auffahrt zum Haus entlanggingen, fuhr Laura fort: »Meine Tochter sagt, dass er manchmal
so in seiner Kreativität versunken ist, dass er alles um sich herum vergisst.«
    »Ihre Tochter?« Will sah sie irritiert an.
    »Meine Tochter arbeitet für Ihren Vater. Sie ist seine persönliche Assistentin.«
    »Ach?« Will war einen Moment lang perplex. Zum einen, weil er vergessen hatte, dass sein Vater überhaupt eine persönliche Assistentin hatte . Zum anderen konnte er sich nicht vorstellen, dass eine Frau, die bei Sinnen war, einen Job annahm, bei dem sie versuchte, einen Mann wie Carl Thompson zu organisieren. Insbesondere, wenn sie eine so nette, vernünftige Mutter hatte.
    »Sind Sie auch Schriftsteller, Mr Thomp… äh, Will?«
    »Ich?« Will lachte. »Nein. Ich habe eine Firma. Da bleibt mir nicht viel Zeit zum Dichten …« Er brach ab und versuchte, das Gespräch in ruhigere Gewässer zu steuern - seine Ansichten über Dichtung und Dichter mussten nicht unbedingt heute besprochen werden. »Ihre Tochter … seit wann arbeitet sie für meinen Dad?«
    »Schon eine ganze Weile.« Laura winkte verächtlich ab. »Aber sie ist schon vergeben, falls es das ist, was Sie wissen wollen.«
    War es nicht.
    »Meine andere Tochter dagegen - sie ist auch in der Geschäftswelt tätig …«
    »Entschuldigung.« Will hustete verlegen, weil der Dolly-Parton-Klingelton ihr Gespräch unterbrach. Er zog das Handy aus der Tasche und suchte nach der Taste, um es stumm zu schalten. Diese Aufgabe lag jedoch außerhalb
seiner technischen Fähigkeiten. »Interessanter Klingelton«, bemerkte Laura.
    »Das gehört nicht mir, es ist … ach, schon gut, ist eine längere Geschichte. Was sagten Sie gerade?«
    Will war gut darin, Leute reden zu lassen. Aus diesem Grund

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