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Kein Anschluss unter dieser Nummer - Roman

Kein Anschluss unter dieser Nummer - Roman

Titel: Kein Anschluss unter dieser Nummer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Hepburn
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wieder.« Man konnte mit Sicherheit sagen, dass sein Vater es nicht schätzte, gestört zu werden.
    Um Zeit zu schinden, zog Will das iPhone aus der Tasche und ging ran.
    »Ähm, sind Sie Will? Der mit meinem Telefon? Ich bin Christy …«
    Sie war es! Wills Herz setzte einen Schlag aus. Er dachte an ihr hübsches Gesicht, die lebhaften Augen, ihre konzentrierte Miene, wenn sie redete. Plötzlich wurde ihm klar, dass er sich darauf gefreut hatte, mit ihr zu sprechen.
    Er vermutete jedoch, dass sein Vater ihn hatte kommen sehen und ihn jetzt stirnrunzelnd durchs Fenster beobachtete. »Hi«, sagte er, und es klang barscher als beabsichtigt.
    Aber er musste dieses Gespräch so schnell wie möglich abwickeln, um die Sache mit seinem Dad hinter sich zu bringen.

3. Kapitel

    Christy
10.00 Uhr
     
    Newark International Airport - planmäßig
     
     
    F lughäfen sind angeblich die romantischsten Plätze auf dieser Welt , dachte Christy. Erschöpft lehnte sie sich gegen die niedrige Metallbarriere, die die durch die Ankunftsgates stolpernden Ankömmlinge von ihren dahinter auf sie wartenden Liebsten trennte, und beobachtete die vielen herzlichen Begrüßungen.
    Sie persönlich fand Bahnsteige ja viel romantischer. Dass sie sich allerdings an einem Bahnsteig auf unerwartete und höchst unromatische Weise von ihrem iPhone verabschieden musste, hatte ihr diese Vorstellung für alle Zeiten vermiest.
    Sie hielt das kleine Schild mit dem Namen ›Antonio‹ hoch und zwang sich zu einem Willkommenslächeln - in der Hoffnung, dass sie damit nicht aussah wie aus der Irrenanstalt entflohen. Das hier entsprach nicht ihrer Vorstellung von einem souverän abgewickelten Auftrag. Sie wusste nicht einmal, ob die hereinströmenden Menschen
aus Italien oder der Türkei kamen, und von ihrem Platz aus konnte sie keine der Anzeigentafeln lesen.
    Natürlich freute sie sich darauf, ihren zukünftigen Schwager kennenzulernen. Aber wenn es nach ihr gegangen wäre, hätten sie sich vor seiner Ankunft per E-Mail verständigt, sie hätte seine Ankunftszeit überprüft und genügend Zeit eingeplant, um sicherzugehen, dass sie einigermaßen vorzeigbar aussah, bevor sie sich zwischen all die glücklichen Angehörigen stellte.
    Irgendwo in diesem Flughafengebäude gab es bestimmt einen Handyshop. Es würde nicht lange dauern, ihn zu finden, und sie könnte schnell reinflitzen und sich zur Überbrückung ein billiges Prepaid-Handy kaufen. Aber womöglich verpasste sie dann Antonio. Obwohl es ihr schwerfiel, ließ sie die Idee fallen. Noch nie hatte sie ihre Klienten so lange vernachlässigt! Mrs Fischer würde durchdrehen! Außerdem wartete sie auf Rückrufe von Lieferanten, Hotels, Blumenläden … Es war die reinste Katastrophe.
    Verzweifelt rieb sich Christy die Stirn. Ihre Kopfschmerzen, obwohl noch erträglich, waren da auch nicht im mindesten hilfreich.
    »Ist alles in Ordnung?«
    Der Mann, der rechts neben ihr stand, trug einen dieser hellblauen Blazer der Flughafenangestellten, ein weißes Hemd und Krawatte. Er war groß, stämmig, hatte grau meliertes Haar und musste etwa Mitte fünfzig sein. Mitfühlend sah er sie an, und Christy rang sich ein Lächeln ab.
    »Danke. Ehrlich gesagt hatte ich schon bessere Tage«,
antwortete sie. Dann richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf die ankommenden Passagiere. Die Menschenflut ebbte allmählich zu einem Tröpfeln ab.
    »Was ist passiert?«, fragte er. Als Christy ihn ansah, stellte sie überrascht fest, dass es ihn offenbar wirklich interessierte.
    »Also«, sagte sie und zögerte. Aber dann entschied sie, dass sie wohl einen Moment erübrigen konnte, um diesem Mann von ihrem fürchterlichen Morgen zu erzählen. »Ich habe mein Handy im Zug liegenlassen. Wegen dieser Bluetooth-SMS, die ich bekommen habe. Und der Typ, der sie mir geschickt hat, hat jetzt mein Handy … hoffe ich zumindest. Und ich kann hier nicht weg, um ihn anzurufen, weil ich jemanden abholen soll. Ich darf ihn auf keinen Fall verpassen - und weiß nicht einmal, wie er aussieht.« Der Mann wirkte verwirrt. Christy wurde klar, wie verworren das alles klang. Deshalb fügte sie erklärend hinzu: »Er ist der Verlobte meiner Schwester. Und meine Schwester ist - wenn Sie mir die Offenheit verzeihen - ein Dussel …«
    Der Mann griff in die Innentasche seines Blazers, zog ein Handy heraus und hielt es ihr hin.
    »Hier.« Er lächelte. »Ich leihe es Ihnen. Ich habe drei. Eins für den Job, eins, um meinen Sohn und meine Tochter anzurufen, und

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