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Kein Augenblick zu früh (German Edition)

Kein Augenblick zu früh (German Edition)

Titel: Kein Augenblick zu früh (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Alderson
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Schulter zu.
    Aber ich stand wie angewurzelt da. Alex hatte mich keines Blickes gewürdigt. Ich kämpfte die Tränen hinunter und zwang mich, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Als ich vor dem Boot anlangte, reichte mir Alex die Hand, um mir hochzuhelfen. Mein Herz machte einen Sprung vor Freude. Ich hatte mich getäuscht! Er war nicht böse auf mich. Nur aus Rücksicht auf Dad und Jack hatte er mich nicht weiter beachtet. Bei seiner Berührung schoss das vertraute Kribbeln durch meinen Körper. Alex zog mich an Bord und ich stolperte in seine Arme, spürte die starke Brust, seine Wärme und hätte vor Glück losheulen können. Doch im nächsten Augenblick ließ Alex mich los. Sein Gesicht war hart und seine Augen kalt. Als sei es ihm unangenehm, mich zu berühren. Mein Lächeln erstarb.
    Kaum war ich an Bord, als die Motoren ansprangen und wir aus dem Hafen glitten. Sobald wir die Hafenmauern hinter uns hatten und das offene Meer erreichten, wurden wir schneller und pflügten bald mit hoher Geschwindigkeit durch die Wellen. Key stand am Steuer, Alex gab ihm Anweisungen.
    »Lila, Dad ist unten. Wir müssen ihm endlich erklären, was hier abgeht«, sagte Jack.
    Mist, auch das noch! Am liebsten hätte ich mich irgendwo verkrochen. Ich stand praktisch noch unter Schock, ich zitterte am ganzen Körper und in meinem Kopf herrschte ein einziges Chaos. War es vorbei zwischen Alex und mir? Noch bevor es richtig begonnen hatte? Warum war er nur so wütend? Hatte ich Jack nicht befreit? Es war doch alles gut gegangen!
    Jetzt trat Alex auch noch zu uns. Sein Blick fiel verwundert auf Jacks Bauch. Echt, Jack sollte endlich mal ein Hemd anziehen, statt ständig seine nicht vorhandene Schusswunde herumzuzeigen. Doch mein Bruder fixierte Alex nur mit schmalen Augen. Ich runzelte die Stirn – worum ging es denn eigentlich? Um mich? Wenn es um mich ging, war es absolut lächerlich. Beinahe hätte ich die beiden angeschrien, dass wir Wichtigeres zu tun hätten. Und wenn Jack ein Problem damit hatte, dass ich mit Alex zusammen war, konnte er sich beruhigen, denn offenbar hatte Alex kein Interesse mehr an mir.
    »Komm schon, Jack, wir sollten zu Dad«, drängte ich und zog ihn am Arm. »Und wir müssen überlegen, wie wir Mum herausholen.«
    Alex wandte sich ab, wieder ohne mich eines Blickes zu würdigen. Jack wollte ihm folgen, aber ich hielt ihn zurück.
    »Hör endlich damit auf!«, zischte ich.
    »Womit soll ich aufhören?«, fragte er unschuldig.
    »Das weißt du genau! Die Sache mit Alex und mir. Geht dich rein gar nichts an!«
    »Ach nein? Du bist meine Schwester. Er ist mein bester Freund. Er hat dich schon wieder in diesen Schlamassel gebracht, statt dich an einem sicheren Ort zu verstecken. Was weiß ich, was er sonst noch mit dir gemacht hat! Ich bringe ihn um!«
    Hätte ich bloß den Mund gehalten, als er im Koma lag! »Jack, verdammt, wir haben Dringenderes zu tun.«
    Es fiel Jack sichtlich schwer, das Thema fallen zu lassen. »Okay. Reden wir erst mal mit Dad.« Er ließ mir den Vortritt auf dem Weg in die Kabine. »Alex werde ich mir später vorknöpfen. So leicht kommt er nicht davon«, murrte er.
    Wann würde er endlich damit aufhören? Ich blieb abrupt stehen und drehte mich zu ihm um. »Hör mir genau zu, Jack. Du meinst, du musst ständig auf mich aufpassen? Nicht nötig. Ich kann ganz gut für mich selbst sorgen. Das hab ich bewiesen, denke ich. Und damit es keine Missverständnisse gibt: Ich bin dir dankbar, dass du dir um mich Sorgen machst, aber ich liebe Alex.«
    Jack fuhr zurück. »Liebe?«, fragte er ungläubig.
    »Genau. Ein Wort mit fünf Buchstaben, Jack. Falls du es kennst. Also: Halt. Dich. Da. Raus!«
    Irgendwie brachte ich auch die letzten drei Stufen zur Kabine hinter mich.
    Alex und Dad saßen sich am Tisch gegenüber. Dad spielte mit einem Glas. Ich hoffte nur, dass es was Stärkeres als Wasser enthielt. Jedenfalls betrachtete er den Inhalt so aufmerksam, als könne er darin die Antworten auf alle Fragen lesen. Er blickte nicht mal auf, als Jack und ich eintraten.
    Der Raum war atemberaubend, so elegant wie das Äußere der Jacht. Entlang der Wände standen schwarze Ledersofas, in einer Ecke befand sich eine gut bestückte Bar, hochglanzpolierte Holzschränke waren an den Wänden befestigt und auf dem Boden lag ein flauschig weicher weißer Teppich. Vom Motor war nur ein gedämpftes Rauschen zu hören. Man merkte kaum, dass wir fuhren, allein der Blick durch die Bullaugen bewies, dass wir uns

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