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Kein Augenblick zu früh (German Edition)

Kein Augenblick zu früh (German Edition)

Titel: Kein Augenblick zu früh (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Alderson
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beschwichtigend. »Vielleicht ist es gar nicht so wichtig, ob wir Sara trauen können oder nicht. Sie kann uns trotzdem helfen.«
    Damit hatte er unsere ungeteilte Aufmerksamkeit.
    »Wir könnten sie doch einfach in dem Glauben lassen, dass wir sie einweihen«, fuhr er fort.
    Jack öffnete schon den Mund, um zu widersprechen, aber dann zögerte er und sagte nur: »Sprich weiter.«
    »Wir tun so, als vertrauten wir Sara. Sie kennt den Code und schleust uns ins Hauptquartier. Dann führt sie uns zu den Gefängniszellen hinunter.«
    Ringsum herrschte schockiertes Schweigen.
    »Aber wenn sie auf der anderen Seite ist, würde die Einheit uns doch eine Falle stellen, oder nicht?«, wandte Suki ein.
    »Es wäre aber keine Falle, wenn wir einen Ausweg kennen«, antwortete Alex grinsend.
    Suki sah verwirrt aus, doch dann schien sie seine Gedanken zu hören. Ihr Gesicht leuchtete auf und sie klatschte begeistert in die Hände. »Oooh! Doppeltes Spiel! Ein raffinierter Plan! Der gefällt mir!«
    Plan? Welcher Plan? Wenn wir einfach in die Zellen spazierten und sämtliche Türen hinter uns verschlossen wurden, war das kein raffinierter Plan, sondern reinste Dummheit.
    »Wartet mal, ich kapiere überhaupt nichts!«, platzte ich heraus. »Wenn Sara nicht auf unserer Seite ist, werden sie auf der Lauer liegen, wenn wir kommen.«
    »Richtig«, nickte Alex, immer noch grinsend. »Aber sie werden uns unterschätzen. Bevor wir ins Camp gehen, werden wir Sara erklären, Demos und die anderen seien in Washington und würden bei Stirling Enterprises schon bald sozusagen eine Bombe hochgehen lassen. Die Einheit wird mit Sicherheit mindestens drei Teams an die Ostküste schicken. Aber Demos und die anderen werden direkt hinter uns ins Camp gehen.«
    »Uns?«, fragte ich.
    »Jack, du und ich.«
    »Lila? Auf gar keinen Fall!«, fuhr Jack sofort auf und schüttelte heftig den Kopf. »Sie bleibt so weit wie möglich vom Camp entfernt.«
    Alex wandte sich zu ihm um. »Jack, ich glaube nicht, dass wir Lila noch Vorschriften machen können.«
    Ich strahlte ihn an.
    »Aber wenigstens sind wir beide dann in der Nähe«, fuhr Alex fort.
    »Und ich. Ich gehe mit euch.«
    »Dad …«, seufzte Jack.
    »Keine Widerrede, Jack. Ich werde nicht hier sitzen bleiben und Däumchen drehen, während ihr meine Frau befreit.«
    Ich drängte Alex weiter. »Gut – aber die Einheit wird uns doch auflauern?«
    »Richtig. Und sie werden uns natürlich im Zellentrakt einsperren«, ergänzte Alex. Er grinste immer noch.
    »Ach, werden sie das?«, fragte ich sarkastisch. »Und wie kommen wir wieder raus? Ist da nicht ein kleiner Denkfehler in deinem Meisterplan?«
    »Sie werden uns nicht einsperren. Du tust schon so, als wüssten wir, dass Sara uns hintergeht«, mischte sich Jack ein.
    »Wir müssen mit dem Schlimmsten rechnen«, antwortete Alex geduldig. »Genau wie sie uns bei unserer Ausbildung immer beigebracht haben. Natürlich wäre es super, wenn Sara auf unserer Seite wäre, dann könnten wir deine Mutter in null Komma nichts herausholen. Aber solange wir das nicht sicher wissen, müssen wir eben annehmen, dass sie uns verraten könnte.«
    »Man müsste die Notfallverriegelung der Türen ausschalten. Dazu braucht man aber natürlich einen Insider.«
    Kurz war ich verwirrt, wer das gesagt hatte – Harvey war normalerweise sehr schweigsam. Jetzt stieß er erst einmal einen prächtigen Rauchring in die Luft, während wir darauf warteten, dass er uns erklärte, wie er das meinte.
    »Wenn man im Gebäude ist, dürfte das recht einfach sein«, fuhr er gelassen fort. »Ihr müsst Sara also nur dazu überreden, das Alarmsystem so lange zu deaktivieren, bis ihr drei, äh, vier im Haus seid. Ich würde dann schon eine Möglichkeit finden, irgendwie hinter euch hineinzuschlüpfen.«
    Was? Wovon redete er denn überhaupt?
    »Harvey ist ein Meistereinbrecher«, raunte mir Suki zu, die sich wie immer in meine Gedanken eingeloggt hatte.
    Harvey warf ihr einen schrägen Blick zu. »Den ›Meister‹ kannst du streichen, Suki, schließlich haben sie mich erwischt.«
    Mir fiel ein, was ich auf Jacks Computer über Harvey gefunden hatte. Er hatte wegen Bankraubs im Knast gesessen. Vor mir saß ein flüchtiger Bankräuber. Na gut, flüchtig waren wir inzwischen alle. Aber trotzdem: Ich war mit einem echten Bankräuber befreundet! Dad starrte Harvey mit unverhohlenem Entsetzen an. Offenbar fand er diese Neuigkeit nicht halb so aufregend wie ich. Andererseits kannte er Harvey noch

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