Kein bisschen Liebe
Tränen er hinter deinem Rücken vergießt.«
»Ich verabscheue ihn. Und wenn er vor mir weint, hasse ich ihn noch mehr. Wir streiten jeden Tag. Ich kann ihn nicht mehr ertragen.«
»Das ist gelogen. Du hast mir erzählt, dass es sexuell zwischen euch super läuft.«
»Im Bett ist er sehr zärtlich.«
»Und untreu ist er nicht?«
»Nicht dass ich wüsste.«
»Du willst es nicht zugeben, aber du hast ihn benutzt wie einen Sklaven. Er putzt, wäscht, spült ab, kocht. Er duldet deine Seitensprünge. Du kommst um zehn Uhr abends heim und gibst ihm keinerlei Erklärung. Oder du verschwindest für drei Tage und verklickerst ihm was von einer Geschäftsreise. Und der Typ glaubt das auch noch.«
»Im Grunde glaubt er es nicht. Aber er duldet es, ohne zu mucken.«
»Siehst du, wie mies du drauf bist? Du hast den Typen plattgemacht, und du willst ihn noch mehr in den Staub treten.«
»Red nicht so. Sag nicht solche Sachen.«
»Du willst es ja nicht einsehen. Du bist sehr stark, Miriam. Und du hast den Schwarzen bös erwischt. Du bist dabei, ihn fertigzumachen.«
»Er ist eine Niete, ein fauler Sack. Wir leben von meinem Geld. Alles, was er hat, vertrinkt er.«
»Er ist wie ein Kind. Ein Schwanz und sonst nichts.«
»Und wie stolz er auf seinen Schwanz ist. Er hat einen Dauerständer, und den führt er mir vor, als wär’s eine Machete.«
»Das hebt sein Selbstwertgefühl.«
»Allzu sehr. Seit ich seinen Pimmel gemessen habe, sagt er: ›Da, schau, ein Mordsding, fünfundzwanzig Zentimeter für dich allein. Du solltest stolz drauf sein. Pfleg ihn gut, sonst verlierst du ihn noch. Es sind ständig fünfzig Frauen hinter mir her.‹«
»Hahaha, das ist gut. Er droht dir.«
»Er ist ein Idiot. Ich sage nichts und denke mir: ›Wenn du wüsstest, dass es da einen achtzehn Zentimeter langen Schwanz gibt, der mir besser gefällt.‹ Der Pimmel ist nicht alles. Aber das kapiert er nicht. Keine Frau steht auf eine solche Niete. Auf ihn ist einfach kein Verlass, egal worum es geht.«
»Das ist die Art Mann, die zu dir passt: einer, der was aushält, der treu ist, sich manipulieren lässt, der dir guten Sex verschafft, dich dein Leben leben lässt.«
»Ich steh nicht mehr auf ihn. Er hält zu viel aus …«
»Aus Liebe. Du bist weg, er weiß weder, wo du steckst, noch wann du wiederkommst, und um nicht wie ein Baby zu heulen, gibt er sich die Kante, bis er besinnungslos ins Bett fällt.«
»Er mag es, wenn ich ihn schlecht behandle.«
»Dann ist er wohl Masochist.«
»Und ein eingefleischter Wichser, eine halbe Tunte. Von allem ein bisschen.«
»Wieso?«
»Wenn ich’s mit dir mache, komme ich schmutzig nach Hause. Und er lässt mich nicht duschen.«
»Nein?«
»Er zerrt mich direkt ins Bett. Und er schiebt mir die Zunge bis hinter die Eierstöcke rein. Ich hoffe, du kannst ihm mal dabei zusehen, wie er deinen Samen aufleckt. Er sucht ihn mit der Zunge und schluckt ihn runter.«
»Der Typ hat ja ‘ne Meise. Das hast du mir nie erzählt.«
»Und er sagt zu mir: ›Du warst bei einem anderen, du Nutte. Er hat ganz saure Wichse, dieses Dreckschwein.‹«
»Der Schwarze ist völlig durchgeknallt.«
»Er kriegt dann einen Wahnsinnsständer. Und er fickt mich noch lieber und flüstert mir ins Ohr: ›Sag mir, wer es ist. Hat er ein langes Ding? Besorgt er’s dir richtig? Steckt er ihn dir in den Arsch? Erzähl schon.‹«
Jetzt werde ich wieder geil. Und wir legen von neuem los. Als ich sie bis auf den Grund nagle, sage ich zu ihr:
»Du bist eine Nutte bis ins Mark, du schamloses Flittchen. Du hast gern zwei gleichzeitig.«
»Ja, klar hab ich das gern.«
»Dann beschwer dich nicht weiter, Schlampe. Sprich’s mit ihm ab, und wir schieben ‘nen flotten Dreier.«
»Nein, dazu hat er zu viele Vorurteile.«
»Das ist Quatsch. Er wird begeistert sein, mir den Schwanz zu lutschen, während du ihm den Finger in den Arsch steckst. Du wirst schon sehen, was wir für einen Spaß haben.«
So machen wir noch eine Weile weiter, aber wir sind müde geworden. Wir bleiben Arm in Arm liegen und küssen uns sanft.
»Manchmal denke ich, du liebst weder ihn noch mich.«
»Willst du die Wahrheit wissen?«
»Ja. Sag.«
»Ich bin schon vierundvierzig. Fünfzehn Jahre verheiratet mit diesem Idioten, ein Hundeleben in einer Holzhütte kurz vor dem Abriss, dazu Anämie und Hunger.«
»Du hast es dir so ausgesucht.«
»Kann sein, aber ich finde, es ist an der Zeit, damit Schluss zu machen, Geld aufzutreiben und mir ein
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