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Kein Durcheinander

Kein Durcheinander

Titel: Kein Durcheinander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Zweifel nicht mehr aufkommen.
    »Die Steinkohle ist aber, wie allbekannt, zur Quelle der gesammten modernen Industrie geworden. Ohne von der Kohle und dem Coaks zu reden, welche zum Heizen benutzt und zur Erzeugung von Dampf und Elektricität verwendet werden, müssen hier auch deren Derivate genannt werden, wie z.B. die Krappfarben, die der Orseille, des Indigos, des Fuchsins, Carmins, die Parfums der Vanille, der bitteren Mandeln, des Gaisbarts, Levkojs, Wintergrüns, des Kamphers, Thymols, Anis und des Heliotrops, ferner die Pikrate, die Salicylsäure, das Naphtol, Phenol, Antipyrin, Benzin, Naphtalin, die Brenzgallussäure, das Hydroquinon, Tannin, Saccharin und Pech, der Asphalt und Schiffstheer, die Schmieröle und Firnisse, das Preußisch-Blau, die Cyanüre, Bitterstoffe u.s.w. u.s.w.«
    Nach dieser Aufzählung athmete der Redner auf wie ein abgehetzter Schnellläufer, der einmal anhält, um Athem zu schöpfen. Dann fuhr er nach einer tiefen Inspiration fort:
    »Es liegt auf der Hand, sagte er, daß die Steinkohle, dieser vor allen anderen kostbare Stoff, sich binnen einer durch den ungeheuren Verbrauch ziemlich beschränkten Zeit erschöpfen muß. Vor Ablauf von fünfhundert Jahren werden die jetzt betriebenen Kohlenflötze sich entleert haben….
    – Dreihundert! rief einer der Zuhörer.
    – Zweihundert! antwortete ein anderer.
    – Sagen wir zu einer mehr oder weniger naheliegenden Zeit, fuhr der Präsident Barbicane fort, und setzen wir uns in die Lage, verschiedene neue Productionsorte aufzufinden, als ob die Steinkohle schon vor dem Ausgange des neunzehnten Jahrhunderts fehlen würde.«
    Hier unterbrach er sich, damit die Zuhörer Zeit gewännen, die Ohren zu spitzen, und fuhr dann folgendermaßen fort:
    »Deshalb, meine Damen und Herren, raffen Sie sich auf, folgen Sie mir, lassen Sie uns nach dem Pole ziehen!…«
    In der That kam in das Publicum eine Bewegung, wie um Koffer zu schnüren, und als hätte der Präsident Barbicane schon nach einem Schiffe hingewiesen, das zur Reise nach den arktischen Gebieten Dampf aufmachte.
    Eine mit scharfer und durchdringender Stimme von Major Donellan hingeworfene Bemerkung schnitt diese ebenso begeisterungsvolle wie unbedachte Bewegung kurz ab.
    »Vor dem Lichten der Anker, sagte er, möchte ich die Frage stellen, auf welche Weise Sie sich nach dem Pole begeben wollen. Haben Sie die Absicht, zu Wasser dahin zu gelangen?
    – Weder zu Wasser noch zu Lande, auch nicht auf dem Wege durch die Luft,« erklärte der Präsident Barbicane sehr gleichmüthig.
    Eine Beute sehr begreiflicher Neugier, nahm die Versammlung wieder Platz.
    »Ihnen Allen, fuhr der Redner fort, sind ja die vielen Versuche bekannt, welche unternommen wurden, jenen unzugänglichen Punkt unseres Erdsphäroïds zu erreichen. Dennoch halte ich es für angezeigt, dieselben auszugsweise Ihrer Erinnerung hier vorzuführen. Wir erweisen damit eine verdiente Ehre sowohl denjenigen kühnen Pionnieren, welche noch leben, wie Denen, welche bei diesen über menschliches Vermögen hinausgehenden Zügen unterlegen sind.«
    (Allgemeine Zustimmung aller Anwesenden, gleichviel welcher Nation.)
    »Im Jahre 1845, nahm der Präsident Barbicane wieder das Wort, dringt der Engländer Sir John Franklin mit den Schiffen »Erebus« und »Terror« auf einer dritten Reise, deren Zweck die Erreichung des Nordpols war, in die hochnördlichen Erdgebiete ein, und man hörte später keine Silbe mehr von ihm.
    »1855 ziehen der Amerikaner Kane und sein Lieutenant Morton zur Aufsuchung Sir John Franklin’s aus, und wenn sie auch selbst von der Expedition heimkehren, so kehrt doch ihr Schiff, die »Avance,« nicht zurück.
    »Im Jahre 1859 entdeckt der Engländer Mac Clintock ein Schriftstück, aus dem er ersieht, daß von der Fahrt des »Erebus« und »Terror« her kein Ueberlebender mehr vorhanden sein kann.
    »Im Jahre 1860 verläßt der Amerikaner Hayes Boston mit dem Schooner »United States«, überschreitet den einundachtzigsten Breitengrad und kehrt 1862 zurück, ohne trotz der heldenmüthigsten Anstrengungen seiner Begleiter höher haben hinaufdringen zu können.
    »Im Jahre 1869 segeln die Kapitäne Koldewey und Hegemann, beide Deutsche, mit der »Hansa« und der »Germania« von Bremerhaven ab. Von Eismassen zerdrückt, versinkt die »Hansa« schon oberhalb des einundsiebzigsten Breitengrades und deren Besatzung verdankt ihre Rettung nur den Booten, auf welchen sie die Küste von Grönland erreicht. Die »Germania« ist

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