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Kein Durcheinander

Kein Durcheinander

Titel: Kein Durcheinander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Beleidigung verwandelte, mit einem Satze in die Höhe.
    »Maston! stieß er hervor.
    – Nicholl!
    – Wenn Sie sich mit mir auf Meli-Melonit schlagen wollen…
    – Nein!… Lieber auf Schießbaumwolle!… Das ist sicherer!«
    Mrs. Evangelina Scorbitt mußte dazwischen treten, um die beiden jähzornigen Artilleristen zu besänftigen.
    »Meine Herren… meine Herren! sagte sie. Unter Collegen!…«
    Da nahm der Präsident Barbicane mit sehr ruhiger Stimme das Wort.
    »Wozu solche gegenseitige Schmähungen? Es ist ausgemacht, daß die Berechnungen unseres Freundes Maston richtig waren, ebenso wie es ausgemacht ist, daß der Explosivstoff unseres Freundes Nicholl ausreichen mußte. Ohne Zweifel haben wir auch die Ergebnisse der Wissenschaft peinlich genau in die Praxis übersetzt. Und doch schlug das Experiment fehl! Aus welchen Gründen… Das wird man wahrscheinlich nie erfahren!
    – Ei nun! rief der Schriftführer des Gun-Club, so fangen wir die Sache noch einmal von vorne an!
    – Und das Geld, welches bis jetzt schon zum Fenster hinaus geworfen ist! bemerkte der Kapitän Nicholl.
    – Und die öffentliche Meinung, setzte Mrs. Evangelina Scorbitt hinzu, die Ihnen niemals gestatten wird, das Schicksal der Welt wieder aufs Spiel zu setzen!
    – Ja, was wird dann aber aus unserem circumpolaren Gebiete werden? versetzte der Kapitän Nicholl.
    – Bis zu welchem Schleuderpreise werden damit die Actien der »
North Polar Practical Association
« herabsinken?« rief der Präsident Barbicane.
    O, der »Krach« am Kilimandjaro war auch schon in diese gefahren und man bot die hübschen Scheine packetweise zum Preise alten Papieres aus.
    Das war der schließliche Ausgang des gigantischen Unternehmens, das denkwürdige Fiasco, in dem die übermenschlichen Pläne von Barbicane & Cie. untergingen.
    Wenn sich jemals die öffentliche Lachlust freien Lauf gewährte, um wackere, nur aus Zufall verführte Ingenieure verächtlich zu machen, wenn je phantastische Zeitungsartikel, Carricaturen, Gassenhauer, Parodien fetten Nahrungsstoff fanden, so war das bei dieser Gelegenheit der Fall. Der Präsident Barbicane, die Verwaltungsräthe der neuen Gesellschaft, deren Collegen im Gun-Club, wurden alle ganz unglaublich verhöhnt. Man warf ihnen Titel an den Hals, welche nicht einmal in lateinischer Sprache, ja kaum durch das Volapük hier wiederzugeben sind. Vorzüglich Europa überließ sich einem solchen Stromschwalle von schlechten Witzen, daß es die Yankees schließlich verschnupfte. In Erwägung, daß Barbicane, Nicholl und Maston doch immer amerikanischer Herkunft waren, daß sie der weitberühmten Gesellschaft in Baltimore angehörten, fehlte gar nicht viel, daß die Leute ihre Bundesregierung gezwungen hätten, der Alten Welt den Krieg zu erklären.
    Den härtesten Schlag erlitten sie durch ein französisches Lied, welches der berühmte Paulus – er lebte jener Zeit noch – in Schwung brachte. Das lustige Poëm hielt sehr bald seinen Einzug in alle Cafés-chantants der Welt.
    Eine der beifälligst aufgenommenen Strophen desselben lautete:
     
    Von der Erdenschachtel so alt und so fein,
    Da sollte die Achse zum Kukuk sein,
    Schnell bau’n sie in Berg’ ein Kanonenrohr ein,
    Um alles zu schießen gleich kurz und klein!
    Nun Achtung, sonst schlägt Euch der Teufel drein!
    Zwar richten das Röhrchen in festem Gestein
    Verrückte sehr sorgsam gleich zu Drei’n – –
    Los donnert der Schuß in den Weltraum hinein,
    Doch ändert er nichts an dem fernern Gedeih’n
    Der Erdenschachtel so alt und so fein!
     
    Doch sollte man denn wirklich niemals erfahren, was den Fehlschlag dieses Unternehmens verschuldet hatte? Bewies dieses Mißlingen allein schon die Unausführbarkeit des ganzen Planes? Zeigte es bereits, daß die Kräfte, über welche Menschen verfügen können, nimmer hinreichen werden, um eine Aenderung in der täglichen Bewegung der Erde hervorzubringen; daß die Nordpolgebiete niemals würden in der Breitenlage verschoben und nach Stellen versetzt werden können, wo deren Eismauern und Krystallpanzer unter den Strahlen der Sonne wegschmelzen müßten?
    Auf diese Fragen wurde man wenige Tage nach der Rückkehr des Präsidenten Barbicane und seines Collegen in den Vereinigten Staaten unwillkürlich hingewiesen.
    Am 17. October erschien nämlich eine einfache Notiz in dem »Temps«, und diese Zeitungsnummer des Herrn Hébrard leistete der Welt den Dienst, sie über diesen, bezüglich ihrer Sicherheit so interessanten Punkt

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